Lehrte
Dienstag, 10.11.2020 - 10:18 Uhr

Rot-Grün-Rot: "Straßenausbaubeiträge in Lehrte sozial gestalten"

Gruppe schlägt Ratenzahlung mit niedrigen Zinsen vor

LEHRTE

In der Debatte um das Für und Wider von Straßenausbaubeiträgen in Lehrte war die zentrale Sorge, dass Lehrter ihr Eigenheim aufgrund der Kosten für einen Zweitausbau der angrenzenden Straße verlieren könnten. "Dieser große Nachteil für die Eigentümerinnen und Eigentümer muss unbedingt verhindert werden. Deshalb soll eine Ratenzahlung für bis 20 Jahre ermöglicht werden", erklärt die Lehrter SPD-Fraktionsvorsitzende Maren Thomschke.

 

Einstimmige Empfehlung des Finanzausschusses

Dabei solle die Stadt aber an den Zinsen nicht verdienen. "Wir freuen uns, dass der Finanzausschuss einstimmig dem Vorschlag der Koalition aus SPD, Grünen und Linken gefolgt ist, den Zinssatz für die AnwohnerInnen auf zwei Prozentpunkte über dem Basiszinssatz zu senken, also aktuell auf 1,12 Prozent", meint der Ausschussvorsitzende Hans-Jürgen Licht.

 

Merkliche Entlastungen

"Ganz befreit werden die Anwohner von den Kosten für die Entsorgung von mit Schadstoff belasteten Böden", führt der Fraktionsvorsitzende der Grünen, Ronald Schütz, aus. Damit könne eine weitere merkliche Entlastung für die Bürger erreicht werden. Ebenfalls sollen Eigentümer von Eckgrundstücken entlastet werden. "Eine weitere soziale Regelung, die Doppelbelastungen verhindert", findet Thomas Schwieger, der Fraktionsvorsitzende der Linken.

 

Um besondere Härten zu mildern, hatte die sozialdemokratisch geführte Landesregierung von Ministerpräsident Stephan Weil ein vom Landtag im Oktober 2019 beschlossenes Gesetz zur Änderung des Niedersächsischen Kommunalabgabengesetzes zur Flexibilisierung von Straßenausbaubeiträgen eingebracht. "Auf dieser Grundlage wurde nunmehr ein breit getragener Kompromiss für Lehrte gefunden", so die Lehrter Politiker der rot-grün-roten Koalition.