Uetze
Montag, 11.03.2019 - 18:29 Uhr

Friesen-Fußball: Voigt lobt Ehrenamtliche und hebt Zusammenarbeit mit Gemeinde hervor

HäNIGSEN

Am vergangenen Freitag, 8. März 2019, stellte der Fußball-Abteilungsleiter Des TSV Friesen Hänigsen, Frank Michael Voigt, während der Jahreshauptversammlung der Fußballer den aktuellsten Erkenntnisstand in Sachen Stadion und des gemeindeeigenen Wohn- und Geschäftshauses in Hänigsen für die Mitglieder dar, nachdem man den Verstorbenen, Willi Schmotz und Uwe Pöttgen, gedacht hatte.

 

Hierbei hob er die positiven und offenen Gespräche mit den zuständigen Sachbearbeitern der Gemeinde Uetze hervor. Voigt dazu: "Man hatte das Gefühl, dass man unsere Sorgen ernst nimmt und wir auf Augenhöhe diskutieren können. Die Arbeitsgruppe 'Stadion Hänigsen', um Frank Bork, legte in den vergangenen Monaten viele Lösungsvorschläge vor. Wir haben einen gemeinsamen Plan, den die Gemeindeverwaltung jetzt nur noch in eine politische Vorlage bringen möchte."

 

Voigt: "Inhaltlich nur so viel, es kann nur an anderer Stelle neu gebaut werden. Dann hätten die Fußballer erstmals ein echtes eigenes Vereinsheim, wie andere wesentlich kleinere Vereine in der Gemeinde schon lange. Das wäre an der Zeit."

 

Er erklärte hierbei in einem Blick zurück auch, dass die Ortsbewohner und auch Bauunternehmer bereits in den frühen sechziger Jahren die damalige Sandkuhle als Müllkippe benutzt hatten. Das was in Hänigsen kein Geheimnis war, habe man nunmehr bestätigen können. Man habe seitens der Gemeindeverwaltung Luftbilder ausgewertet und Ergebnisse der Bodenproben der Region vorab erhalten.

 

Die Gemeindeverwaltung informierte die Abteilungsleitung und den Gesamtvereinsvorsitzenden des TSV Friesen Hänigsen vor wenigen Wochen darüber, dass zwar noch kein Gutachten vorläge, man aber bei drei von mehreren Proben eine erhöhte Belastung, möglichweise noch unterhalb der Grenzwerte, festgestellt habe, die bis auf 10 Zentimeter unter die Bepflasterung reichen würde. Den Untergrund dürfe man nicht "anfassen" beziehungsweise "ausbuddeln", ansonsten müsse der gesamte Grund unterhalb des Hauses abgetragen werden.

 

Das bedeutet nach Ansicht von Voigt auch, dass die bereits beschlossene politische Entscheidung des Rückbaus der Stadiontribüne eher unmöglich wird, weil man erhebliche Mehrkosten verursachen würde. Seitens der Abteilung Fußball habe man jedoch auch hierfür eine kostengünstige und zeitnahe Lösung, wenn man Signale aus der Verwaltung bzw. der Politik hierzu erhalte. Die Fußballer in Hänigsen können sich eine Sanierung mit einem Anteil an Eigenleistung durchaus vorstellen.

 

Das gemeindeeigene Wohn- und Geschäftshaus, in dem eben auch der TSV Friesen Hänigsen selbst und die Abteilung Fußball untergebracht ist, sei derart marode, dass die Gemeinde Uetze in dieses laut eines Gutachtens mehr als 1,4 Millionen Euro stecken müsste. Das Gebäude hat Probleme im Abwasserbereich. Diese hatte man bisher mit einfachen Mitteln lösen können. Es bestehe jedoch eben durch den Untergrund auch die Gefahr einer Schließung, wenn die Sanierungen nicht mehr ohne die Öffnung des Untergrundes möglich seien.

 

Voigt ermahnte alle anwesenden Mitglieder der Fußballer, besonders die ehrenamtlichen Helfer der Abteilung, die für die Erhaltung und Pflege zuständig seien, keine Erdarbeiten in dem Bereich vorzunehmen. "Das gehört dick, fett und rot ins Protokoll", so Voigt zum Protokollführer, Andreas Wehner.

