Grußwort zu Weihnachten und zum Jahreswechsel von Uetzes Bürgermeister Florian Gahre
UETZE
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
während ich darüber nachdenke, was ich Ihnen in diesem Grußwort zum Jahreswechsel mitgeben möchte, schwirren so unendlich viele Gedanken in meinem Kopf umher. Sie zu ordnen, in Bahnen zu lenken und letztlich hier zu Papier zu bringen ist schon eine Herausforderung – eine Herausforderung allerdings, die mir guttut. Führt sie doch dazu, dass ich kurz innehalte und über das vergangene Jahr nachdenken kann.
Und vielleicht geht es Ihnen in den letzten Monaten auch so: immer schneller, immer mehr, immer weiter; hier eine Schlagzeile, da ein Social-Media-Post und zwischendrin noch schnell zwei Mails und drei Anrufe bearbeiten, den Kindergeburtstag vorbereiten und der Wochenendeinkauf ist auch noch nicht gemacht – zu allem Überfluss treibt die Inflation die Preise hoch. In den Nachrichten gibt es neben den unzähligen Kriegen, dem Leid von unschuldigen Kindern und Familien selten gute Neuigkeiten und kaum etwas scheint in den altbekannten und eingespielten Bahnen zu laufen, vieles wirkt hektisch und zuweilen sogar beängstigend. Ich kann Ihnen versichern: mit diesen Gefühlen sind Sie nicht allein.
Auch deshalb ist es wichtig, den Fokus darauf zu legen, was uns stark macht, nämlich unsere Gemeinschaft, denn ohne sie wären wir alle lediglich Einzelkämpfer; nur zusammen können wir die Herausforderungen dieser Zeit bewältigen.
Und gemeinsam haben wir im Jahr 2023 ziemlich viel erreichen können – manches ganz augenscheinlich und anderes ohne viel Tamm-Tamm.
Hinter allen Erfolgen der letzten Monate stehen immer Menschen, die sich engagiert und allzu häufig ihre persönlichen Befindlichkeiten hintenangestellt haben. All denjenigen, die sich auch im Jahr 2023 wieder ehrenamtlich für uns alle eingebracht haben, möchte ich ein herzliches Dankeschön sagen. Ob es die Freibadgenossenschaften oder die Flüchtlingshelferinnen und -helfer sind, unsere Bürgerläden im Gelben Haus und bei Allerhand Nuetzeliches, die Landjugend in Hänigsen oder unsere Freiwilligen Feuerwehren und in allen anderen Organisationen, Vereinen und Verbänden – Sie alle haben viele Stunden aufgebracht und voller Herzblut Ihre Herzensthemen vorangetrieben. Chapeaux!
Ich möchte in diesem Jahr einer Riege von Ehrenamtlichen ein besonderes Augenmerk widmen; Menschen die sich viel zu selten auch mal selbst auf die Schulter klopfen. Ich mache das hiermit, ganz öffentlich. Ich rede von unseren ehrenamtlichen Politikerinnen und Politikern, die sich im Gemeinderat, den Ortsräten und als Ortsbürgermeister nicht selten die Abende und Wochenenden mit Terminen und seitenlangen Beschlussvorlagen auseinandersetzen. Die immer wieder die große Herausforderung annehmen, die unterschiedlichen Interessen der Bevölkerung auf- und wahrzunehmen und bei ihren Entscheidungen abzuwägen. Die nicht immer einer Meinung sind (das ist gut), aber immer zum Wohle unserer Gemeinde entscheiden. Das gilt für den Gemeinderat genauso wie für die neun Ortsräte. Ich bin sehr froh darüber, dass wir in allen unseren Orten aktive Ortsräte haben, die das Dorfleben gestalten und das Miteinander fördern.
Ein Ziel in den kommenden Monaten wird deshalb auch sein, die Arbeit der Ortsräte und damit die Identität der Dörfer noch mehr zu stärken – ohne dabei außer Acht zu lassen, dass wir seit der Gebietsreform im Jahr 1974 eine Einheitsgemeinde sind und auch das ein Teil unseres Zusammenlebens ist.
Lassen Sie uns gemeinsam stolz auf unsere Gemeinde sein, in der wir viel mehr erreichen, als das vielleicht allen bekannt ist. So konnten wir im letzten Jahr einen Haushaltsüberschuss erwirtschaften und damit rund 6 Millionen Euro in die Tilgung von Altschulden investieren. Wir liegen mit einer Pro-Kopf-Verschuldung von rund 2.100 Euro im Regionsvergleich ziemlich gut – nur 6 Städte und Gemeinden sind geringer verschuldet.
