Barbara Gebbe, Brigitte Grabietz und Ernst Schmidt mit Burgdorfer Bürgermedaille ausgezeichnet

Zum gestrigen Donnerstag, 6. Oktober 2022, war im großen Veranstaltungssaal des Burgdorfer StadtHauses eine besondere Ratssitzung anberaumt worden. Besonders deshalb, weil sich die Versammlung mit nur einem einzigen Tagesordnungspunkt zu beschäftigen hatte: Die Verleihung der Burgdorfer Bürgermedaille 2022.

Die Auszeichnung für außerordentliches ehrenamtliches Bürgerengagement wird in Burgdorf schon seit 2002 zelebriert. Und so waren zum Jubiläum neben den Ratspolitikern auch etliche geladene Bürgermedaillenträger zu dieser neuerlichen Zeremonie erschienen. Darunter, in Erwartung ihrer Auszeichnungen, Barbara Gebbe, Brigitte Grabietz und Ernst Schmidt mit Familien und Freunden. 

Nach der sitzungseröffnenden Begrüßung durch die Ratsvorsitzende Birgit Meinig begann Laudatorin Beate Neitzel mit der Würdigung von Ernst Schmidt. Es sei ihr eine Ehre, einige wertschätzende Worte über Ernst Schmidt zu verlieren, so Neitzel. Der gelernte Orgelbauer wurde 1947 in Celle geboren und wuchs in der Klostergemeinde Wienhausen (Landkreis Celle) auf. Seit 50 Jahren ist Schmidt mit seiner Familie in der Auestadt beheimatet und wurde 1979 zum Gründungsmitglied der Burgdorfer NABU-Ortsgruppe (Naturschutzbund Deutschland). Neben seiner tätigen Leidenschaft für die Natur und ihre Geschöpfe, vorzugsweise nützliche Insekten und die gefiederten Freunde, sind Orgeln sein großes Steckenpferd, was sein 20 Jahre währendes Engagement im Förderkreis St. Pankratius zu Erhaltung und Erneuerung (Orgel) der Kirche belegt. Darüber hinaus hat "Mister NABU" den beliebten Neujahrsspaziergang ins Leben gerufen.

Seiner Lobrede zu den Verdiensten von Barbara Gebbe schickte Bürgermeister Armin Pollehn einen allgemeinen Dank an alle Ehrenamtliche in Burgdorf voran: "Es sind nicht nur Steine, sondern die Ehrenamtlichen, die das Fundament einer lebens- und liebenswerten Stadt bilden."

Barbara Gebbe, die 1961 im hessischen Gießen das Licht der Welt erblickte und später in Bad Homburg und Braunschweig aufwuchs, gehört zu diesen bürgerschaftlich engagierten Menschen. Nach dem Studium in Göttingen und in Tirols Hauptstadt Innsbruck lebt sie mit ihrer Familie seit 1992 in Burgdorf. Sie ist Vorstand und geistliche Leiterin der Kolpingfamilie in der katholischen Pfarrgemeinde St. Nikolaus Burgdorf und Uetze. Seit 2017 ist Barbara Gebbe zudem als Migrationsberaterin beim Diakonieverband Hannover tätig. "Ich liebe Menschen und habe mich schon immer eingemischt", so Gebbe, die von Pollehn als "Glücksfall" bezeichnet wurde.

Die Zeit und die Energien, die die Ausgezeichneten in ihr Engagement investiert haben, "sind ein Geschenk", sagte Burgdorfs Vize-Bürgermeister Arne Hinz und richtete dann seine Eloge an Brigitte Grabietz. Mit ihrer empathischen und herzlichen Art leitet die 1988 aus Polen nach Burgdorf gekommene Brigitte Grabietz die Kleiderkammer des örtlichen DRK.

Damit "navigiert" sie eine von deutschlandweit 800 DRK-Kleiderkammern. Aber mit der Ausgabe von gespendeter Kleidung allein ist es nicht getan. Darüber hinaus können Bedürftige bei der "Frau, die sich lieber im Hintergrund einsetzt", so Hinz,  auch nach funktionsfähigen Haushaltsgegenständen nachfragen. 

Bei genauerer Betrachtung aller ausgezeichneten Verdienste der nunmehr insgesamt 35 Bürgermedaillenträger fällt auf, dass viele nicht mit Auewasser getauft wurden. Sie sind, nachdem sie hier heimisch geworden sind, nicht nur durch ihre ehrenamtlichen Hingabefähigkeiten zu Burgdorfern respektive Burgdorferinnen geworden, die diese kleine Stadt bereichern.