Marktstraße und Gartenstraße sollen zu Einbahnstraßen für Autos werden

Die Fraktionen von SPD, Bündnis90/Die Grünen, CDU und FDP im Rat der Stadt Burgdorf sehen großen Handlungsbedarf: "Unsere Innenstadt muss weiter aufgewertet werden. Neben verschiedenen weiteren Optionen zur Attraktivitätssteigerung gehören dazu vor allem geeignete Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung in der Innenstadt und in der Marktstraße", schreiben die vier Fraktionen in einer gemeinsamen Pressemitteilung.

"Aus den bisherigen Arbeiten am Mobilitätskonzept für die Stadt Burgdorf kristallisieren sich nunmehr Handlungsoptionen heraus, die zügig aufgegriffen werden sollen. Über einen zunächst temporär angelegten Verkehrsversuch wollen wir eine geeignete Mobilitätsperspektive für die Innenstadt entwickeln, die den Belangen der Menschen gerecht wird, die einen Beitrag für den Klimaschutz in Burgdorf leistet und die auch dem Handel und der Dienstleistung vor Ort zugute kommen. Aus den gesammelten Erfahrungen können in einem zweiten Schritt die gefundenen guten Lösungen dauerhaft etabliert werden. Wir sehen dabei parteiübergreifend die über den Arbeitskreis Mobilität entwickelte Variante 5 als eine gute Basis für die Entwicklung und Konkretisierung eines im Jahr 2023 zu startenden Verkehrsversuchs", erklären Simone Heller (Bündnis90/Die Grünen), Gerald Hinz(SPD), Klaus Köneke (CDU) und Mario Gawlik (FDP).

Die von dem durch die Stadt Burgdorf beauftragten Gutachter entwickelte und im Arbeitskreis Mobilität diskutierte Variante 5 soll über neue Verkehrsführungen unter anderem durch die Einführung von Pkw-Einbahnstraßen und durch die Gleichberechtigung aller Verkehrsarten in der Marktstraße zu einer deutlichen Verkehrsberuhigung und Abnahme des individuellen Pkw-Verkehrs führen. Die Variante sieht vor, dass die Markstraße von der Straße "Vor dem Celler Tor" bis zum Kreisel als Einbahnstraße für Autos in Richtung Westen eingerichtet wird. Zudem sollen die Braunschweiger Straße und Poststraße vom Kreisel an der Uetzer Straße zur Pkw-Einbahnstraße Richtung Marktstraße werden. Die Gartenstraße wird bei diesem Variantenvorschlag in die gegenläufige Richtung von Theodorstraße zur Straße "Vor dem Celler Tor" als Einbahnstraße geführt. Auch hier sollen Radfahrer die Straße in beiden Richtungen nutzen können. Die vom Gutachter vorgeschlagenen Varianten können in dem PDF unter diesem Text eingesehen werden.

Zu den weiteren Planungen, die nun konkreter diskutiert werden sollen, "gehören dann auch Überlegungen der zukünftigen Möblierung der Straßenräume, der ÖPNV-Führung, einer möglichen Teilsperrung der Marktstraße jeweils von Freitag-Abend bis Sonntag-Abend und dortige Durchführung des Marktes und weiteres", ergänzt Jens Palandt, stellvertretender Fraktionsvorsitzender von Bündnis90/Die Grünen im Burgdorfer Stadtrat.

Egal, welche Ergebnisse später konkret niedergeschrieben und umgesetzt werden: "Positiv ist meines Erachtens, dass sich hierbei Grüne, SPD, CDU und FDP verständigt haben, auf welcher Basis der geplante Verkehrsversuch stattfinden kann und dass damit zügig in 2023 begonnen werden solle", betont Palandt.

Um dieses Vorhaben auf den Weg zu bringen, haben die Fraktionen von SPD, Bündnis90/Die Grünen, CDU und FDP einen gemeinsamen Antrag zur Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft, Arbeit, Liegenschaften und Verkehr am kommenden Donnerstag, 8. September 2022, eingebracht. Die Antragsteller fordern darin, dass der Verkehrsversuch "im 2. Quartal 2023 begonnen wird und die dazu erforderlichen vorbereitenden Maßnahmen und Planungen im ersten Quartal 2023 abgeschlossen werden". Der Versuch soll dann mindestens sechs Monate durchgeführt und anschließend bewertet werden.