Isernhagen
Sonntag, 19.01.2020 - 16:00 Uhr

Feuerwehr Isernhagen K.B. fordert wiederholt eine Entscheidung in der Standortfrage

Erhielten neue Dienstgrade (von links): Bernhard Hemme, Andreas Wegener, Kai Schwermann, Rouven Kues und Sven Rosenow.Aufn.: Bastian Kroll

ISERNHAGEN

Es war quasi eine Fortsetzung der Jahreshauptversammlung der Ortsfeuerwehr Isernhagen F.B. vom Freitag, als am gestrigen Sonnabend, 18. Januar 2020, die Freiwillige Feuerwehr Isernhagen K.B. zu ihrer Jahreshauptversammlung zusammenkam. Denn ein Thema verbindet die beiden Feuerwehren derzeit besonders: Die Planungen für den Neubau der beiden Feuerwehrhäuser.

 

War es am Freitag Ortsbrandmeister Dirk Leifers aus F.B., der der Politik gegenüber seinen Unmut ausrückte (wir berichteten), so äußerte sich auch der Ortsbrandmeister aus K.B., Uwe George, am gestrigen Sonnabend verärgert. Zum einen, weil der Ortsfeuerwehr bislang keine Antwort auf einen zukünftigen Standort des Feuerwehrhauses genannt wurde. "Uns wurde 2016 eine Klärung des möglichen Standorts seitens der Gemeinde zugesagt", so der Ortsbrandmeister. "Leider ist bis heute hierzu keine verbindliche Aussage getroffen worden", berichtete er den rund 40 Anwesenden der Jahreshauptversammlung, darunter die stellvertretende Gemeindebürgermeisterin Sabine Müller, Ordnungsamtsleiter Jörg Schuster, Ehrenortsbrandmeister Dieter Wolf, Gemeindebrandmeister Marc Perl, der ehemalige Gemeindebrandmeister Clive von Plehn und Ortsbürgermeister Matthias Kanzler.

 

Ortsbrandmeister Uwe George zeigte in seinem Vortrag noch einmal die vergangenen Jahre der Standortfrage auf. Seit dem Vorschlag von drei Standorten im Jahre 2015 und der Zusage einer Klärung in 2016 war nichts mehr passiert. Auch seine Aufforderung im vergangenen Jahr, eine verbindliche Aussage zu bekommen, wurde nicht nachgekommen, weshalb er diese wiederholte: "Für 2020 fordern wir uns eine finale Entscheidung für unseren zukünftigen Standort. Somit auch Planungssicherheit für uns und Wertschätzung durch die Gemeinde".

 

Mit Ortsbürgermeister Matthias Kenzler lieferte sich der Ortsbrandmeister nach den Grußworten des Ortsbürgermeister einen kleinen Schlagabtausch, als dieser in seinen Grußworten in Aussicht stellte, dass nach der Fertigstellung des Feuerwehrhauses in F.B. - er nannte 2023 - mit dem Neubau in K.B. begonnen werden könne und betonte, dass der zwischenzeitlich gestellte Prüfauftrag, bei dem die Einsatzfähigkeit der Ortsfeuerwehr F.B. abgefragt wurde, "nichts verzögert hat", wie der Ortsbrandmeister vorher darstellte. Er ging direkt darauf ein und erwiderte: "Ich würde mir wünschen, wenn mit uns gesprochen wird, und appelliere, dass wir zuerst miteinander sprechen und nicht erst danach."

