Lehrte
Mittwoch, 28.02.2018 - 17:55 Uhr

Betriebsräte aus Lehrter Betrieben werben für ihre Arbeit

Reinhard Nold (DGB Ortsverbandsvorsitzender), Michael Turowski (Betriebsratsvorsitzender (Hellmann Logistic), Norman Happatz (Betriebsratskandidat bei der Kali + Salz Kali GmbH), Hartmut Völger (Betriebsratsvorsitzender des Klinikum Wahrendorff), Uwe Holzmann (Betriebsrat (Hellmann Logistic), Susanne Bühmann (Betriebsratsvorsitzende des KRH Lehrte), Dunja Borges (Konzernbetriebsratsvorsitzende des KRH) und Christoph Schrader (Betriebsrat KRH Lehrte)Aufn.:

LEHRTE

Die nächsten, regelmäßigen Betriebsratswahlen stehen vor der Tür. Vom 1. März bis zum 31. Mai werden in ganz Deutschland neue Betriebsräte gewählt. Der Arbeitgeber muss hierzu nicht aktiv werden. Es obliegt alleine der Initiative der Arbeitnehmer oder einer im Betrieb vertretenen Gewerkschaft, ob ein Betriebsrat gewählt wird. Ist in größeren Betrieben die Wahl der Betriebsräte oftmals eine Selbstverständlichkeit, so haben gerade in kleinen oder mittleren Unternehmen die Beschäftigten noch Vorbehalte: in Lehrte gibt es beispielsweise rund 120 Handwerksbetriebe von denen nur etwa 13 Prozent einen Betriebsrat haben.

 

"Genau hier wollen wir ansetzen: die Beschäftigten über die Wahlen an sich informieren und ihnen Möglichkeiten und Chancen näher bringen, die der Betriebsrat ihnen eröffnen kann", erläutert der Lehrter DGB-Ortsverbandsvorsitzende, Reinhard Nold.

 

Der Betriebsratsvorsitzende Michael Turowski von Hellmann Worldwide Logistic geht noch einen Schritt weiter. "Betriebe und Verwaltungen dürfen keine demokratiefreie Zonen sein. Mitbestimmung im Betrieb ist deshalb nicht nur ein gesetzlicher Anspruch, sondern ein Gebot der Menschenwürde", so Turowski.

 

Die zunehmende Arbeitsintensivierung und Arbeitsverdichtung bereitet allen Gewerkschaften und Betriebsräten Sorgen, sagt der Betriebsratsvorsitzende Hartmut Völger vom Klinikum Wahrendorff. "Laut DGB-Index 'Gute Arbeit' klagten 56 Prozent der Beschäftigten über Psycho-Stress am Arbeitsplatz. Die gesellschaftlichen Kosten wegen psychischer Belastungen im Arbeitsleben bewegten sich mittlerweile in der Größenordnung von 100 Milliarden Euro pro Jahr. Das Zauberwort lautet Mitbestimmung: Geht es um Fragen der Arbeitszeit, Datenschutz (keine Videokameras in Umkleideräumen) oder Arbeitsschutz, dann können Betriebsräte Betriebsvereinbarungen abschließen. Selbst in kleineren Betrieben existieren durchschnittlich sieben Betriebsvereinbarungen. Allerdings: Ohne Betriebsrat keine Betriebsvereinbarung."

 

Prominente Unterstützung vor Ort leistet die Konzernbetriebsratsvorsitzende des Klinikum Region Hannover (KRH), Dunja Borges. "Ohne die kreative Arbeit vieler Betriebsräte hätte unsere Stadt sicherlich schon Arbeitsplätze verloren", merkt Borges an. In den Augen von Borges ist es eine Illusion, dass der Einzelne seine Interessen besser vertreten kann als ein Betriebsrat: "In der IT-Branche wurden vielen Einzelkämpfern die Augen geöffnet. Als es der Branche nach dem ersten Boom schlechter ging waren jene gut beraten die einen Betriebsrat hatten."

 

Norman Happatz, Betriebsratskandidat bei der Kali und Salz Kali GmbH und Ortsgruppenvorsitzender der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE), weist darauf hin, dass es für interessierte Belegschaften sehr einfach geworden ist, einen Betriebsrat zu bekommen: "Innerhalb von einer Woche kann ein Betriebsrat im Amt sein. Und es braucht niemand Angst vor Formularen zu haben: mit unseren Materialien ist jeder in der Lage eigenständig einen Betriebsrat zu gründen, und wenn es dennoch hakt, stehen wir zur Verfügung."

 

Um die Öffentlichkeit auf die Wahlen aufmerksam zu machen, hat der örtliche DGB in den kommenden Wochen eine Vielzahl von Aktivitäten auf dem Plan: Großplakate an den Ausfallstraßen, die Verteilung von Aktionsflyern sowie kleinen Werbegeschenken wie zum Beispiel Schlüsselanhänger, Studentenfutter und Spielkartenset.

 

Allgemeine Informationen zur Betriebsratswahl können im Internet unter Opens external link in new windowwww.dgb.de/betriebsratswahl-2018 abgerufen werden. Konkrete Hilfestellung bei der Wahl gibt die zuständige Gewerkschaft oder kann vom DGB Ortsverband Lehrte vermittelt werden. Der DGB-Ortsverband Lehrte ist per Mail an Opens window for sending emailDGB-Lehrte(at)web.de oder Telefon 05132/589401 zu erreichen. 

Zu diesem Artikel relevante Dateien zum Download:

Typ

Name

Größe

DGB-Flyer-zur-Betriebsratswahl-2018.pdf

440 KByte

DGB-Flyer-zur-Betriebsratswahl-2018-leic...

1.5 MByte