Uetze
Sonnabend, 12.03.2022 - 16:25 Uhr

Pflanzaktion in St. Matthias Uetze

St. Matthias in UetzeAufn.:

UETZE

Ein Refugium für Bienen und Insekten, Vögel und Kleintiere will die katholische St. Matthias Gemeinde im Pfarrgarten an der Marienstraße in Uetze im Rahmen einer Pflanzaktion am kommenden Sonnabend, 19. März 2022, ab 9 Uhr schaffen. Ab 11 Uhr können Ableger insektenfreundlicher Gehölze wie Felsenbirne, Schlehe, Kornelkirsche aber auch heimische Stauden aus dem eigenen Garten im Pfarrgarten abgegeben werden.

 

"Es ist in aller Munde, die Kunde vom Insektensterben. 70 Prozent aller Insekten sind weg. Saubere Autoscheiben ist der beste Beweis dafür. Fehlen die Insekten, dann nehmen auch die Vögel ab. Darüber klagen wir schon seit Jahren. Fehlen die bestäubenden Insekten, wie Bienen und Hummeln, sind unsere Obsternte  und viel Feldfrüchte in Gefahr. Die Tagfalter auf Wiesen und Wegrainen fehlen. Die Bautätigkeit an den Stadträndern raubt Landschaft, während Teile der Innenstädte verfallen. Industrielle Landwirtschaft, die unter anderen Insektizide einsetzt, macht den Tieren den Garaus. Viele Gärten sind auch kein Paradies mehr für Schmetterlinge, Bienen und Hummeln. Der perfekt gepflegte Rasen ist keine Heimat für Insekten. Wer die Tiere in seinem Garten haben will, der soll sich eine Wiese anlegen mit verschiedenen Gräsern, Kleearten und Kräutern. Dann blüht das ganze Jahr das Gänseblümchen und im Frühling und Sommer kommen die verschiedensten Blühpflanzen", so die St. Matthias Gemeinde.

 

Ein üppig blühender, bunter Garten ist eine Augenweide und bietet bestäubenden Insektenarten Nahrung im Überfluss. Nicht nur Bienen und Hummeln sind auf Blühpflanzen angewiesen, auch Fliegen, Käfer, Schmetterlinge, Motten und Wespen besuchen Blüten und tragen so zur Bestäubung bei. Winterblüher und Frühblüher erleichtern den Tieren den Start ins Jahr. Auch Pflanzen mit unscheinbaren Blüten haben Insekten viel zu bieten. Efeu und Brennnesseln zum Beispiel versorgen hungrige Sechsbeiner bis weit in den Herbst hinein mit Nektar beziehungsweise mit Pollen. Blühende Kräuter üben eine magische Anziehungskraft auf Insekten aus. Während Bienen, Wildbienen und die verschiedensten Falter eine Vorliebe für Lavendel, Salbei, Oregano, Thymian und Borretsch haben, locken Doldenblütler wie Dill und Fenchel Streifenwanzen an. Besonders wertvoll für unzählige Arten sind heimische Wildsträucherhecken. Sie stellen eine gute Alternative zum Gartenzaun dar und bieten Insekten, Vögeln und kleinen Säugetieren Unterschlupf und Nahrung. Mit ihrer Pflanzaktion will die Kirchengemeinde ihren Beitrag zur Erhaltung der Artenvielfalt leisten.