Grußworte
Sonnabend, 31.12.2022 - 09:00 Uhr

Grußwort zum Jahreswechsel von Burgdorfs Bürgermeister Armin Pollehn

Aufn.:

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Liebe Mitbürger*innen, liebe Leser*innen,

 

das vergangene Jahr hinterlässt einen bleibenden Eindruck in den Geschichtsbüchern. Es verdeutlicht: Ein geeintes und friedliches Europa ist keine Selbstverständlichkeit! Vehement und unermüdlich setzte sich der ehemalige Bundeskanzler Helmut Kohl für ein vereintes Europa ein. Von ihm stammen die Worte: "Wir wollen ein friedfertiges Europa schaffen. Ein Europa, das stark genug ist, den Frieden auf unserem Kontinent zu sichern, kann auch einen aktiven Beitrag zum Frieden der Welt leisten."

 

Der Angriffs-Krieg in der Ukraine hat ganz Europa erschüttert. Jahrelang sicher geglaubte Werte wie Frieden und Demokratie sind auf einmal gefährdet. Dieses Ereignis zeigt, wie eben wichtig und unabdingbar es ist, sich für diese Werte einzusetzen!

 

In Burgdorf wie vielerorts auch suchen Geflüchtete aus der Ukraine Zuflucht vor den Wehen des Krieges. Ich bin dankbar, dass wir in Burgdorf eine so lebendige und gut funktionierende Bürgergesellschaft haben - gemeinsam mit vielen ehrenamtlichen Akteuren und Institutionen versuchen wir allen zu uns Geflüchteten ein Zuhause bei uns in Burgdorf zu geben.

 

Gemeinsam mit allen Burgdorfer*innen wollen wir Burgdorf zu einem Wohlfühlort machen! Einem Ort, der so viel Strahlkraft hat, dass viele Besucher*innen gerne zu uns kommen und hier verweilen.

 

Vergleichbar mit der Karosserie eines Autos umfasst das Burgdorfer Stadtbild, Häuser, Fassaden und die Architektur. An einigen Stellen ist die Karosserie rostig, hat Dellen und Kratzer. Das ist für das Alter der Stadt nicht unüblich. Derzeit arbeiten wir an Veränderungen. Mit der Innenstadtsanierung wollen wir Burgdorf eine neue Karosserie verpassen, die auffällt, die den Einwohner*innen eine Wohlfühlatmosphäre verschafft und viele Gäste nach Burgdorf lockt.

 

Es reicht eben nicht aus, die marode gewordenen Stellen nur notdürftig auszubessern, sonst frisst sich der Rost erneut durch das Metall und schadet somit dem Image der Stadt langfristig. Wir wollen die Lebens- und Aufenthaltsqualität nachhaltig stärken! Die Aufnahme in das Städtebauförderprogramm "Lebendige Zentren" mit einem Volumen von rund 10 Millionen Euro ist unser Werkzeugkasten. Er enthält eine Vielzahl an Werkzeugen, um Burgdorf zu einem Wohlfühlort zu machen.

 

Wenn man so will, sind die Burgdorfer*innen der Motor unserer Stadt. Sie sorgen dafür, dass unsere Stadt erst lebendig wird. Ein Motor muss regelmäßig laufen, sonst geht er kaputt. Eine lebendige und starke Bürgergesellschaft braucht Beteiligungsmöglichkeiten, sonst kann sie sich nicht entfalten.

 

Wir wollen eine starke und lebendige Bürgergesellschaft! Damit das gelingen kann, müssen wir als Stadt Burgdorf transparenter und bürgerfreundlicher werden und mehr Beteiligungsmöglichkeiten für Burgdorfer*innen schaffen. Ein wichtiges Puzzlestück ist dabei die in diesem Jahr ins Leben gerufene digitale Plattform für Bürgerbeteiligung. Von der defekten Straßenlaterne bis zu verschmutzen Gehwegen haben Bürger*innen dort die Gelegenheit, Anregungen und Hinweise an die Stadt Burgdorf weiterzugeben.

 

Wir möchten wissen, was die Burgdorfer*innen bewegt. Dabei helfen uns Umfragen, wie in der Vergangenheit zum Mobilitätskonzept, die ebenfalls auf Burgdorf | MITgestalten zu finden sind. Die in diesem Jahr eingeführte Bürgersprechstunde nutze ich als Bürgermeister dazu, um im direkten Gespräch auf die Anliegen der Bürger*innen einzugehen.

 

Was passiert, wenn ein Motor kein neues Motoröl und Schmierfett erhält? Er überhitzt oder springt auf Dauer gar nicht mehr an. Ähnlich geht es unserer Stadtgesellschaft. Sie braucht eine regelmäßige Pflege. Kultur und Bildung sind wie das Schmiermittel für eine starke Bürgergesellschaft.

 

In diesem Jahr haben wir den Grundstein für den Neubau der Rudolf-Bembenneck- Gesamtschule Burgdorf gelegt. Auf einem etwa 51.000 Quadratmeter großen Gelände östlich der Straße Vor dem Celler Tor errichtet die Stadt eine sechs-zügige IGS für rund 1.300 Schülerinnen und Schüler sowie 120 Lehrkräfte und Mitarbeiter*innen. Mit 70.200.000 Euro Gesamtkosten ist das Projekt das größte seiner Art in der Historie Burgdorfs. Es ist aber vor allem eine langfristige und nachhaltige Investition in den Bildungsstandort Burgdorf.

 

Die Autobatterie liefert den Strom. Ohne sie bleiben die Lautsprecher stumm und die Scheinwerfer dunkel. Burgdorf ohne Strom ist wie eine leere Autobatterie - es bewegt sich nichts. Die falsche Stromquelle ist auf Dauer jedoch nicht erfolgversprechend. Sie wirkt sich negativ auf die gesamte Konstruktion aus.

 

Strom aus erneuerbarer Energie hilft mittel- und langfristig dabei, die Auswirkungen des Klimawandels abzumildern. Als Stadt sind wir uns unserer Vorbildfunktion bewusst. In den nächsten Jahren wollen wir - Rat und Verwaltung - die energetische Sanierung der Gebäude, den Ausbau erneuerbarer Energien und der Elektromobilität vorantreiben.

 

Unsere Arbeit zeigt bereits erste Früchte. Für das Konzept eines treibhausgasneutralen Bauhofs im Energieverbund mit der Kläranlage hat uns die Region Hannover als Leuchtturmprojekt mit 100.000 Euro Fördermittel ausgezeichnet.

Liebe Leser*innen,

Die Stadt Burgdorf sowie die politischen Vertreter*innen auf Orts- und Ratsebene sind die Monteure, die die Einzelteile des Fahrzeuges zusammenbringen und mit neuen Ideen und Impulsen den Sprit für den Antrieb liefern.

 

Die Gesamtheit aller Einzelteile bildet letztendlich das Image unserer Stadt. Ein standfestes Bild unserer liebens- und lebenswerten Stadt lässt sich nur gemeinsam erreichen. Angesichts einer so lebendigen und gut funktionierenden Bürgergesellschaft bin ich mir aber sicher, dass es uns gelingt, gemeinsam Burgdorf zu einer Stadt zu machen, in der wir uns wohlfühlen!

 

Ihr Bürgermeister Armin Pollehn