Burgdorf
Montag, 23.10.2017 - 19:10 Uhr

Förderverein besucht bei Kirchenfahrt zwei Kirchen mit langjähriger Geschichte

Der Kanzelaltar der St. Nicolai Kirche in Gifhorn.Aufn.: Ernst Schmidt

BURGDORF

Am 16. September 2017 war es wieder soweit. 60 Teilnehmer trafen sich am Gemeindehaus in der Gartenstraße zu alljährlichen Kirchenfahrt des Fördervereins zur Erneuerung und Erhaltung der St.-Pankratius-Kirche in die Südheide. Ziele waren Kirchen in Beedenbostel und Gifhorn. Die Kirchenfahrt wurde in gewohnt professioneller Form von Ernst Schmidt vorbereitet.

 

Erste Station war die Martinskirche in Beedenbostel. Die Geschichte der Kirche wurde durch einen Kirchenvorsteher der Martinsgemeinde im Rahmen einer Führung vorgestellt. Die Kirche kann auf eine über 1000-jährige Geschichte zurückblicken. 1051 entstand eine Taufkirche, die Ende des 15. Jahrhunderts einem Neubau weichen musste. Die heutige Kirche entstand etwa 1735. Orgel und Altar wurden aus dem alten Kirchenbau übernommen. Der flämische Holzschnitzaltar vom 1531 und die Kanzel mit einem mehr als 1000 Jahre alten Sockel zählen zu der kunsthistorisch wertvollen Ausstattung der Kirche.

 

Mit einer Spende für die anstehende Orgelsanierung und einem Choral mit Orgelbegleitung auf der von Furtwängler 1855 gebauten Orgel (1972 durch die Firma Hammer (Hannover) die neue, vierte und jetzt aktuelle Orgel in das Prospekt von 1855 eingebaut) verabschiedete sich die Gruppe in Beedenbostel.

 

Weiter ging es zum Landcafé Neubokel. Bei Kaffee satt und hausgemachten Kuchen konnte sich die Gruppe für den Besuch der Stadtkirche in Gifhorn stärken. Begrüßt wurde die Gruppe in Gifhorn an der St. Nicolai-Kirche von der Stadtführerin Frau Warnecke. Es folgte für die Teilnehmer eine Kirchenführung der besonderen Art. Nicht zuhören, sondern selbst entdecken machte die Führung für die Teilnehmer unvergesslich.

 

Die Gemeinde St. Nicolai lässt sich bis ins späte 13. Jahrhundert zurückverfolgen. Der erste Kirchenbau ist urkundlich belegbar auf das Jahr 1269 datiert. Die heutige Kirche wurde 1734 bis 1744 als schlichte barocke Saalkirche mit zwei Emporen nach Plänen des Landbaumeisters Otto Heinrich von Bonn errichtet. Das Innere wird von dem 1744 bezeichneten Kanzelaltar beherrscht. Die 1748 von Christian Vater aus Hannover geschaffene Orgel schmückt ein Rokoko-Prospekt aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Die letzte Restaurierung zur Erhaltung wurde in den Jahren 1996 bis 2000 durch die Orgelbaufirma Gebr. Hillebrand, Altwarmbüchen, und für die Farbfassung des Orgelgehäuses durch die Firma Ochsenfarth, Paderborn, durchgeführt. Im Februar 2000 konnten die Arbeiten abgeschlossen und die Orgel ihrer Bestimmung in neuer Schönheit und Klangfülle übergeben werden.

 

Zum Abschluss des bewegten Nachmittags spielte Jan Hildebrand auf der Orgel ein kurzes Konzert mit Werken von Buxtehude und einer modernen Ragtime-Komposition für Orgel. Mit dem Choral "Eine feste Burg ist unser Gott", verabschiedeten sich die Teilnehmer, bevor in guter Stimmung und Dank an Ernst Schmidt und Jan Hildebrand die Rückreise nach Burgdorf angetreten wurde.

 

Im März 2018 wird es in der Mitgliederversammlung des Fördervereins eine Nachlese der Kirchenfahrt 2017 geben und das Programm für die Kirchenfahrt 2018 durch Ernst Schmidt vorgestellt werden.