Ortsfeuerwehr Katensen ist weit über die Grenzen des Ortes im Einsatz

Die Gefahrenabwehr im eigenen Ort steht bei allen Ortsfeuerwehr im Vordergrund. Die Ortsfeuerwehr Katensen ist dagegen auch in der gesamten Gemeinde Uetze gefragt: Wenn es um die Tierrettung geht. Denn die Ortsfeuerwehr hält mit dem Gerätewagen Tierrettung spezielles Gerät vor und ist so häufig auch außerhalb des eigenen Ortes im Einsatz.

Im Jahr 2020 waren es elf Tierrettungen und neun Wespeneinsätze - bei 25 Einsätzen gesamt in diesem Jahr. Hinzu kamen drei Brandeinsätze und zwei technische Hilfeleistungen, wie Ortsbrandmeister André Judel am heutigen Donnerstag, 5. Mai 2022, während der Jahreshauptversammlung bekannt gab. 

Corona-bedingt war die Versammlung in das bereits zum Schützenfest errichtete Festzelt auf dem Schützenplatz verlegt worden, wo André Judel und sein Stellvertreter Dennis Krüger rund 50 Gäste begrüßen konnte. Darunter Uetzes Gemeindebürgermeister Florian Gahre, den stellvertretenden Gemeindebrandmeister Jens Blenk, Ortsbürgermeister Olaf Reese, Vertreter von Sportverein, Schützenverein und Heimatbund, sowie die Ortsbrandmeister aus Dollbergen und Schwüblingsen, Thomas Rolle und Jörn Kowalski.

"Es war corona-bedingt sehr ruhig", führte der Ortsbrandmeister in den Jahresbericht der Jahre 2020 und 2021 ein. Er ließ diese noch einmal kurz Revue passieren und berichte so von Einsätzen, bei denen Katzen, Pferde und Vögel, unter anderem auch ein Jungstorch und ein Bussard, gerettet wurden. Auch zum Einfangen von Schlangen wurden die Feuerwehrkräfte gerufen. Kurios war ein Einsatz Anfang 2022 in Uetze, wo eine entlaufene Eidechse gemeldet wurde. Diese stellte sich später als Plastikspielzeug heraus.

Weitaus brisanter hätte es am 16. Juni 2022 ausgehen können, als es im Wald am Wetterhäuschen zu einem Entstehungsbrand gekommen war. "Wären wir hier zwei Stunden später gekommen, wäre das eine viel größere Nummer gewesen", so Ortsbrandmeister André Judel. Da die Wasserversorgung vor Ort nicht gegeben war, wurde die Ortsfeuerwehr Dollbergen mit einem wasserführenden Fahrzeug hinzugezogen und ein Waldbrand so verhindert.

Neun Einsätze waren es im Jahr 2021 für die Katenser Feuerwehrkräfte. Neben zwei Brandeinsätzen und einer technischen Hilfeleistung wurden sie zu vier Tiereinsätzen und 2 Wespeneinsätzen gerufen. 

In beiden Jahren zusammen wurden 235,5 Einsatzstunden notiert. Zudem wurden 1328,5 Stunden in der Aus- und Weiterbildung geleistet. Insgesamt 1986 ehrenamtlich geleistete Stunden stehen für die beiden Jahre in den Dienstbüchern.

Mit Stand 31. Dezember 2021 zählte die Ortsfeuerwehr 34 aktive Mitglieder, 57 fördernde Mitglieder, drei Alterskameraden, 28 Ehrenmitglieder und 19 Mitglieder in der Jugendfeuerwehr.

Mit Martin Schulz, Jim Florian Krause und Tom Liehr wurden drei neue Einsatzkräfte in den Reihen begrüßt, die auch bereits den ersten Teil ihrer Truppmannausbildung absolviert und die Prüfung bestanden haben. Jim Florian Krause und Tom Liehr legten vor der Versammlung ihren Eid ab. Sie erhielten zudem den ersten Dienstgrad ihrer Laufbahn und wurden zum Feuerwehrmann ernannt.

Durch den stellvertretenden Gemeindebrandmeister wurde Wolfgang Hennigs für 40-jährige aktive Mitgliedschaft und Dennis Krüger für 25-jährige aktive Mitgliedschaft mit dem Feuerwehr-Ehrenzeichen des Landes Niedersachsen ausgezeichnet. Präsente erhielten Aaron Schott und Christian Hofbauer für ihren besonderen Einsatz für die Ortsfeuerwehr. Gerd Winkel und Dieter Wilke wurden für ihre 60-jährige Mitgliedschaft in der Ortsfeuerwehr ausgezeichnet.

Gewählt wurden zudem Patrick Naujoks (stellvertretender Gruppenführer), Mirko Schulz (Sicherheitsbeauftragter) und Rolf Sieroux.

Dank sprach der stellvertretende Gemeindebrandmeister Jens Blenk den ehrenamtlichen Feuerwehrkräften aus. Während der Pandemie seien alle neun Ortsfeuerwehren durchgängig einsatzbereit gewesen. "Das ist Euch und Eurem verantwortungsvollen Umgang mit der Situation zu verdanken", so Blenk. "Wir waren jederzeit einsatzbereit und das wurde 108 Mal unter Beweis gestellt", betonte er. 

Für Gemeindebürgermeister Florian Gahre war die Jahreshauptversammlung in Katensen eine Premiere. Zum ersten Mal seit der Übernahme des Amtes am 1. November vergangenen Jahres überbrachte er in seiner Funktion die Grußworte der Gemeinde. Da er selbst eine Feuerwehrvergangenheit habe, wisse er um die Bedeutung der Feuerwehren und darum, dass diese auch Geld kosten. "Aber wir machen das nicht aus Spaß, sondern weil es notwendig ist und zur Gefahrenabwehr gehört", betonte er. Würden in Katensen Angestellte statt Ehrenamtliche tätig sein, würde dies die Gemeinde 1,4 Millionen Euro kosten. In zweierlei Hinsicht seien die Feuerwehrkräfte daher "unbezahlbar". 

Ebenfalls zum ersten Mal in seiner Funktion lobte Ortsbürgermeister Olaf Reese die Feuerwehrkräfte. Diese sind "perfekt ausgebildete Männer und Frauen, die Leben wie aber auch Sachwerte und Tiere retten. Man kann sich zu 100 Prozent auf Euch verlassen", betonte er. "Die Feuerwehr wird immer im Dorf gebraucht", so Reese, der zugleich anmerkte, dass es ein gutes Miteinander mit den anderen Vereinen im Ort gebe.