Burgdorf
Sonntag, 12.09.2021 - 13:30 Uhr

50 Jahre organisierter Tierheimbetrieb in Burgdorf

Kommunen sind in der Pflicht, sich stärker an den Kosten zu beteiligen

Diandra Boczek (unten Mitte) mit dem Bulgarischen Hirtenhund (Karakatschan) "Frau Putin" (links) und dem Kaukasischen Hütehund "King Loui" sowie den langjährigen Tierheimpartnern Regina und Michael Ethner (ProTina), Stadtwerke-Geschäftsführer Frank Jankowski-Zumbrink mit Marketingchefin Carmen Bleicher und Gundula Brügger (oben von links).Aufn.: Georg Bosse

BURGDORF

Vor 50 Jahren wurde im kanadischen Vancouver die Umwelt-, Natur- und Klimaschutz-Organisation "Greenpeace" gegründet, Bundeskanzler Willy Brandt (SPD) bekam den Friedensnobelpreis verliehen und die bundesweite Tierschutzgesetzgebung wurde ins Werk gesetzt. Und in Burgdorf wurde im September 1971 das Tierheim am Ende der Friederikenstraße offiziell eröffnet. Daran erinnerten am gestrigen Sonnabend, 11. September 2021, die Vorsitzende des Trägervereins, Gundula Brügger, sowie der Vorsitzende des Landestierschutzverbandes Niedersachsen, Dieter Ruhnke, anlässlich einer kleinen Jubiläumsfeier.

 

An diesem denkwürdigen Datum "9/11" richtete Gundula Brügger einen kurzen Blick auf die Entwicklung der Burgdorfer Tierschutzeinrichtung, die mit ihren Aufnahme-, Betreuungs- und Weitervermittlungsangeboten auch den Kommunen Sehnde, Lehrte und Uetze zu Diensten ist. "Gleich zu Beginn möchte ich die Gelegenheit nutzen, allen Unterstützern, meinem ehrenamtlichen Vorstand und besonders allen Tierpflegerinnen herzlich zu danken", setzte Brügger an. Dann rief sie noch einmal die Meilensteine der Entwicklung ins Gedächtnis des geladenen "erlauchten Kreises", unter anderem mit den Bürgermeistern Olaf Kruse (Sehnde) und und Armin Pollehn (Burgdorf).

 

Nach der Fertigstellung des Hundehauses II (2008) und des Hundehauses III (2009) stand das Tierheim 2013 aus finanziellen Gründen vor dem existentiellen Aus. "Zahlreiche Spendenaktionen und ein Geldsegen aus einer Erbschaft konnten uns davor bewahren", so Brügger.

 

Da die Pauschalzuweisungen der Kommunen zu gering seien, um eine auskömmliche Finanzierung des Tierasyls zu gewährleisten, sind Gundula Brügger und Tierheimleiterin Diandra Boczek dankbar, seit vielen Jahren mit den Stadtwerken Burgdorf und der Stiftung "ProTina" von Michael und Regina Ethner sowie durch weiteren Beistand verlässliche Unterstützer zu haben. 2014 stand dem Tierheimteam eine Hunde-, Katzen- und Kleintierquarantäne zu Verfügung. Und 2015 konnte das Kleintiergehege sowie zwei Jahre später ein neues Katzenhaus in Betrieb genommen werden. "Für die Zukunft erhoffen wir uns für unseren Standort eine Genehmigung von der Stadt Burgdorf zu erhalten, um zusätzliche Erweiterungsmaßnahmen vornehmen zu können", sagte Diandra Boczek.

 

"Seit 50 Jahren steht der organisierte Tierheimbetrieb der menschlichen Unwissenheit und Dummheit, Gleichgültigkeit und Rohheit gegenüber unseren Mitgeschöpfen, den Tieren, entgegen. Mit der Aufnahme von Fundtieren oder beschlagnahmten Tieren nehmen Tierheime verpflichtende Aufgaben der Kommunen wahr. Weil die Versorgung obdachloser, verletzter und kranker Tiere eine öffentliche Aufgabe ist, sind die Kommunen in der Pflicht, sich stärker an die Kosten zu beteiligen", mahnte Dieter Ruhnke eindringlich.

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