Region Hannover
Donnerstag, 03.03.2022 - 16:54 Uhr

Innovativ, interaktiv & bunt: "Echt mein Recht!" in Hannover

Aufn.:

Die Wanderausstellung "Echt mein Recht!" über sexuelle Selbstbestimmung und Schutz vor sexualisierter Gewalt für Menschen mit Lernschwierigkeiten ist in der Zeit vom 5. bis 31. März 2022 im Freizeitheim Linden in Hannover.

REGION

In Kooperation mit der Lebenshilfe Hannover sowie den Freizeitheimen Linden und Vahrenwald präsentiert der Opens external link in new windowFrauennotruf Hannover die interaktive Wanderausstellung "Echt mein Recht!" in Hannover.

 

Gemeinsam mit Experten mit und ohne Behinderung konzipierte das Petze-Institut für Gewaltprävention in Kiel die Ausstellung. Auf leicht verständliche Weise informiert die Ausstellung über sexuelle Selbstbestimmung, Rechte, Stärken und Schutz vor sexualisierter Gewalt.

 

An unterschiedlichen Stationen haben die Besucher die Möglichkeit, den vielschichtigen Themen Körper, Gefühle, Alles Liebe und Sexualität zu begegnen und mit eigenen (Alltags-)Erfahrungen zu reflektieren. Die Themeninseln der Ausstellung sind sehr bunt und vielseitig erlebbar. Die Texte wurden in einfache bis leichte Sprache übersetzt und können zusätzlich mit Hilfe von Hörsticks angehört werden.

 

Beim Gang durch die Ausstellung steht die Stärkung des Selbstwertgefühls der Besucher durch Wissensvermittlung über die sexuelle Selbstbestimmung im Vordergrund. Hierdurch soll für das Thema sensibilisiert und mit konkreten Handlungsalternativen für den Alltag sowie für Grenzüberschreitungen vertraut gemacht werden. Besondere Highlights sind die persönlichen Fotos, Kommentare und O-Töne von Menschen aus Wohn- und Werkstätten der Behindertenhilfe.

 

"Ich mache bei der Ausstellung mit, weil ich es wichtig finde, dass andere sehen, was Selbstbestimmung bedeutet und wir - Menschen mit Behinderung - sehr viel mehr denken, reden und tun können, als alle immer denken", sagt Miriam B., eine der sechs Experten in eigener Sache, die Besucher durch die Ausstellung führt. Dieses Zitat macht noch einmal deutlich, wie wichtig die Präventionsarbeit und solche Aktionen sind, nicht nur für Betroffene, sondern für alle Menschen.

 

"Wir haben es hier mit einem strukturellen Problem zu tun."

Frauen mit Behinderung wird von der Gesellschaft leider manchmal die Rolle zugetragen, dass sie nicht selbstbestimmt handeln können. Dass das nicht stimmt, weiß Helena Behrens vom Frauennotruf Hannover: "Wir haben es hier mit einem strukturellen Problem zu tun. Umso wichtiger ist es, immer wieder auf die Rechte der sexuellen Selbstbestimmung und dem Schutz vor sexualisierter Gewalt aufmerksam zu machen. Aufklärungs- und Öffentlichkeitsarbeit ist immer noch von großer Bedeutung und ich freue mich, dass die interaktive Ausstellung speziell für Menschen mit Lernschwierigkeiten entwickelt wurde und all diese Tabuthemen gebrochen und auf positive Weise bekannt gemacht werden."