Auch die Digitalisierung in unseren Schulen ist ausgezeichnet; Im Vergleich des Landesrechnungshofes landet die kleine Gemeinde Uetze ganz weit vorne. Jeder Klassenraum in allen unseren Schulen verfügt über ein Smartboard bzw. einen interaktiven Beamer, die Arbeit mit Tablets und Computern ist selbstverständlich und beim Abruf der Mittel aus dem sogenannten „Digitalpakt“ haben wir wirklich jeden verfügbaren Euro nach Uetze geholt. In einer sehr engen Zusammenarbeit von Schulleitungen, Kollegium, Schulverwaltung und der IT-Abteilung haben wir hier wirklich eine sehr vorzeigbare IT-Landschaft für unsere Schülerinnen und Schüler geschaffen. Und nicht zuletzt der Brand in der Grundschule Hänigsen hat einmal mehr bewiesen, dass wir auch mit unvorhergesehenen Ereignissen gut umgehen können.
An der Gestaltung des Hindenburgplatzes im Zusammenhang mit dem Projekt „Perspektive Innenstadt“ hat beispielsweise der Ortsrat Uetze sehr aktiv mitgewirkt – und was da mit der finanziellen Unterstützung der Europäischen Union entstanden ist, kann sich wirklich sehen lassen. Auch wenn die Bäume noch etwas Zeit brauchen, bis sie kühlenden Schatten spenden können; das Wasserspiel sowie die neue Möblierung und Beleuchtung haben zu einer deutlichen Belebung beigetragen, wie z.B. die monatlich stattfindende After-Work-Veranstaltung zeigt.
In den kommenden Jahren wird die Gemeinde Uetze so viel investieren, wie noch nie in ihrer Geschichte. Und zwar in unsere notwendige Infrastruktur – von der Grundschule in Uetze über das Feuerwehrhaus in Eltze bis zur Kita in Katensen, um nur einige der großen Investitionsvorhaben zu nennen. Auch die zwingend notwendige Rathauserweiterung sowie die Vorplanungen für das Schulzentrum stehen auf der Agenda. Alles in allem werden wir bis zum Jahr 2030 über 100 Millionen Euro investieren müssen.
Für mich, der sich selbst gern als ungeduldig bezeichnet, kann es manchmal nicht schnell genug gehen. Insbesondere wenn es um so wichtige Vorhaben wie den Bau der Uetzer Grundschule und des Feuerwehrhauses in Eltze geht. Beide Projekte sind in den internen Arbeitsgruppen schon sehr gut vorangeschritten, sodass wir in Kürze mit den Vergaben der (ersten) externen Leistungen beginnen können.
Ich habe genau heute eine E-Mail eines Bürgers erhalten, aus der ich gern auszugsweise und anonym zitieren möchte: „… Guter Brauch ist ebenso, sich über die 5% zu beschweren, die nicht funktionieren und die verbleibenden 95% auszublenden …“. Und wenn ich so darüber nachdenke, dann hat der Bürger recht. Wir reden viel zu selten davon, dass unser Bürgerbüro das Bürgerbüro mit den geringsten Wartezeiten in der Region Hannover ist. Wir reden auch viel zu selten davon, dass wir mittlerweile über 50 Dienstleistungen der Gemeinde online auf unserer Homepage anbieten. Wir reden auch viel zu selten davon, dass sich unsere Kolleginnen und Kollegen im Rathaus, dem Bauhof, den Kindergärten und Krippen sowie in allen anderen Einrichtungen der Gemeinde jeden Tag aufs Neue selbst herausfordern und in diesen Zeiten ihr Bestes geben, um die Dinge für Sie alle zu ordnen und verlässlich für Sie da zu sein. Die Gemeinde Uetze versteht sich als Dienstleisterin für die Bürgerinnen und Bürger; dieses Selbstverständnis auch in Zukunft weiter aus- und aufzubauen ist unser aller Antrieb. Dabei kann es ruckeln und zuckeln und sicherlich läuft auch nicht immer alles reibungslos; wenn wir uns aber zugestehen auch mal einen Fehler zu machen dann werden wir den Mut haben, die Dinge zukunftsorientiert anzupacken und nicht stehen zu bleiben. Das kann nur gelingen, wenn wir das gemeinsam machen: Kommunalpolitik, Verwaltung und Bürgerschaft – lassen Sie uns stets fair und offen miteinander umgehen.
Ich wünsche Ihnen allen im Namen von Rat und Verwaltung der Gemeinde Uetze, dass Sie diese besinnliche Zeit am Jahresende gesund und voller Zuversicht verbringen können, schalten Sie einen Gang runter und genießen Sie die schönen Momente mit Ihren Liebsten ganz bewusst. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen frohe Feiertage und einen guten Rutsch!
Ihr
Florian Gahre