Der besondere Film in der Sonntagsmatinee: "Wir sind Juden aus Breslau"

Am kommenden Sonntag, 29. Oktober 2017, um 11 Uhr zeigt die Neue Schauburg zusammen mit dem Kulturverein Scena den preisgekrönten Dokumentarfilm "Wir sind Juden aus Breslau". Die Berliner Regisseurin Karin Kaper ist für diesen Film im August mit dem Kulturpreis Schlesien ausgezeichnet worden - sie wird bei der Vorstellung anwesend sein.

Im Mittelpunkt des Films stehen 14 Personen jüdischer Abstammung, die in Breslau in den 1930er Jahren zu Hause waren, ihre Heimatstadt aber verlassen mussten, entweder durch Flucht und Emigration oder sie wurden deportiert und überlebten wie durch ein Wunder die Konzentrationslager.

Zusammen mit einer deutsch-polnischen Schülergruppe begleitet Karin Kaper die Zeitzeugen auf ihrem Gang durch die ehemalige Heimatstadt zu den bekannten Orten ihrer Kindheit: Erinnerungen werden wach. Die Regisseurin sucht die Protagonisten auch an ihren Wohnorten in aller Welt auf und lässt sie erzählen, wie sie ihr Leben aufgebaut haben. Da ist der (inzwischen verstorbene) Fritz Stern, der als berühmter Historiker und Präsidentenratgeber in den USA bekannt wurde. Die  Schwestern Anita Lasker-Wallfisch und Renate Lasker-Harpprecht  - sie überlebten Auschwitz und Bergen-Belsen - kommen ebenso zu Wort wie weitere Zeitgenossen.

Daraus ist eine überaus spannende und eindringliche Reportage entstanden. Der Film beeindruckt durch die Offenheit der hochbetagten Zeitzeugen und durch den Dialog der Generationen, den die Jugendlichen aus Bremen und Wroclaw (ehemals Breslau) in Gang setzen. In Zeiten des wachsenden Antisemitismus ist der Film ein wichtiger Brückenschlag von der Vergangenheit in die Gegenwart und Zukunft, für die alle mit verantwortlich sind.

Karin Kaper führt am kommenden Sonntag die Zuschauer in ihren Film ein und gibt im Anschluss interessante Hintergrundinformationen zu den Dreharbeiten und den beteiligten Personen.