Region Hannover
Freitag, 17.12.2021 - 18:51 Uhr

Mehr Sicherheit: Busse von ÜSTRA und regiobus fahren mit Abbiegeassistenz

Durch den Abbiegeassistenten können Bereiche eingesehen werden, die über die Außenspiegel im sogenannten "toten Winkel" lagen.Aufn.: Florian Arp

REGION

ÜSTRA und regiobus möchten die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmende erhöhen. Durch sogenannte Abbiegeassistenzsysteme in Bussen lassen sich Unfälle, die beim Abbiegen entstehen können, vermeiden. Fußgänger, Radfahrende und PKW, die sich im "Toten Winkel" aufhalten, werden durch das System erkannt und das Fahrpersonal kann entsprechend reagieren.

 

Sicherheitspartner des BMVI

ÜSTRA und regiobus sind bereits seit Ende 2020 zertifizierte Sicherheitspartner der "Aktion Abbiegeassistent" des BMVI (Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur). Fast 300 verschiedene Verbände, Institutionen, Kommunen und u.a. Verkehrsunternehmen beteiligen sich zurzeit bundesweit an dieser Initiative.

Sicherheitspartner wird, wer sich verpflichtet, ausschließlich Busse zu beschaffen, die bereits werkseitig mit Abbiegeassistenten ausgestattet sind. Parallel sind alle Bestandsfahrzeuge mit nachrüstbaren Abbiegeassistenzsystemen zu ergänzen.

"Intelligente Fahrassistenzsysteme unterstützen unsere Fahrerinnen und Fahrer bei den immer komplexeren Situationen im Verkehr. Damit tragen wir aktiv dazu bei, Unfälle zu vermeiden und erhöhen die Verkehrssicherheit auf der Straße." unterstreicht Elke van Zadel, ÜSTRA Vorstandsvorsitzende und regiobus Geschäftsführerin, die Aktion.

 

Bestandsfahrzeuge werden nachgerüstet

Bei ÜSTRA und regiobus werden alle ca. 400 Busse mit den Systemen ausgestattet. Bestandsfahrzeuge werden nachgerüstet. Busse, die seit 2019 beschafft werden, verfügen bereits werksseitig über einen eingebauten Assistenten. Bei der ÜSTRA ist die Ausstattung für ihre etwa 150 Busse bereits komplett abgeschlossen. Bei regiobus sind aktuell 190 Busse aus- beziehungsweise nachgerüstet. Etwa 70 Busse werden noch im Laufe des kommenden Jahres ausgestattet. Spätestens Ende 2022 fahren regiobus und ÜSTRA ausschließlich mit Abbiegeassistenten.

 

Kosten und Finanzierung

Die Kosten für den nachträglichen Einbau von Abbiegeassistenzsystemen werden vollständig von der Region Hannover übernommen. Durch die Teilnahme an der "Aktion Abbiegeassistent" steuerte das Bundesministerium zudem eine Förderung von 15.000 Euro bei. Die Nachrüstung eines Busses beläuft sich je nach System auf circa 1.600 Euro bis etwa 2400 Euro.

 

"Alles was die Sicherheit im Straßenverkehr erhöht und Verkehrsteilnehmende schützt, ist eine gute Sache. Die Region Hannover war deshalb sofort bereit, diese höchst sinnvolle Investition zu schultern. Insgesamt circa 750.000 Euro wurden beziehungsweise werden für die Warnsysteme bei ÜSTRA und regiobus bereitgestellt", betont, Ulf-Birger Franz, Verkehrsdezernent der Region Hannover.

 

Funktionsweise

Die Abbiegeassistenten helfen dem Fahrpersonal, indem sie auf Verkehrsteilnehmende hinweisen, die sich rechts vom Bus befinden und die bei einem beginnenden Abbiegevorgang übersehen werden könnten.

Der Hinweis wird als akustisches und visuelles Signal (zum Beispiel durch Warnton, Warnleuchte) beim Fahrpersonal abgegeben. Seitenkameras oder Monitore sorgen zusätzlich dafür, dass der "Tote Winkel" beim Abbiegen eingesehen werden kann.

Basis der Systeme bilden Computer Vision Algorithmen, die zuverlässig zwischen ungeschützten Verkehrsteilnehmern und anderen Objekten unterscheiden und dadurch die Zahl der Fehlwarnungen minimieren.