Lehrte
Sonntag, 20.09.2020 - 06:25 Uhr

Feuer in Bungalow und Mehrfamilienhaus fordern Lehrter Feuerwehrkräfte

Der Angriffstrupp bringt sich vor dem Bungalow in Stellung.Aufn.:

Am vergangenen Freitag, 18. September 2020, waren Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Lehrte zu einem Einsatz der ganz anderen Art unterwegs: In der Realbrandanlage der Firma FeuReX Nord in Helmstedt, in der jüngst auch schon Burgdorfer Brandbekämpfer übten, waren die Lehrter Feuerwehrkräfte im Modul "Einsatztraining" bei einem Bungalowbrand und einem Feuer in einer Wohnung in einem Mehrfamilienhaus gefordert. Alles unter realistischen aber dennoch kontrollierten Bedingungen, für die die Trainer von FeuReX Nord sorgten.

LEHRTE

18 Einsatzkräfte der Ortsfeuerwehr waren am Freitag um 16 Uhr in Lehrte aufgebrochen. Und wie im echten Leben: Erst um 1 Uhr nachts - nach der Rückfahrt und dem Wiederherstellen der Einsatzbereitschaft - verließen die ehrenamtlichen Feuerwehrkräfte wieder die Lehrter Feuerwache.

 

Möglich gemacht hatte das Training für 12 Atemschutzgeräteträger der Ortsfeuerwehr Lehrte der Förderverein der Ortswehr, deren Mitglieder mit ihren Beiträgen wie auch Spender die Kosten decken konnten. So viel schon vorweg: "Wir haben viel mitgenommen", so Lehrtes stellvertretender Ortsbrandmeister Marco Beimes.

 

Die Lage vor Ort gestaltete sich für die ehrenamtlichen Einsatzkräfte wie bei einem realen Einsatz: Mit dem Hilfeleistungs-Löschgruppenfahrzeug kam eine Löschgruppe mit dem ersten Fahrzeug am Einsatzort an und der Gruppenführer verschaffte sich zunächst eine Übersicht über die Lage.

 

Rauch quoll aus dem Gebäude, Personen standen um dieses herum und berichteten von einem Knall in der Garage, in der ein Ehemann gewerkelt hatte, und den drei Kindern, die in dem Haus leben. Die Mutter hatte sich nach draußen retten können, doch die andren Personen galten als vermisst. Unter Atemschutz ging es für die Trupps unter Atemschutz in das Gebäude, um die vermissten Personen zu retten. Gleichzeitig wurde ein Patientensammelplatz eingerichtet. Unter Nullsicht und der Hitze des Feuers mussten sich die Brandbekämpfer durch die feststoffbefeuerte Anlage arbeiten, bis sie die Personen gefunden hatten. Eine im Gebäude befindliche Gasflasche erschwerte die Arbeit, da von dieser eine Gefahr für die Personen wie auch die Brandbekämpfer darstellte. Zwar bestand die eingesetzte Gruppe aus bereits erfahrenden Feuerwehrkräften, doch auch diese lernten in der Anlage einiges hinzu. "Auch haben wir Fehler gemacht", gibt der stellvertretende Ortsbrandmeister unumwunden zu. Aber genau um diese zu erkennen und abzustellen, deshalb werden solche Trainings unter Realbedingungen durchgeführt.

 

Die zweite Gruppe stand dann einem Feuer in einer Wohnung im 2. Obergeschoss eines Mehrfamilienhauses gegenüber. Mehrere Personen waren vermisst, das Feuer wurde im Brandraum von den Trainern noch einmal angeheizt, so dass die Atemschutztrupps, dieses Mal bestehend aus mit weniger erfahrenden und jungen Einsatzkräften, an ihre Leistungsgrenzen gebracht wurden. "Es war gut, dass wir hier kein Standard-Training gemacht haben, sondern eine Einsatzübung unter Realbedingungen", so Marco Beimes um Rückblick, denn so konnten alle Abläufe noch einmal komplett geübt werden. In einer Einsatznachbesprechung wurden später angesprochen, was gut gelaufen ist - oder was eben weniger gut gelaufen ist. Egal ob jemand schon jahrelang bei der Feuerwehr tätig ist oder gerade erst neu hinzugestoßen ist: Für alle Teilnehmer brachte das Training neue Erfahrungen und neues Wissen, welches sie im Einsatzfall nun nutzen können. Denn auch im realen Einsatz werden exakt dieselben ehrenamtlichen Kräfte an der Einsatzstelle stehen, um Leben zu retten und Feuer zu bekämpfen.

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