Burgdorf
Mittwoch, 16.08.2023 - 10:15 Uhr

Nach Wolfsriss: Bürgermeister fordert europaweite Absenkung des Schutzstatus für Wölfe

Burgdorfs Bürgermeister Armin Pollehn fordert eine Absenkung des Schutzstatus für Wölfe.Aufn.:

HüLPTINGSEN

Wie berichtet, hat am vergangenen Wochenende ein Wolf ein Pferd in der Walkenmühle in Hülptingsen gerissen. "Dies ist nicht der erste Riss in der Umgebung von Burgdorf", teilt Burgdorfs Bürgermeister Armin Pollehn in diesem Zusammenhang mit. "Was ihn besonders macht, ist die unmittelbare Nähe zu einem Wohngebiet. Ereignisse wie diese machen deutlich, wie wichtig und unabdingbar ein aktives Wolfsmanagement, das die gezielte Entnahme von Wölfen umfasst, ist": Diese Forderung hatte Bürgermeister Pollehn bereits im April diesen Jahres während der Jahreshauptversammlung der Jägerschaft Burgdorf formuliert.

 

"Damit das gelingt ist es sinnvoll die Schutzstufe für Wölfe europaweit abzusenken. Bisher unterliegt der Wolf in Deutschland dem Naturschutzrecht und ist nach § 7 Abs. 2 Nr. 13 Buchstabe a) BNatSchG eine besonders und streng geschützte Tierart. Eine angepasste Regulierung des Wolfsbestandes ist somit nicht möglich", erklärt der Burgdorfer Bürgermeister. Er fordert "eine kontrollierte Regulierung des Bestandes". Diese trägt nach seinen Angaben "zur Aufrechterhaltung einer Weidetierhaltung von Huf- und Klauentieren (zum Beispiel Rinder, Schafe, Ziegen, Gehegewild, Pferde) bei".  Bürgermeister Pollehn sieht weitere Vorteile darin: "Da der Wolf über keine natürlichen Feinde verfügt, fördert diese Vorgehensweise zudem die Koexistenz mit der ländlichen Wohnbevölkerung. Ich halte es ebenfalls für erforderlich eine klare Rechtslage für Notstandsituationen zu schaffen, um Nutztiere aber auch Jagdhunde besser zu schützen. Länder wie Schweden zeigen, wie eine Lösung aussehen kann. Dort dürfen JägerInnen einen Wolf töten, wenn er ansetzt, Hunde oder Nutztiere zu attackieren. Zuvor muss allerdings versucht werden, den Wolf durch Rufen und Warnschüsse zu vertreiben", erklärt Bürgermeister Armin Pollehn.