Burgdorf
Montag, 08.03.2021 - 19:52 Uhr

Solidarität und Gerechtigkeit gefordert

Burgdorfer Frauen machen mit Postkarten und einer Kunstaktion auf den Internationalen Frauentag aufmerksam

Aufn.:

BURGDORF

Beziehungsnetze sichtbar machen - gerade in Coronazeiten - ist der Grund weshalb sich auch Burgdorfer Frauen am Kunstprojekt Beziehungsnetze, aber sicher der Künstlerin Friederike Kahle-Nicolaides aus Drochtersen beteiligt haben.

 

Die Burgdorferinnen Monika Reißer, Susanne Paul und die Gleichstellungsbeauftragte Petra Pape haben für das Projekt geworben und gemeinsam mit Frauen und Frauengruppen aus dem Netzwerk Frauen in Burgdorf gehäkelt.

 

Das Burgdorfer Netzwerk besteht seit 22 Jahren und hat seit 1999 an jedem internationalen Frauentag Veranstaltungen zu vielfältigen Themen durchgeführt. "Am heutigen Frauentag an dem wir uns nur mit Abstand treffen können, zeigen wir unsere Verbundenheit durch diese Aktion. Den Faden sichtbar machen, der uns verbindet und zusammenhält, ist unser Anliegen. Das Zusammenhalten hat sich in den vielen Telefongesprächen rund um die Beziehungsnetze gezeigt", berichtet Monika Reißer.

 

Das Sichtbarwerden erfordere in dieser außergewöhnlichen Zeit allerdings kreative Lösungen. Am internationalen Frauentag haben sich die Frauen deshalb zum Spaziergang verabredet und das Kunstwerk besichtigt, das aus diesen kleinen Quadraten entstanden ist.

 

Außerdem hat der Arbeitskreis Frauen in Burgdorf zum Frauentag Postkarten an die Mitarbeiterinnen in Supermärkten, Arztpraxen, Kitas und Pflegeheimen verteilt. Mit der Postkarte soll den Frauen für ihren unermüdlichen Einsatz gedankt werden und gleichzeitig auf Ungerechtigkeiten und die Situation der Frauen in der Coronakrise aufmerksam gemacht werden.

 

"Viele Frauen arbeiten in systemrelevanten und zugleich unterbezahlten Berufen. Gleichzeitig übernehmen meistens die Frauen die Aufgabe der unbezahlten Care-Arbeit, reduzieren dafür ihre Arbeitszeit, verzichten auf Einkommen. Auf den Schultern vieler Frauen lasten hohe Risiken, wachsender finanzieller Druck, gesundheitliche Auswirkungen, Altersarmut", informiert Petra Pape.

 

"Diese Krise zeigt die bestehende Geschlechterungerechtigkeit und Ungleichheit besonders deutlich", betont Doris Zander vom Frauen- und Mütterzentrum. "Nach einem Jahr Corona wollen wir den Frauen für ihren Einsatz danken. Wir wissen, dass es für den Anfang nur eine nette Geste ist, die lange nicht ausreicht, deshalb fordern wir Solidarität und Gerechtigkeit für alle Frauen - an jedem Tag", sind sich die Frauen einig, die an diesem Tag rund um den Spittaplatz unterwegs waren.

 

Wer selbst mit einer Postkarte Danke sagen möchte, kann diese auf der Website der Stadt Burgdorf herunterladen. Sie steht unter Opens external link in new windowwww.Burgdorf.de im Bereich Meldungen zum Download bereit.