Lehrte
Dienstag, 20.07.2021 - 19:21 Uhr

Forderungen des "Forum Radverkehr" werden umgesetzt

Davon soll es künftig weniger geben: Radwegschäden.Aufn.:

LEHRTE

Nach der Sitzung des Bau- und Verkehrsplanungsausschusses am vergangenen Montag zeichnet sich ab, dass zentrale Forderungen des "Forum Radverkehr" in den Verkehrsentwicklungsplan aufgenommen werden.

 

Der Änderungsantrag von SPD, Grünen und Linken sieht vor, dass der Radverkehr in Lehrte ab sofort vorrangig gefördert wird. Die Standards der Radverkehrsanlagen sollen an die wachsenden Bedürfnisse der Radfahrenden angepasst werden. "Dieser grundlegende Perspektivwechsel wird Mittwoch voraussichtlich auch mit den Stimmen der CDU vom Lehrter Rat beschlossen", wie Armin Albat, Initiator des "Forums Radverkehr", mitteilt.

 

"Wir finden unsere wichtigsten Vorschläge und Formulierungen eins zu eins in dem Änderungsantrag zum VEP wieder", freut sich Veronika Schulte vom Forum Radverkehr. Radfahren nüsse so sicher und angenehm werden wie Autofahren. Zentral ist auch der Wunsch, die Sicherheit für Radfahrende noch stärker in den Vordergrund zu stellen. Dafür ist eine Reduktion der Geschwindigkeit auf Tempo 30 vorgesehen. Vorrangig soll dies auf innerörtlichen Straßen umgesetzt werden, die auch von Radfahrern stark genutzt werden, wie beispielsweise auf Ahltener Straße und Iltener Straße sowie auf dem Südring.

 

Um in die Infrastruktur für einen verbesserten Radverkehr investieren zu können, ist nun vorgesehen, dass die für den Verkehrsbereich zur Verfügung stehenden Finanzmittel zunächst für unterlassene Instandhaltungen bei Radwegen eingesetzt werden. "Die Umsetzung dieser grundlegenden Punkte sorgt für einen Perspektivwechsel in der Verkehrsplanung", so Armin Albat.

 

Daneben sind auch einige konkrete Vorschläge zu Einzelmaßnahmen in den Änderungsantrag zum VEP eingeflossen: Zukünftig werde es keine schmalen Fahrradschutzstreifen mehr geben. Stattdessen soll im Rahmen von zeitlich begrenzten Phasen ausprobiert werden, wie genügend Platz für alle Verkehrsteilnehmer geschaffen werden kann, beispielsweise durch einen Ringverkehr über die Ahltener Straße und die Iltener Straße. Für die Erhöhung der Sicherheit sollen Fahrrad-Piktogramme auf der Fahrbahn sorgen. Diese weisen darauf hin, dass Radfahrende die Fahrbahn benutzen dürfen und nicht zwingend auf dem freigegebenen Fußweg fahren müssen.

 

Besonders am Herzen liegt Armin Albat die Umgestaltung eines ganz besonderen Gefahrenbereichs: "Die nördliche Stadteinfahrt wurde bislang im VEP vernachlässigt. Sie ist mit ihren vier bis fünf Spuren für den Autoverkehr insbesondere stadtauswärts völlig überdimensioniert. Deshalb freut es mich als Radfahrer aus dem Lehrter Norden ganz besonders, dass das Straßenknäuel der B443 am Abzweig Burgdorfer Straße im Bereich Stackmannstraße / Schützenstraße / Aligser Weg besonders betrachtet werden soll."

 

"Mit diesen Veränderungen kommen wir unseren Zielen einen Schritt näher", fährt Armin Albat fort. "Wir wollen, dass Kinder alleine und ohne Elterntaxi zur Schule oder zum Sportverein gelangen können. Wir wollen, dass Eltern jüngere Kinder auf Fahrrädern begleiten können, ohne Verkehrsregeln brechen zu müssen. Wir benötigen Strecken, die mit Kinderanhängern oder Lastenrädern sicher befahren werden können. Ebenso müssen E-Bikes und schneller Radverkehr bei der Beurteilung des Wegenetzes und Planung von städtischem Raum mitgedacht werden. Insofern gibt es trotz dieser ausgesprochen positiven Weichenstellung noch viel für uns zu tun."