Isernhagen
Freitag, 05.04.2024 - 15:58 Uhr

Isernhagen bekommt Hinweiskarte zum Starkregen in der Region

Carsten Lange von der Region Hannover gab einen Einblick in die neue Starkregen Hinweiskarte.Aufn.: Dana Noll

ISERNHAGEN

Viele Bürgerinnen und Bürger in Isernhagen haben es über die Weihnachtsfeiertage erlebt. Starkregen verursachte große Wassermengen, die zu Überschwemmungen führten und erhebliche Schäden anrichteten. 

 

Klimaforscher und Experten sind sich einig: Auch in den kommenden Jahren werden wir mit diesen Herausforderungen zu kämpfen haben. Trockene Sommer und feuchte Winter werden aufgrund des Klimawandels zum Problem. Um sich bestmöglich aufzustellen und mit möglichen Maßnahmen vorzubeugen, ist jeder Bürger gefragt. Unterstützend soll eine Hinweiskarte helfen, die Gefahrenlage in der Region aber auch jedes einzelnen Grundstücks zu zeigen. Daran wird derzeit gearbeitet. 

 

Am gestrigen Donnerstagabend, 4. April 2024, informierte Carsten Lange von der Region Hannover über den derzeitigen Stand. Etwa 90 interessierte Bürgerinnen und Bürger waren zum Marktplatz im Campus des Schulzentrums Isernhagen gekommen, um sich zu informieren und Fragen zu stellen.

 

In der Region Hannover leben etwa 1,2 Millionen Menschen auf einer Fläche von etwa 2.300 Quadratkilometern in 21 Städten und Gemeinden. Mit diesen geht es nun, in den Dialog zu treten und die Gefahrenlagen im Bereich Starkregen auszuloten. Diese werden dann auf einer Hinweiskarte zusammengefasst, die den Bürgerinnen und Bürgern ab etwa 3. Quartal 2024 zur Verfügung stehen soll. Wer eine Detailbetrachtung zur Gefahrenlage seines Grundstückes haben möchte, kann dies auch bekommen. Mit einem Eigentumsnachweis kann man sich dann an die Gemeinde wenden, um explizit für sein Haus und Hof einzusehen, in wie weit es eine Gefahrensituation aufgrund von Starkregen in der Zukunft geben könnte. 

 

"Wir sind natürlich keine Hellseher. Aber aufgrund von Berechnungen und Auswertungen von Klimaforschern und Experten steht fest, dass Starkregenereignisse zunehmen werden", so Lange. Dabei weist der Bauingenieur darauf hin, dass "jeder Bürger selbst verantwortlich ist, diese potenziellen Risiken zu minimieren."

 

"Die Starkregenkarte ist die Chance für die Kommune und deren Bürger sich auf Starkregenereignisse besser vorbereiten zu können", ergänzt Isernhagens Bürgermeister Tim Mithöfer. Er berichtete von den Ereignissen um die Weihnachtszeit, bei denen er live vor Ort miterlebt hatte, welche Herausforderungen der Starkregen brachte. "Selbst die stärksten Pumpen und Gerätschaften der Feuerwehr schafften es nicht, gegen die Wassermassen anzukommen", so Mithöfer. "Wir müssen uns so gut es geht aufstellen, vorbereiten und informieren, was zum Schutz der Häuser nötig ist."

 

Genügend Sandsäcke sind schon vorhanden. Eine Chiemsee-Pumpe soll angeschafft werden und auch über die Schaffung von neuen Retentionsflächen wird nachgedacht. "Dabei muss aber intensiv geschaut werden, dass nicht nur neue Flächen geschaffen werden, sondern diese auch sinnvoll sind", so Mithöfer. 

 

Abschließend gab es noch den Hinweis, dass jeder Bürger, der sein Grundstück gefährdet sieht, seine Versicherung gegen Elementarschäden überprüfen sollte. Hier sollte darauf geachtet werden, dass Schäden durch Grundwasser oft nicht in der Versicherungsleistung integriert sind. Außerdem gab es die Information, dass Sandsäcke, die von den Hausbesitzern behalten wurden, auch weiterhin verwendet werden können, wenn sie nicht durch Schmutzwasser verunreinigt sind. Dann wird geraten, diese bei der Deponie zu entsorgen. 

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