Umbau des Ehlershäuser Bahnübergangs stößt bei Anwohnern auf Widerstand
EHLERSHAUSEN
In Ehlershausen wird ein umfangreicher Umbau des bestehenden Bahnübergangs in Aussicht gestellt, um die alte Schrankenanlage zu ersetzen. Zur Diskussion stehen verschiedene Varianten, darunter der Bau einer Unter- oder Überführung der Ramlinger Straße, um die Verkehrsfluss zu verbessern und Sicherheit zu erhöhen. Diese Planungen wurden am vergangenen Dienstag, 16. April 2024, in einer Einwohnerversammlung vorgestellt, in der die Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie präsentiert wurden.
Die bevorzugte Variante, die auf der Versammlung vorgestellt wurde, ist der Neubau einer Eisenbahnüberführung südlich des aktuellen Kreuzungspunktes. In diesem Plan wird die Ramlinger Straße aus ihrer alten Trasse verschoben und in Trogbauwerken unterhalb der Bahnstrecke 1720 geführt. Zusätzlich soll eine neue Infrastruktur für den Park-and-Ride-Platz sowie für Fußgänger und Radfahrer geschaffen werden. Diese Variante erfordert tiefe Einschnitte und die Beherrschung des Grundwassers, was erhebliche Investitionen mit sich bringt. Trotz der technischen und finanziellen Herausforderungen wird diese Lösung derzeit als am ehesten als umsetzbar erachtet, da sie gut in das Stadtbild integrierbar scheint und Vorteile wie die Vermeidung von Angsträumen und die Stärkung der Ortskernfunktion biete.
Die Gegner des Projekts, insbesondere die direkten Anwohner und Bürger von Ehlershausen, lehnen diese umfassenden Baumaßnahmen ab. Sie befürchten, dass der Charakter des Dorfes durch den Bau großer Ingenieurbauwerke und die damit verbundenen massiven Flächenversiegelungen negativ verändert wird. Zudem kritisieren sie die fehlende Einbeziehung der Anwohner in den Planungsprozess, der bereits seit einem Jahr andauert. Die Kritiker betonen, dass die favorisierten Varianten nicht nur erhebliche Eingriffe in das gewachsene Dorfbild darstellen, sondern auch zu einer Zunahme des Verkehrs und damit zu einer höheren Lärmbelastung, Feinstaubemission und einer erhöhten Unfallgefahr führen würden. Dies sei insbesondere für Kinder und ältere Menschen gefährlich.
Die Gegner schlagen stattdessen vor, den bestehenden Bahnübergang lediglich zu sanieren, die Schrankentechnik auf den neusten Stand zu bringen und die Wartezeiten für Autofahrer zu optimieren. Sie argumentieren, dass eine einfache Unterführung für Fußgänger und Radfahrer, möglicherweise mit einem Fahrstuhl vom benachbarten Park-and-Ride-Platz, ausreichend wäre, um die Mobilitätsbedürfnisse der Pendler zu erfüllen, ohne das Dorfleben wesentlich zu beeinträchtigen. Dadurch würden die historische Struktur und das Erscheinungsbild von Ehlershausen bewahrt bleiben.
In einer Petition suchen sie weitere Mitstreiter gegen die favorisierte Variante und ihrer Idee, nur einen minimalen Umbau des Bahnüberganges vorzunehmen.