Sehnde
Sonntag, 07.03.2021 - 15:18 Uhr

Sehnder CDU/FDP-Gruppe: "Kinder sollen mehr Schwimmunterricht erhalten"

"Es ist enorm wichtig, dass Kinder gut schwimmen können" betont Elisabeth Schärling, die hier vor dem geschlossenen Lehrschwimmbecken in Höver steht.Aufn.:

SEHNDE/HöVER

Die CDU/FDP-Gruppe hat einen Eilantrag im Sehnder Rat eingebracht: Danach soll die Verwaltung beauftragt werden, gemeinsam mit den Grundschulen, den Sportvereinen und der DLRG ein Konzept zu erarbeiten, mit dem den Kindern zügig verstärkt Schwimmunterricht angeboten werden kann.

 

"Leider wurde wegen der Corona Pandemie seit einem Jahr in den Schulen kein Schwimmunterricht mehr erteilt. Auch die privaten Schwimmkurse konnten nicht stattfinden. Das Waldbad in Sehnde war im letzten Sommer zwar geöffnet , das Lehrschwimmbecken in Höver hatte ganzjährig geschlossen, aber Schulschwimmen war nicht möglich", so die CDU/FDP-Gruppein einer Pressemitteilung.

 

"Da die Kinder erst ab der 3. Klasse Schwimmunterricht in der Schule haben, ist nun zu befürchten, dass es viele Kinder geben wird, die zum Ende der 4. Klasse kein Schwimmabzeichen in Bronze erreichen werden", geben die Politiker zu bedenken.

 

"Um aber sicher schwimmen zu können, reicht das Seepferdchen nicht aus", sagt Elisabeth Schärling, Mitglied des Sehnder Rates und Initiatorin des Antrages. 

 

Schon vor der Pandemie hätten nach einer Umfrage der deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) 60 Prozent der unter 10 jährigen nicht sicher schwimmen können. Der DLRG warnt vor einer riesigen Welle von Nichtschwimmern.

 

"Es ist enorm wichtig, dass Kinder gut schwimmen können", betont Schärling weiter und fügt hinzu: "Natürlich sind auch die Eltern gefordert, viel mit ihren Kindern zu üben. Aber momentan sind ja leider alle Bäder geschlossen. Ob ein Kind schwimmen kann oder nicht, könnte im schlimmsten Fall einen Unterschied zwischen Leben und Tot bedeuten."

 

Der Gruppensprecher und Fraktionvorsitzende Klaus Hoffmann fordert daher im Namen der Gruppe, aber "vor allem im Namen der Kinder", dass die Stadtverwaltung ein solches Konzept in Kooperation mit den Schulen, Vereinen und der DLRG zügig erarbeitet, um möglichst schnell vermehrt Schwimmunterricht und Schwimmkurse anzubieten. Auch sollten ältere Kinder und Jugendliche, die noch Nichtschwimmer sind, ein jahrgangübergreifendes Förderangebot erhalten.

 

Zusätzlich zur möglicherweise überlebenswichtigen Fähigkeit, sicher zu schwimmen, sieht Hoffmann auch einen gesellschaftlich bedeutsamen Effekt: "Derzeit ist allenthalben die Rede von den psychologischen Belastungen der Familien durch Home-Office und der Tristesse des Home-Schooling. Zunehmend leiden Kinder unter Depressionen und anderen psychischen Belastungen. Der Schwimmunterricht kann hier ein wichtiger Beitrag sein, um diesem Problem entgegen zu wirken."