Lehrte
Montag, 03.06.2019 - 18:48 Uhr

In Lehrte werden weitere Felder zur Vererdung von Klärschlamm gebaut

EKO PLANT-Geschäftsführer Stefan Ahrens, Stadtwerke-Geschäftsführer Björn Sommerburg, Bürgermeister Klaus Sidortschuk und Lehrtes Stadtbaurat Christian Bollwein (von links) setzten gemeinsam den Spatenstich für den Baubeginn der Klärschlamm-Vererdungsanlage Steinwedel.Aufn.:

STEINWEDEL

In den vier Kläranlagen der Stadtwerke Lehrte fallen jährlich etwa 6.000 Tonnen Klärschlamm an, der zur Zentralkläranlage (ZKA) nach Steinwedel transportiert und dort maschinell entwässert wird. Angesichts der ständig steigenden Kosten, hat sich Lehrte zu einer kompletten Umstellung auf die Klärschlammvererdung entschieden.

 

Am heutigen Montag, 3. Juni 2019, haben die Bauarbeiten für die ZKA Steinwedel - symbolisch auch für die Anlage in Hämelerwald - mit einem ersten Spatenstich an der Ramhorster Straße offiziell begonnen. Die Anlagen in Ahlten und Sievershausen sind bereits im Bau. Die Stadtwerke Lehrte vererden somit künftig ihren gesamten Klärschlamm, der bei der Abwasserreinigung anfällt. Insgesamt lassen sich die Stadtwerke das "wirtschaftliche und ökologisch wichtige Projekt", so Lehrtes Bürgermeister Klaus Sidortschuk, rund 4,5 Millionen Euro kosten.

 

Die Vererdungsanlage Steinwedel wird auf gut 36.000 Quadratmetern jährlich bis zu 40.000 Kubikmeter Klärschlamm aufnehmen. Der Schlamm strömt vollautomatisch pumpengesteuert in sieben, mit rund 70.000 Schilfpflanzen versehene, filtratbeschichtete Beete. Das Wasser sickert durch die Wurzel- und Filtratschicht und der Schlamm verbleibt in den Beeten, wo ihn die Schilfpflanzen und Mikroorganismen mineralisieren. Zurück bleibt eine vergleichsweise kleine Menge Klärschlammerde, die sich als organisches Düngemittel in der Landwirtschaft verwerten lässt.

 

Die ersten Beete werden 8 bis 12 Jahre nach ihrer Inbetriebnahme geräumt. Das ganz alte moderne Verfahren senke die Kosten deutlich und verringere den Ausstoß des Treibhausgases Kohlendioxid, versprach Stefan Ahrens, Geschäftsführer von EKO-PLANT, die mit Planung, Bau und späterer Betreuung aller vier Lehrter Anlagen beauftragt ist. "Mit der Entscheidung für die vorteilhafte Klärschlammvererdung sind wir gut unterwegs", sagte Klaus Sidortschuk. 

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