Teilerfolg für Bürgerinitiative gegen Flutungspläne von K+S

Die Bürgerinitiative (BI) Umwelt Uetze wertet das laufende Verfahren um die geplante Flutung des Wathlinger Kalibergwerks mit Salzwässern als ersten Teilerfolg. Nach ihren Angaben hatte K+S im Sommer mit dem Bau einer Lkw-Entladeanlage am Schacht in Wathlingen begonnen. Nach Fertigstellung sei nach Angaben der BI beabsichtigt gewesen, das Wathlinger und das Hänigser Kalibergwerk mit Salzwässern von anderen Firmenstandorten zu fluten.
„Mit diesem Vorhaben wäre ein starker Lkw-Anlieferverkehr – möglicherweise mitten durch Sorgensen, Dachtmissen und Hänigsen sowie Nienhagen und Wathlingen – verbunden“, erklärt Wolfgang Tannenberg, Vorsitzender der Bürgerinitiative Umwelt Uetze. Nach Einschätzung der Initiative bestehen bei einer Flutung des Bergwerks, unabhängig davon, ob mit Süßwasser aus der Fuhse oder mit Salzwässern anderer Standorte, „immense Gefahren für Menschen und Umwelt – aufgrund möglicher Bodensenkungen und insbesondere wegen der im Bergwerk noch vorhandenen hochgiftigen Kampfstoffe aus dem 2. Weltkrieg“, wie Tannenberg formuliert.
Die Bürgerinitiativen Umwelt Uetze und Wathlingen klagen nach eigenen Angaben gegen die Entladeanlage. Um einen kurzfristigen Weiterbau und die Einleitung der Salzwässer zu verhindern, sei beim Verwaltungsgericht Lüneburg beantragt worden, die Arbeiten und den Betrieb während des „möglicherweise langwierigen“ Klageverfahrens ruhen zu lassen. „In diesem Verfahren haben die Bürgerinitiativen jetzt einen ersten großen Teilerfolg errungen – K+S musste erkennen, dass die erforderliche Genehmigung für die Einleitung der fremden Wässer noch gar nicht erteilt worden ist“, schildert der stellvertretende Vorsitzende Georg Beu. Über den dafür notwendigen Sonderbetriebsplan müsse das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) nach seinen Worten erst noch entscheiden.
„Damit ist die Flutung mit fremden Salzwässern erst einmal ausgeschlossen“, fasst Beu die Sicht der Initiativen zusammen. Trotz dieses aus ihrer Sicht wichtigen Zwischenschritts kündigen die Bürgerinitiativen an, ihr Engagement gegen die Entladeanlage fortzusetzen. Vorstandsmitglied Ulf Wuchpfennig erklärt dazu, deren Betrieb würde nach Überzeugung der Initiativen „nicht nur die Menschen vor Ort stark belasten“, sondern zudem eine Ausgleichsmaßnahme für besonders geschützte europäische Vogelarten außer Funktion setzen, zu der K+S verpflichtet sei.


