Wacken und Weihrauch: Pfarrer Martin Karras wird nach 8 Jahren aus Burgdorf verabschiedet

Nach acht Jahren verlässt Pfarrer Martin Karras die katholische Pfarrgemeinde St. Nikolaus mit ihren Kirchorten Burgdorf, Uetze und Hänigsen. Am heutigen Sonntag, 30. August 2020, wurde Karras vom Propst und obersten Katholiken der Region, Dr. Christian Wirz (Hildesheim), vor rund 70 Gästen und Gemeindemitgliedern in der Kirche sowie 30 weiteren Anwesenden vor einem großen Bildschirm im Pfarrgemeindehaus "Im Langen Mühlenfeld" von seinen Aufgaben in der örtlichen Pfarrgemeinde offiziell entpflichtet. Dazu verlas Wirz eine von Bischof Dr. Heiner Wilmer unterzeichnete Urkunde. Nach einem am Dienstag, 1. September 2020, beginnenden Sabbatjahr, übernimmt der 53-jährige Motorrad- und Wackenfan das Amt eines Hospiz- und Klinikseelsorgers in Lüneburg.

Zuvor hatte die Geistliche Leiterin der Kolpingfamilie Burgdorf und 1. Vorsitzende des Pfarrgemeinderates, Barbara Gebbe, unter anderem Paulus-Pastor und Burgdorfs Vizebürgermeister Matthias Paul, Pankratius-Pastor Dirk Jonas sowie den stellvertretenden Bürgermeister der Gemeinde Uetze, Norbert Vanin (Hänigsen), zur Abschiedsfeier in St. Nikolaus begrüßt. "Heute feiern wir den Abschied von Martin Karras nicht als Ende, sondern als einen neuen Anfang. Er hat 2012 mit Feingefühl und Festigkeit die Profanisierung der St. Barbara-Kirche in Hänigsen begleitet, ist mit einem Infomobil auf Tour zu den Menschen in Burgdorf und Uetze gegangen und hat mit einer belastenden Erkrankung sein persönlich schweres Kreuz getragen", sagte Christian Wirz. Weil er mehr mit Weihrauch als mit Wacken anfangen könne, so Wirz, schenkte er Karras ein Päckchen mit dem "heiligen Räucherwerk" und beendete seine lebendige Predigt mit: "Gütiger Gott - wir legen Martin Karras in deine Hände, damit sie ihn zu seiner neuen Aufgabe nach Lüneburg führen."

Da die gebotenen Abstands- und Hygienemaßnahmen einen Live-Auftritt des "New Hym"-Chores nicht zuließen, bekamen die Anwesenden und Martin Karras ihr Abschiedslied für seinen Weg in die Stadt, die der Lüneburger Heide ihren Namen gab, "aus der Konserve" zu hören. Tenor der anschließenden Grußworte war unisono die stets vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Pfarrer Karras. "Du bist als gewichtiger Pfarrer gekommen und einer geblieben, der tiefe Spuren hinterlässt. Bruder Martin hat seinem Namen alle Ehre gemacht und mit Stärke und Sensibilität den ökumenischen Brückenschlag betrieben", lobte Matthias Paul.