Uetze
Dienstag, 07.02.2023 - 11:29 Uhr

Die Ortsfeuerwehr Dollbergen blickt auf eines der einsatzreichsten Jahre zurück

Die Geehrten und Ernannten der Ortsfeuerwehr Dollbergen.Aufn.:

DOLLBERGEN

Auch bei der Freiwilligen Feuerwehr Dollbergen sind die Einsatzzahlen nach den "ruhigen" Pandemie-Jahren 2020 und 2021, letzteres mit 36 Einsätzen für die Ortsfeuerwehr, wieder angestiegen. Jedoch weit unverhältnismäßiger als gedacht. Mit 58 Einsätzen in 2022 wurde ein weitaus höherer Anstieg bei den Alarmierungen verbucht. "Damit ist das eines der einsatzreichsten Jahre überhaupt der Feuerwehr Dollbergen", so Ortsbrandmeister Thomas Rolle in seinem Jahresbericht während der Jahreshauptversammlung der Ortsfeuerwehr am gestrigen Sonnabend, 4. Februar 2023, im Feuerwehrhaus. In seinen 15 Jahren als Ortsbrandmeister hatte die Ortsfeuerwehr nie mehr Einsätze in einem Jahr gehabt, ließ er die Anwesenden wissen.

 

Rund 65 Gäste konnte der Ortsbrandmeister zur Jahreshauptversammlung begrüßen. Darunter Uetzes Bürgermeister Florian Gahre, den Gemeindebrandmeister Uwe Richter, die Ortsbrandmeister aus Katensen und Schwüblingsen, André Judel und Jörn Kowalski, den Werkbrandmeister der Avista Oil, Sascha Meyer, sowie den CDU-Fraktionsvorsitzenden Dirk Rentz. Sie erfuhren dann auch, warum die Ortsfeuerwehr so häufig ausrücken musste: Unwetterereignisse wie Stürme im Februar und Starkreden im Sommer sorgten alleine schon für 22 Einsätze. Allein im Februar rückten die Einsatzkräfte 24 Mal aus. "Im Februar waren wir alle deutlich mehr in Orange oder Blau unterwegs als im Schlafanzug zu Hause", so der Ortsbrandmeister. Aber auch Vegetationsbrände aufgrund der trockenen Witterung im Sommer sorgten für weitere Einsätze, auch über den Ort hinaus wie in Hänigsen, Schwüblingsen oder Hämelerwald. Hinzu kamen Einsätze auf dem Messegelände im Rahmen der Regionsfeuerwehr sowie ABC-Einsätze außerhalb Dollbergens. 

 

1100 ehrenamtlich geleistete Stunden kamen alleine bei den Einätzen zusammen. Hinzu kam 600 Stunden bei Lehrgängen und Seminaren, 3000 Stunden bei der Ausbildung der Einsatzabteilung, 500 Stunden bei Sport, Kameradschaft & Co sowie 779 Stunden in der Jugendfeuerwehr, so dass die Mitglieder der Ortsfeuerwehr zusammen rund 6000 Stunden erbrachten. "Ein ereignisreiches Jahr", wie Ortsbrandmeister Thomas Rolle aufgrund der Statistik urteilte. 

 

Aber nicht nur im Einsatzgeschehen und der Aus- und Weiterbildung war die Ortsfeuerwehr tätig, auch im Ort beteiligte sie sich wieder. So wurde die Müllsammelaktion durchgeführt, ein kleines Osterfeuer veranstaltet und eine Familienradtour durchgeführt. In diesem Jahr soll dann nach der Corona-Pause wieder der Bockbieranstich am 15. April durchgeführt werden.

 

Mit ein wenig Wehmut schaut Thomas Rolle allerdings nach wie vor auf die Anzahl der Einsatzkräfte. Zwar stehen unter dem Strich 49 (+1) Einsatzkräfte in den Büchern, doch nach wie vor seien dieses nicht genügend. Er wies zwar darauf hin, dass die Quantität nichts über die Qualität sagen würde und sich die Dollberger Einsatzkräfte aufgrund ihrer Leistungen "mit breiten Schultern" hinstellen können, doch sucht die Ortsfeuerwehr weiterhin nach Aktiven, die die Arbeit unterstützen würden. 394 (2021: 398) Mitglieder hat die Ortsfeuerwehr insgesamt. Neben den Aktiven gehören ihr 9 Mitglieder in der Alters- und Ehrenabteilung, 25 Mitglieder in der Jugendfeuerwehr und der Schnuppergruppe (17) sowie 125 fördernden Mitgliedern an.

 

Auch der Platz im Feuerwehrhaus bereitet ihm Sorgen: Drei Anhänger stehen quer in der Fahrzeughalle hinter den Fahrzeugen und sorgen für unnötiges Unfallpotential. Vor allem aber ist das Abstellen der Anhänger nach Vorgaben der Feuerwehrunfallkasse dort nicht zulässig. Daher gab der Ortsbrandmeister dem Bürgermeister Florian Gahre auf den Weg, eine 5. Halle an das Gebäude anbauen zu lassen, um für die Fahrzeuge und Anhänger genügend Platz zu haben.

 

Das Kommando der Ortsfeuerwehr wurde nach Vorschlag durch den Ortsbrandmeister durch die Aktiven für drei Jahre bestellt. Ihm gehören Jugendwartin Rebecca Scherler, Schriftführer Stefan Class Lossin, Sicherheitsbeauftragter Klaus Rentz und Gerätewart Markus Frenzel an. Als Beisitzer mit Stimmrecht gehören zudem Atemschutzgerätewart Nils Boy und der Funkbeauftragte Lothar Packruhn dazu. Als Zugführer sind eingesetzt Daniel Trautwig und weiterhin Dominik Weidtmann. Die Gruppenführer fungieren Arne Packruhn, Benny Schulze, Andreas Völcker und Markus Frenzel.

 

Neue Dienstgrade erhielten Andreas Ibsch, Holger Haubold, Marc Strohschein und Nils Kaufmann, die den 1. Teil der Truppmannausbildung erfolgreich abgeschlossen haben, und somit, nachdem sie ihren Diensteid abgelegt hatten, ihren ersten Dienstgrad in der Feuerwehr erhielten. Sie dürfen sich nun Feuerwehrmann nennen.

 

Zum Oberfeuerwehrmann wurde Borris Wiegand ernannt, Hauptfeuerwehrmann sind nun Stefan Class Lossin und Thomas Zantow, den Dienstgrad Erster Hauptfeuerwehrmann erhielt Thomas Martin. Zum Löschmeister wurde Arne Packruhn und Dominik Weidtmann wurde zum Brandmeister ernannt. Für 25-jährige aktive Mitgliedschaft in der Feuerwehr wurde Daniel Trautwig geehrt.

 

Besonders geehrt wurden die Alterskameraden Karl-Heinz Künnemann und Heinz Dieter Meyer, die 1962 in die Feuerwehr eingetreten waren und auch Funktionen in der Ortsfeuerwehr übernommen hatten. Beide wurden für ihre 60-jährige Mitgliedschaft in der Ortsfeuerwehr ausgezeichnet.

 

Ebenfalls geehrt wurde Heinrich von Grünhagen, der bereits 75 Jahre Mitglied in der Ortsfeuerwehr ist. Alle drei Alterskameraden erhielten zum Dank einen Präsentkorb und ein dreifaches "Gut Wehr" der Anwesenden.