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Donnerstag, 21.09.2023 - 22:45 Uhr

Deutschland auf dem Weg zur Cannabis-Legalisierung: Was ändert sich jetzt?

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Die Legalisierung von Cannabis ist in Deutschland ein umstrittenes Thema. Das Bundeskabinett hat nun beschlossen, Cannabis teilweise freizugeben. Laut Gesundheitsminister Lauterbach wird der Kauf und Besitz zukünftig erlaubt sein, jedoch unter bestimmten Bedingungen. Bereits vor einigen Monaten präsentierte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach ein Eckpunkte-Papier, mit dem die teilweise Legalisierung von Cannabis vorangetrieben werden soll.

 

Besitz von 25 Gramm Cannabis wird nicht mehr bestraft

Gemäß dem vorgeschlagenen Gesetz wird der Erwerb und Besitz von bis zu 25 Gramm Cannabis ab einem Alter von 18 Jahren grundsätzlich nicht mehr bestraft. Konsumenten können es über sogenannte “Cannabis-Clubs” beziehen, die jedoch bestimmten Auflagen unterliegen. Zusätzlich wird der Anbau von bis zu drei Cannabis-Pflanzen für den Eigenbedarf Zuhause erlaubt.

 

Was gilt für Cannabis Clubs?

Die Clubs müssen als Genossenschaften organisiert sein und Genehmigung sein. Sie dürfen höchstens 500 Mitglieder haben, wobei jedes Mitglied, pro Tag maximal 25 Gramm und pro Monat maximal 50 Gramm Cannabis beziehen darf.

 

Der Anbau der Pflanzen in den Clubs soll gemeinschaftlich und nicht gewerblich erfolgen. Die Finanzierung erfolgt über Mitgliedsbeiträge. Die Gewächshäuser müssen gegen Einbruch geschützt sein und einen Sichtschutz haben.

 

Cannabis-Clubs, auch bekannt als Anbauvereinigungen, dürfen keine Werbung oder Sponsoring betreiben. Der Konsum ist nur mit einem Mindestabstand von 200 Metern gestattet. Dies gilt auch für Schulen, Kinder- und Jugendeinrichtungen, Kinderspielplätze sowie öffentlich zugängliche Sportstätten.

 

Zusätzlich muss jeder Verein ein Gesundheits- und Jugendschutzkonzept erstellen und einen Sucht- und Präventionsbeauftragten benennen. Dieser muss sich schulen lassen und regelmäßige Auffrischungsschulungen absolvieren.

 

Verkauf von Cannabis an Jugendliche bleibt verboten

Jugendliche unter 18 Jahren dürfen weder Cannabis besitzen noch konsumieren. Wenn sie mit der Droge erwischt werden, werden sie nicht strafrechtlich verfolgt. Stattdessen sollen sie an speziellen Interventions- und Präventionsprogrammen teilnehmen, um ihnen bei der Bewältigung möglicher Probleme zu helfen. Es bleibt weiterhin strafbar, Cannabis an Jugendliche zu verkaufen.

 

Bei der Abgabe von Cannabis an Personen im Alter von 18 bis 21 Jahren wird ein niedrigerer THC-Wert von maximal 10% vorgeschrieben. Dies bedeutet, dass der Gehalt an Tetrahydrocannabinol (THC), dem psychoaktiven Bestandteil von Cannabis, in diesen Fällen begrenzt ist. Diese Maßnahme zielt darauf ab, den Konsum von Cannabis bei jungen Erwachsenen einzuschränken und potenzielle negative Auswirkungen auf ihre Gesundheit und Entwicklung zu minimieren.

 

Die Legalisierung von Cannabis soll laut Bundesgesundheitsminister Lauterbach voraussichtlich bis zum 1. Januar 2024 in Kraft treten. Allerdings hängt der genaue Zeitpunkt davon ab, wann der Bundestag über das Gesetz berät und es beschließt. Der Bundesrat muss sich ebenfalls formal damit befassen, hat jedoch keine Möglichkeit, die Legalisierung zu stoppen, da sie nicht zustimmungspflichtig ist.

 

Bis zum Inkrafttreten des Gesetzes bleibt Cannabis weiterhin verboten.

 

Darüber hinaus plant die Bundesregierung ein Gesetz, das den Verkauf von Cannabis in Geschäften regeln soll. Bundesgesundheitsminister Lauterbach hat angekündigt, einen entsprechenden Entwurf noch vor Jahresende vorzulegen.

 

Medizinsches Cannabis auf Rezept

Als alternative neben der Legalisierung, ist Cannabis auf Rezept vom Arzt. Diese Möglichkeit gibt es schon seit 2017 und hat seitdem vielen Patienten mit chronischen Schmerzen, ADHS oder Schlafstörungen sehr geholfen.

 

Für mehr Informationen zu dieser alternative, spreche mit deinem Arzt oder finden Sie mehr Informationen hier.