Burgdorf
Freitag, 27.09.2019 - 15:49 Uhr

"Haben alles versucht": Recken müssen Timo Kastening nach Saisonende ersetzen

BURGDORF

Die TSV Hannover-Burgdorf wird nach der Saison 2019/20 nicht mehr auf die Dienste von Timo Kastening zählen können. Der "local hero", der seit der C-Jugend für die Recken auflief und bei den Niedersachsen nicht nur den Sprung in die stärkste Liga der Welt, sondern auch bis ins Nationalteam schaffte, wird von einer in seinem Vertrag verankerten Ausstiegsklausel Gebrauch machen und sich Ligakonkurrent MT Melsungen anschließen. "Die Leistungen, die Timo in den letzten beiden Jahren gezeigt hat, machen logischerweise auch andere Vereine aufmerksam. Wir haben wirklich alles versucht und sind bis an die Schmerzgrenze gegangen, um Timo weiterhin bei uns zu halten, aber er hat sich für einen anderen Weg entschieden", berichtet Sven-Sören Christophersen.

 

Der sportliche Leiter der Recken zeigt aber auch Verständnis für diese Entscheidung. "Eine Profikarriere ist durch einen sehr begrenzten Zeitstrahl gekennzeichnet und wir können nachvollziehen, dass Timo seine maximalen Möglichkeiten auch ausschöpfen möchte. Die Entwicklung, die er bei uns genommen hat, wird für zukünftige Recken-Talente weiterhin als Blaupause dienen."

 

"Ich verlasse zum ersten Mal mein heimisches Umfeld und denke, dass mir dieser Schritt für meine Persönlichkeitsentwicklung sehr gut tun wird. Melsungen ist zudem ein sehr ambitionierter Verein, der es sich mittelfristig zum Ziel gesetzt hat, die großen Clubs in Europa anzugreifen", erklärt Timo Kastening die ausschlaggebenden Gründe für seinen Wechsel.

 

Der Linkshänder weiß aber, was er den Recken zu verdanken hat. "Ich werde den Recken immer dankbar sein, denn das ist der Verein, der mir den Weg in die Bundesliga ermöglicht hat. Ich hatte in Hannover eine sehr schöne Zeit, mit zahlreichen Highlights wie im DHB-Pokal oder im EHF Cup und werde mich auch zukünftig immer als Hannoveraner fühlen", sagt der gebürtige Niedersachse.

 

Für Recken-Geschäftsführer Eike Korsen ist der Abgang von Timo Kastening "vergleichbar mit einem Sohn, der das heimische Elternhaus verlässt. Das fällt allen Beteiligten zunächst nicht leicht, ist in der Entwicklung aber irgendwann ein logischer Schritt. Wir wünschen Timo nur das Beste. Wie in einer guten Familie ist er jederzeit ein gern gesehener Gast bei uns und die Recken-Tür wird ihm immer offenstehen."

 

Sven-Sören Christophersen macht dem eigenen Anhang hingegen Hoffnung, dass schon in Kürze ein Nachfolger auf der Rechtsaußenposition für Timo Kastening präsentiert werden kann. "Die Entscheidung, dass Timo uns verlässt, kommt für uns nicht überraschend. Wir befinden uns seit längerem in aussichtsreichen Gesprächen über eine Nachfolgelösung und hoffen, dass wir sehr zeitnah Vollzug vermelden können", so der sportliche Leiter.