Burgdorf
Mittwoch, 18.10.2017 - 18:13 Uhr

Linke verlangen Daten über die Belastung des Grundwassers

BURGDORF

"Seit Jahren warnen Umweltverbände vor einer steigenden Belastung des Grundwassers vor allem mit Nitrat. Insbesondere die oberflächennahen Grundwasserschichten sind laut Medienberichten in vielen Gebieten schon heute stark belastet. Das Gift sickert mit der Zeit immer tiefer ins Erdreich und gefährdet so auch tiefere Grundwasserschichten, aus denen die Wasserwerke ihr Trinkwasser fördern", führt der Vorsitzende der Linksfraktion im Rat der Stadt Burgdorf, Michael Fleischmann, aus.

 

Das Burgdorfer Wasserwerk am Wasserwerksweg, das Burgdorf, Heeßel, Hülptingsen und Alt Ahrbeck mit Trinkwasser versorgt, sei von dieser Entwicklung besonders betroffen, weil die von der Linken geforderten Trinkwasserschutzzonen fehlen würden. Nitrat- und Pflanzenschutzmittel-Einträge ins Grundwasser im Einzugsbereich der Förderbrunnen könnten so ungehindert erfolgen und so auf Dauer die Trinkwasserversorgung gefährden. Besonders beunruhigend sei in diesem Zusammenhang die schon eingetretene Verunreinigung des Grundwassers mit dem Nervengift Ethidimuron. Das Burgdorfer Trinkwasser müsse daher gefiltert werden, der Wasserpreis für die Burgdorferinnen und Burgdorfer sei deshalb gestiegen.

 

Die von der Verwaltung auf einen Antrag der Grünen gelieferten Messwerte zur Nitratbelastung geben nach Ansicht der Linken kaum Aufklärung, weil viele Daten fehlen. "Nicht nur die Zahl und Verteilung der dargestellten Messstellen ist eher ein Witz", kritisiert Fleischmann. "Die gelieferten Nitratwerte sind gebietsweise sehr unterschiedlich, was darauf hindeutet, dass die Messstellendichte für eine seriöse Beurteilung unzureichend ist. Auch fehlen Angaben zur Tiefe der entnommenen Grundwasserproben, Angaben zur Belastung mit Pflanzenschutzmitteln und zur Entwicklung der Belastung mit Nitrat und Pflanzenschutzmitteln im Zeitreihenvergleich."

 

Genau nach diesen Daten erkundigt sich nun die Linksfraktion in ihrer Anfrage im Burgdorfer Stadtrat. "Wir wollen wissen, wie es mit der Grundwasserbelastung mit Nitrat und Pflanzenschutzmitteln in Abhängigkeit von der Grundwassertiefe bestellt ist", sagt Fleischmann. "Und wir wollen wissen, wie sich der Zustand des Grundwassers an allen Messstellen seit Beginn der Überwachung entwickelt hat."

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