 

Voigt führte weiter aus, dass "die desolate Haushaltslage der Gemeinde Uetze bereits vor Monaten mit der Aufkündigung der Grünflächungüberlassungsvereinbarungen aller Vereine", unterstrichen worden war.

 

Voigt: "Das trifft die Fußballer des TSV Friesen Hänigsen im Vergleich zu allen anderen Vereinen in der Gemeinde am härtesten, weil wir hier nun einmal kein Bauland wie andere, sondern alte Kieskuhlen mit Müllhalden und hohen Böschungen für den Sport erschlossen haben, unterhalten und pflegen. Kein anderer Verein in der Gemeinde Uetze hat eine derartig aufwendige Arbeit zu leisten und daher entbehren missgünstige Äußerungen jeder Grundlage".

 

Das Aushängeschild der Friesen sei eben diese gemeindeeigene Sportanlage, die auch das Ortsbild in Hänigsen positiv präge. Voigt appelliert an die Mitglieder, mit der Anlage trotz des desolaten Zustandes des Gebäudes der Gemeinde weiter pfleglich umzugehen.

 

"Nochmals klarstellen möchte ich, dass unüberlegte Äußerungen von Politikern aus anderen Ortschaften der Gemeinde gegenüber der Presse falsch sind, die behaupten, dass der TSV Friesen Hänigsen die Mieteinahmen für das gemeindeeigene Gebäude jemals selbst eingestrichen habe. Daher solle der Verein auch selbst für die Sanierung aufkommen. Das ist nach meiner Ansicht Stimmungsmache oder einfach Unwissenheit", so Voigt deutlich.

 

"Die Abteilung Fußball in Hänigsen entwickelt sich im dritten Jahr in Folge positiv nach oben und wirtschaftlich stehen wir gut da, obwohl die Gebührenausgaben an die Verbände stetig steigen und Spenden zurückgegangen sind." Das stellten unter anderem die Geschäftsführerin Romy Herrmann und Voigt gemeinsam fest.

 

"Wir sind abhängig von den Sponsoren", zeigte Voigt weiter die Folgen auf. Daher müsse der Verein um jeden Sponsor und Werbeträger kämpfen. "Wir benötigen am besten einen eigenen Beauftragten oder eine andere Struktur hierfür. Daran müssen wir arbeiten, um die Abteilung finanziell gesund zu halten", sagte der Abteilungsleiter.

 

In der Folge wurde nach lebhafter Diskussion eine Abfederung der Gefahr einer künftigen Fehlfinanzierung durch die Ableistung von Arbeitsstunden und eine Anhebung der Mitgliedsbeiträge beschlossen. Die Mitgliedsbeiträge wurden schon Jahrzehnte nicht mehr erhöht, obwohl die Belastungen in den verganegnen Jahren stetig gestiegen sind, erklärte Voigt.

 

Klaus Kohlmeyer, der mehr als 30 Jahre im Verein tätig war und zuletzt 17 Jahre an jedem Heimspiel der Friesen in "seinem" Kassenhäuschen saß, wurde mit einem Präsent geehrt und krankheitsbedingt mit viel Applaus der Mitglieder in den verdienten Ruhestand geschickt.

 

Beate Eisermann wurde durch die Mitgliederversammlung nochmals zwei Jahre als Jugendleiterin bestätigt. Ihre Stellvertreterin, Petra Neubert, wurde ebenfalls in der zuvor durchgeführten Jugendversammlung gewählt und bestätigt. Petra Neubert wurde auch als stellvertretende Geschäftsführerin der Abteilung gewählt und unterstützt künftig Romy Herrmann als Geschäftsführerin.

 

Der 2. Vorsitzende/stellvertretende Abteilungsleiter musste turnusgemäß neu gewählt werden. Ralf Ketz trat aus privaten familiären Gründen nicht nochmals zur Wahl an, wie er frühzeitig dem Abteilungsvorstand mitgeteilt hatte. Als sein Nachfolger wurde der immer noch aktiv spielende Nils Bork gewählt. Er vervollständigt jetzt die abermals verjüngte Abteilungsleitung um Jan Schultz als Spielausschuss-Obmann, Sven Heinemann als Sportlicher Leiter und dem Abteilungsleiter Frank Michael Voigt.