Uetze
Montag, 12.10.2020 - 15:59 Uhr

Atemschutzgeräteträger der Feuerwehr Eltze führen Sonderdienst durch

Aufn.:

Am vergangenen Sonnabend, 10. Oktober 2020, nahmen sechs Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Eltze an einem fünfstündigen Sonderdienst teil.

ELTZE

Zu Beginn der Corona-Pandemie wurden alle Dienste bei den Feuerwehren der Region Hannover gestrichen, um eine gegenseitige Ansteckung und damit einen Ausfall einer ganzen Feuerwehr zu verhindern. Um die Kameraden für den Ernstfall zu trainieren, hat der stellvertretende Ortsbrandmeister von Eltze, Marvin Eisfeld, einen vierstufigen Dienst unter Einhaltung der Coronamaßnahmen ausgearbeitet.

 

Als erstes gab es eine Theorie-Einheit: Truppweises Vorgehen beim Löscheinsatz und was man bei welcher Art von Einsatz mitnehmen muss. Unter Atemschutz erwarten die Kameraden vielseitige Szenarien: Bei einem Verkehrsunfall braucht es verschiedene Löschmittel, bei Menschenrettung aus einem Gebäude müssen Fluchthaube und Axt mitgeführt werden.

 

Als zweites gab es eine Übungseinheit im Umgang mit dem Hohlstrahlrohr und vorgehen im Brandobjekt: Abkühlen der Rauchgase durch kurze Sprühstöße sowie umstellen im Notfall auf Mannschutz wodurch ein Schutzschirm aus Wasser über den Brandbekämpfern entsteht.

 

Die dritte Praxiseinheit beschäftigte sich mit dem sogenannten Schlauchmanagement. "In einem Einsatz in einem brennenden Gebäude müssen die Einsatzkräfte Übung darin haben, wie mit dem Schlauch umgegangen wird. Es muss genügend Schlauchlänge vorhanden sein, um sich auch im Gebäude bewegen zu können", erklären die Eltzer Brandbekämpfer. Dazu wurden 30 Meter Schlauch zu einem sogenannten Coil gepackt, das über die Schulter gelegt bis zum Einsatzort getragen werden kann. Erst am Einsatzort wird es angeschlossen und mit Wasser gefüllt. "Wenn wir in einem verrauchten Raum einen Einsatz haben und die Sichtweite stark eingeschränkt ist, müssen wir uns auf unser Gehör verlassen. Das Knacken des Feuers und Gebäudes gibt uns Auskunft über den Brand, Haarspray und Deodorantdosen können explodieren und wenn ein 30 Meter Wasserschlauch neben einem mit Wasser aufgefüllt wird gibt auch dieser Geräusche von sich", erklärt Heiko Viereck, einer der Teilnehmer.

 

Als nächstes wurde der Notfall unter Atemschutz geübt. Sollte durch einen Fehler die Pressluftflasche keine Atemluft mehr beinhalten, kann der Schlauch eines Kameraden an eine andere Flasche angeschlossen werden, um sich Atemluft zu teilen. Dieses wurde mit geschlossenen Augen geübt, um im Notfall diese lebensrettende Maßnahme auch ohne Sicht durchführen zu können.

 

Als letztes wurde ein Hindernisparcours aufgebaut, den die Teilnehmer mit verbundenen Augen und unter Tragen des Atemschutzgerätes zweimal absolvieren mussten. Bei dieser Übung war es wichtig, im Trupp vorzugehen und sich gegenseitig zu helfen und abzusprechen, um herunterhängende Schlingen und andere Hindernisse zu meistern.

 

"Wir müssen auch in Pandemie-Zeiten in Übung bleiben. Letztendlich geht es bei einem Einsatz um die Gesundheit aller beteiligten Personen. Es ist super, dass wir hier in Eltze so engagierte Kameraden haben, die einen Corona-Konformen Dienst ermöglichen und uns fit halten", fasste Maximilian Meldau den Dienst zusammen.