Stadtwerke kündigen deutliche Gaspreiserhöhung für ihre Burgdorfer Kunden an
BURGDORF
Nach dem Willen der Bundesregierung werden die Nebenkostenabrechnungen von Gaskunden bundesweit ab Donnerstag, 1. Oktober 2022, um eine einheitliche Gasbeschaffungsumlage in Höhe von 2,419 Cent netto pro Kilowattstunde belastet. Dies ist allerdings nur der Wert für die ersten drei Monate der Gasbeschaffungsumlage. Nach drei Monaten kann sich der Wert erneut ändern.
Aber damit nicht genug. Darüber hinaus müssen die Endverbraucher zur Sicherstellung der Versorgungssicherheit noch eine zusätzliche Gasspeicherumlage von 0,059 Cent netto pro Kilowattstunde und eine Bilanzierungsumlage in Höhe von 0,57 Cent netto pro Kilowattstunde berappen. Diese unerfreulichen Informationen verkündete der Geschäftsführer der Stadtwerke Burgdorf, Frank Jankowski-Zumbrink, am heutigen Dienstag, 23. August 2022, anlässlich eines Pressegesprächs. Die Gasbeschaffungsumlage ist dabei bis zum 1. April 2024, die Gasspeicherumlage bis zum 31. März 2025, befristet.
Wegen des verbrecherischen Angriffskrieges von Putins Russland auf die Ukraine und die damit verbundene Drosselung russischer Gaslieferungen, hat die teure Ersatzbeschaffung auf den globalen Märkten Gasimporteure, wie beispielsweise Uniper, in finanzielle Schieflage gebracht. Mit der weitergegebenen Umlage von insgesamt netto 3,048 Cent (brutto: 3,63 Cent/kWh) pro Kilowattstunde sollen die Importeure stabilisiert werden. "Die von uns nicht beeinflussbaren Kostenbestandteile müssen wir an unsere Kunden weiterreichen", erklärte Jankowski-Zumbrink.
Aber was bedeutet das für Burgdorfer Stadtwerke-Kunden, die sich mehrheitlich in der Mengenzone 3 (günstig bei einem Jahresverbrauch ab 11.153 kWh) befinden? Der Arbeitspreis pro kWh erhöht sich brutto von 6,78 Cent auf 10,41 Cent.
"Derzeit haben wir als lokaler Versorger keinen Mengennotstand und wir sind zuversichtlich, bis zum 31. Dezember 2022 gut durchs Jahr zu kommen", ist der Stadtwerke-Geschäftsführer verhalten optimistisch, der dazu noch betonte, das der Grundpreis je Kalendermonat unverändert bleibt.
Es war dann der sozialdemokratische Ratspolitiker und Vorsitzende der Gesellschafterversammlung, Gerald Hinz, der die düstere Prognose parat hatte: "Für das kommende Jahr 2023 haben die Stadtwerke Burgdorf schon Teilmengen zu erhöhten Preisen gekauft. Es ist abzusehen, dass die Kosten für die Gaskunden noch einmal deutlich steigen. Eine Verdopplung wird vermutlich nicht reichen."