Wedemark
Mittwoch, 09.02.2022 - 17:56 Uhr

Zwei Eichen müssen in Mellendorf gefällt werden

MELLENDORF

In den kommenden vier Wochen muss die Gemeinde Wedemark zwei ortsprägende Eichen fällen lassen. "Die Eiche an der Mellendorfer Feuerwehr und ein Baum in der Berliner Straße sind so geschädigt, dass ihre Standsicherheit nicht mehr gewährleistet ist", teilt die Gemeindeverwaltung mit.

 

"Jahre haben die Spezialisten der Gemeindeverwaltung gemeinsam mit Baumsachverständigen um die zwei 200 bis 250 Jahre alte Eichen gekämpft. Beide Bäume sind schon lange von Pilzen befallen", so die Gemeindeverwaltung. Jetzt müssen die Fachleute die stattlichen Riesen verloren geben: "Bei den letzten Untersuchungen Anfang Februar mussten wir feststellen, dass die Pilze die Wurzeln beider Bäume so stark beschädigt haben, dass sie nicht mehr sicher stehen", erklärt Doris Michel, Baumkontrolleurin beim Team Gebäude und Flächenunterhaltung mit Bedauern. "Leider müssen wir in Mellendorf die ortsprägenden Eichen fällen lassen."

 

Dabei hat sich die Gemeinde lange um die beiden seit 1999 im Baumkataster erfassten Gewächse gekümmert. Seit 2009 ist die eingefaulte Blitzleiste, das ist ein Rindenschaden, der durch einen Blitz verursacht wurde, unter Beobachtung. 2010 wurden in den Wurzeln der 25 Meter hohen Eiche in der Berliner Straße die ersten Fruchtkörper des aggressiven Klapperschwamms festgestellt, das bedeutete, das sich der Schädling im Inneren des Baumes schon ausgebreitet hatte. Vor zwei Jahren fanden die Fachleute den Schwefelporling-Pilz an der Blitzleiste, der am Stamm eine Braunfäule verursacht. Außerdem tauchte dann auch noch der Riesensporling an den Wurzeln auf, der Weißfäule und Moderfäule verursacht. Am 18-Meter-Baum im Gilborn bei der Feuerwehr wurde 2015 zum ersten Mal der Fruchtkörper des Riesensporlings am Stammfuss entdeckt.

 

"Wir haben versucht, den Pilzbefall in den Griff zu bekommen und die Eichen in ihrem Kampf gegen den Pilz zu unterstützen", beschreibt Doris Michel die Bemühungen. Durch Schnittmaßnahmen, zum Beispiel Einkürzen der Krone, sollten sie entlastet werden. Bei den regelmäßigen Kontrollen sei aber letztlich klar geworden, dass die Fällungen unausweichlich wurden. Auf Empfehlung des Baumsachverständigen werde in der Berliner Straße im Herbst ein neuer Baum gepflanzt. Für die Übergangszeit im Sommer wird eine Blühmischung auf der Fläche gesät. Eine Neupflanzung am Standort im Gilborn werde es nicht geben, weil der Standort für einen jungen Baum nicht geeignet ist.