Burgdorf

Wimmelbild soll Diskussion über Burgdorfs Zukunft anstoßen

[BURGDORF]

Mit deutlicher Mehrheit hat der Rat der Stadt Burgdorf das neue Wimmelbild „Burgdorf – entdecke die Möglichkeiten!“ als offiziellen Beitrag zur Stadtentwicklung anerkannt. Die von einem fraktionsübergreifenden Arbeitskreis „Strategie“ erarbeitete Vorlage sieht vor, das großformatige Bild in die Öffentlichkeit zu tragen und als Ausgangspunkt für weitere Beteiligungsaktionen zu nutzen.

Das Wimmelbild stammt von dem Burgdorfer Illustrator Christian Lindemann und zeigt die Stadt in einer möglichen Zukunft. Die Zeichnung ist detailreich angelegt, zeigt Gebäude, Menschen, Alltagsszenen und Zukunftsbilder und soll nach dem Willen des Arbeitskreises dazu einladen, sich spielerisch mit der Entwicklung Burgdorfs auseinanderzusetzen. Entstanden ist das Motiv auf Grundlage eines moderierten Zukunftsworkshops des Arbeitskreises im Januar 2023, bei dem Vertreter mehrerer Fraktionen gemeinsam Leitideen und Ziele für eine nachhaltige Stadtentwicklung zusammengetragen hatten.

In der Ratsdebatte am gestrigen Donnerstag, 11. Dezember 2025, im Ratssaal des Schlosses wurde deutlich, dass das Bild ausdrücklich nicht den Anspruch erhebt, eine vollständige und abschließende Darstellung der Stadt zu sein. Ratsherr Michael Fleischmann (parteilos) machte in seinem Redebeitrag deutlich, dass er darin noch nicht „sein“ Burgdorf erkenne, weil für ihn typische Elemente wie der Spargel, Pferde oder die Sorgenser Mühle fehlten. Gerade diese Lücken werteten mehrere Redner jedoch als Stärke und als Einladung zur Diskussion.

Gerald Hinz (SPD) erinnerte daran, dass die Idee des Wimmelbildes von Beginn an darauf angelegt gewesen sei, einen Prozess anzustoßen. Ziel sei es, sich mit dem Bild zu befassen, darüber zu sprechen, was gezeigt werde und was noch ergänzt werden solle, und genau daraus weitere Schritte für die Stadtentwicklung abzuleiten. Auch die enge Zusammenarbeit mit dem Stadtmarketing Burgdorf sei von Anfang an Teil des Konzepts gewesen.

Unterstützung bekam diese Sichtweise auch von Mario Gawlik (Freigeist Burgdorf). Er verwies darauf, dass sich bereits Einwohner mit sehr konkreten Rückmeldungen gemeldet hätten, etwa mit dem Hinweis, dass auf allen Fachwerkhäusern Photovoltaikanlagen zu sehen sind. Und dass, obwohl der Denkmalschutz gerade ebendieses verbiete. Das sei ein Beispiel dafür, wie das Bild seine Wirkung entfalte. Es gehe gerade darum, zu fragen, was fehle und was hinzukommen müsse, und diese Fragen in die Stadtgesellschaft zu tragen.

Bürgermeister Armin Pollehn (CDU) stellte heraus, dass Verwaltung und Politik das Projekt ausdrücklich als Impuls verstehen. Das Wimmelbild solle ein Hinweis sein, Burgdorfs Möglichkeiten sichtbar zu machen und weiterzudenken. Die parallel geplante Einbindung des Stadtmarketings passe dazu, da der Verein bereits eine ähnliche Idee verfolgt habe und ein Themenjahr die Wirkung verstärken könne. Die Gesamtinitiative läuft unter dem Titel „Burgdorf – entdecke die Möglichkeiten!“.

Die operative Umsetzung und Koordination der Maßnahmen übernimmt die Verwaltung. Der Bürgermeister wird den Arbeitskreis „Strategie“ regelmäßig über den Stand informieren und das weitere Verfahren mit ihm abstimmen. Der Stadtmarketing Burgdorf ist gebeten worden, ein Themenjahr unter der Überschrift „Burgdorf entdeckt seine Möglichkeiten“ zu veranstalten und die Initiative kommunikativ zu begleiten.

Am Ende der Debatte stimmte der Rat der Vorlage zu. Damit ist der Weg frei, ein Wimmelbild als sichtbaren Auftakt für einen breiten Dialog über Burgdorfs Zukunft zu nutzen.

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