 

Herbert Löffler, Mitglied im Wirtschafts-, Finanz- und Feuerschutzausschuss (WFFA), schlug in dieselbe Kerbe und monierte, dass sich die Politiker nicht bei den Jahreshauptversammlungen blicken ließen. Vor allem die Mitglieder des WFFA seinen hier angesprochen. Er wünsche sich einen eigenständigen Feuerwehr-Ausschuss zurück und erklärte, dass "die Mängelliste aus der Begehung durch die Feuerwehrunfallkasse 1998 nie in die Politik eingegangen" sei. "Ich bedaure es, dass zu wenig mit der Feuerwehr gesprochen wird", so Löffler. Die Kommunikation zwischen Feuerwehr, Verwaltung und Politik gehöre verbessert. Gemeindebrandmeister Marc Perl, seit einem Monat und einen Tag im Amt, griff schlichtend ein: Er fühle sich in das Jahr 2013 zurückversetzt, als er als Ortsbrandmeister vor dem Neubau der Feuerwache in Altwarmbüchen stand. "Kommunikation ist das A und O", so Marc Perl. Es müsse in den direkten Dialog mit der Feuerwehr getreten werden, um herauszufinden, was das Beste ist. Dazu "müssen sich alle an einen Tisch setzen".

 

Ordnungsamtsleiter Jörg Schuster, der tags zuvor schon von den Sorgen in F.B. hörte, erklärte: "Wir haben einiges vor in Sachen Brandschutz in der Gemeinde. Ich bin guter Dinge, dass wir das schaffen".

 

Die stellvertretende Gemeindebürgermeisterin Sabine Müller betonte: "Wir alle wissen um die Sorge um das Feuerwehrhaus und ich bitte um Verständnis, dass ich nichts Neues verkünden kann". Sie ergänze: "Wir nehmen die Sorgen und Forderungen mit". Der WFFA-Ausschussvorsitzende Helmut Lübeck konnte sich selbst nicht zu Wort melden, da er verhindert war.

 

In seinem Jahresbericht hatte der Ortsbrandmeister von 21 Einsätzen, die sich in zehn Brände, acht technische Hilfeleistungen und drei Fehlalarme aufgliederten, berichtet. Von einem Feuer in einem hohlen Baum, über Flächenbrände im Sommer und einem Brand in einer Lagerhalle in Altwarmbüchen bis hin zu auslaufenden Betriebsstoffen, Unwettereinsätzen sowie ausgelösten Brandmeldeanlagen und Rauchwarnmeldern ging das Spektrum. Auch wurden Übungen und unter anderem spezielle Ausbildungen zu Flächenbränden und der Rettung aus einer Grube absolviert.

 

29 aktive Mitglieder zähle die Ortsfeuerwehr K.B. derzeit, dazu kämen 26 Alterskameraden, 13 Mitglieder in der gemeinsamen Jugendfeuerwehr K.B./F.B., 12 Mitglieder in der Kinderfeuerwehr und 104 fördernde Mitglieder. 3804,5 Stunden wurden von den Feuerwehrkräften geleistet, darunter 2775,5 Stunden in Einsätzen sowie im Ausbildungs- und Übungsdienst.

 

Zudem war die Ortsfeuerwehr bei diversen Veranstaltungen beteiligt wie beim Laternenumzug oder beim Weihnachtsmarkt. Auch wurde auf Anfrage der Bürgerstiftung Isernhagen im trockenem Sommer die Bewässerung der neu gepflanzten Bäume übernommen.

 

In diesem Jahr musste die Funktion des stellvertretenden Atemschutzgeräte-Wartes neu gewählt werden. Marius Maschke wurde einstimmig gewählt.

 

Für langjährige Mitgliedschaft konnten durch Gemeindebrandmeister Marc Perl zwei Feuerwehrmitglieder geehrt werden: Hans-Jürgen Zilling (40 Jahre) und Günter Windmeier (60 Jahre) erhielten die Ehrennadel des Landesfeuerwehrverbandes Niedersachsen.

 

Neue Dienstgrade erhielten Sven Rosenow (Feuerwehrmann), Rouven Kues (Oberfeuerwehrmann), Kai Schwermann (Oberfeuerwehrmann), sowie Bernhard Hemme und Andreas Wegener, die zu Oberlöschmeistern ernannt wurden.

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