Uetze
Montag, 13.07.2020 - 20:10 Uhr

Bürgerinitiative fordert "Aufklärung über die eigentlichen Probleme" bei der Deponieabdeckung

Aufn.:

UETZE

Zum CDU-Vorortgespräch mit Minister Althusmann (wir berichteten) nimmt die Bürgerinitiative Umwelt Uetze e.V. in einer Pressemitteilung Stellung. Wir geben diese hier ungekürzt und in ihrer Originalform wieder:

 

"Die Darstellungen in der Pressemitteilung verlangen geradezu danach, die tatsächlichen Verhältnisse sachdienlich vom Kopf auf die Füße zu stellen.

 

Bevor man sich mit imaginären Trassen für Umgehungsstraßen beschäftigt, die eine Realisierung - wenn überhaupt - frühestens in 5 bis 6 Jahren möglich erscheinen lassen, sollten sich die Beteiligten mit den Ursachen des zusätzlichen Lkw-Verkehrs befassen.

 

Die geplante Deponieabdeckung der Kalirückstandshalde Wathlingen ist Grund für 25 Jahre erhöhtes Verkehrsaufkommen.

 

Die Abdeckung gilt es zu verhindern, weil sie keinen Nutzen für die Umwelt hat. Damit werden Abfälle in Wathlingen nicht verwertet, sondern abgelagert. Das ist auf einer Kalirückstandshalde unzulässig und die Firma K+S hat folgerichtig keinen Anspruch auf die Errichtung dieser Deponie! Den verfehlten Zweck der Haldenabdeckung haben die beiden Bürgerinitiativen Umwelt Wathlingen und Uetze in ihrem Gutachten von Dr. Krupp und durch eigene Recherchen nachgewiesen.

 

Die neueste Untersuchung von Prof. Dr. König im Auftrag des Landkreises Celle hat das bestätigt. Er hat ebenfalls belegt, dass Boden und Grundwasser unter und um die Salzhalde herum großflächig mit Salzlauge kontaminiert sind.

 

Der von den Abdeckungsbefürwortern behauptete Zweck, das Grundwasser mit der Abdeckung/Begrünung schützen zu wollen, ist damit widerlegt worden. Die Abdeckung mit belastetem Boden und Bauschutt verhindert die fortlaufende Versalzung nicht, weil die eingesunkene Halde durch das hoch anstehende Grundwasser von unten aufgelöst wird. Im Gegenteil schafft sie ganz neue Probleme.

 

Statt sich jetzt unverzüglich mit der zügigen Beseitigung des fortschreitenden Umweltschadens zu beschäftigen, wird von den Deponiebefürwortern das Gutachten von Prof. König (wie auch das Gutachten von Dr. Krupp) angezweifelt und gefragt, auf welcher Datengrundlage er zu diesem unerwünschten Ergebnis gekommen sei.

 

Es sind die gleichen von K+S und dem Landesbergamt stammenden Daten, die auch beim Krupp-Gutachten zum selben Ergebnis führten.

 

Es sollte vielmehr kritisch hinterfragt werden, warum die Firma K+S das hydrogeologische Gutachten - als einziges(!) - selbst erstellt hat. Weiter ist zu fragen, warum die Firma falsche Höhenangaben für das Gelände unter der Halde verwendet und - sozusagen folgerichtig - hier keine Grundwasserversalzung durch die Kalihalde erkannt wird. Mit diesem Vorgehen steigt die Haldenbasis auf wundersame Weise aus dem Grundwasser empor und stellt keine Gefährdung für die Umwelt dar.

 

Herr Rentz vergisst leider zu erwähnen, dass Herr Minister Althusmann (CDU) nicht irgendwer ist, sondern die Fachaufsicht über die Genehmigungsbehörde LBEG innehat. Wer, wenn nicht er, könnte den Wahnsinn in Wathlingen stoppen? Warum haben die CDU Vertreter vor Ort nicht Aufklärung über die eigentlichen Probleme gefordert, statt den Bürgern etwas vorzugaukeln?"