Ereignisreiches Jahr für die Freiwillige Feuerwehr Sievershausen
Foto: Bastian Kroll
Rund 75 Gäste konnte Ortsbrandmeister Peter Czurgelies zur Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Sievershausen in den Festsälen Fricke an der J.-F.-Kennedy-Straße begrüßen. Unter ihnen waren Bürgermeister Frank Prüße, der Leiter des Ordnungsamtes Michael Großmann, Ortsbürgermeister Armin Hapke sowie Ortsratsmitglied Angelika Schmidt. Aus den Reihen der Feuerwehr nahmen unter anderem Stadtbrandmeister Hendrik Voges mit seinen Stellvertretern Fabian Meyer und Jens Dannenbring teil, ebenso die Ortsbrandmeister aus Aligse und Arpke, Maximilian Wilzewski und Carsten Rex. Auch Dieter Koch als Leiter der Tauchergruppe, Jörg Campen als Leiter des ABC-Zuges Region Hannover Ost, Ehrenortsbrandmeister Thorsten Greve, die Ehrenmitglieder Walter Hoppenworth und Karl-Heinz Lieke sowie zahlreiche passive Mitglieder und Angehörige der Alters- und Ehrenabteilung waren anwesend.
In seinem ausführlichen Jahresbericht erinnerte Ortsbrandmeister Peter Czurgelies an die Worte von Lehrtes Bürgermeister Frank Prüße im Jahr 2022, als dieser von einer „jungen, dynamischen und lebendigen Feuerwehr mit einer vielversprechenden Zukunft“ sprach. Was er bereits 2022 prognostiziert hatte, habe sich bestätigt. Die Einsatzabteilung ist von damals 41 auf heute 51 Mitglieder angewachsen, darunter zehn Frauen. 20 Einsatzkräfte sind Atemschutzgeräteträger, vier engagieren sich in der Tauchergruppe der Stadtfeuerwehr, sieben wirken im ABC-Zug mit, weitere Kameraden unterstützen die Stadtausbildung. Zwei Einsatzkräfte spezialisierten sich im Jahr 2025 im Bereich der Absturzsicherung. Insgesamt verzeichnete die Wehr im vergangenen Jahr 40 Einsätze, davon 26 im eigenen Ort, neun im Stadtgebiet und sechs außerhalb. Die Bandbreite reichte von 13 Brandeinsätzen über zehn technische Hilfeleistungen, darunter vier Verkehrsunfälle – „eine für uns ungewöhnliche hohe Anzahl“, so der Ortsbrandmeister -, bis hin zu einem ABC-Einsatz, acht Taucheinsätzen und einer Dienstleistung beim Laternenumzug.
Mehrere Einsätze seien besonders in Erinnerung geblieben. Im Februar stellte ein Brand auf der Ladefläche eines Schrotthändlers mit Gasflaschen die Einsatzkräfte vor Herausforderungen. Im März folgte ein Wohnhausbrand, bei dem eine starke Vermüllung sowie eine durch Straßenausbau erschwerte Zufahrt und Wasserversorgung die Arbeit nicht leicht machten, glücklicherweise kam niemand zu Schaden. Im April geriet ein Pkw an einer Kfz-Werkstatt in Vollbrand, das Feuer griff auf ein weiteres Fahrzeug und einen Lagerbehälter mit Altbatterien über. Im Mai wurden zwei Personen, ein älterer Mann und ein Jugendlicher, nach einem schweren Verkehrsunfall gegen einen Baum eingeschlossen und schwer verletzt. Im Juli rückte die Feuerwehr nach Arpke zu einer in Vollbrand stehenden Laube aus, die bereits eingestürzt war. Im August sorgte ein Gasgeruch in einer Kita für einen Einsatz, wobei die vorbildliche Evakuierung der Kinder und Erzieher besonders hervorgehoben wurde. Im November schließlich kam es zu einem schweren Frontalzusammenstoß zweier Pkw, bei dem fünf eingeschlossene Personen befreit werden mussten.
Neben dem Einsatzgeschehen prägten 2025 vor allem organisatorische und ausbildungsbezogene Themen. Ein Führungskräfte-Workshop vom 21. bis 23. März nahm die Ortsfeuerwehr genau unter die Lupe. Führungsstrukturen wurden analysiert, Abläufe im Einsatz und in der Verwaltung optimiert, die Kommunikation verbessert und eine strategische Ausrichtung erarbeitet. Bereits nach zwei Tagen seien mehr Ziele erreicht worden als erwartet, berichtete der Ortsbrandmeister. Die Zusammenarbeit mit der Freiwilligen Feuerwehr Arpke im 4. Zug der Stadtfeuerwehr wurde intensiviert, ein gemeinsames Einsatz- und Übungskonzept auf den Weg gebracht.
Darüber hinaus war die Feuerwehr fest im Dorfleben verankert, beteiligte sich an der Müllsammelaktion mit der Jugendfeuerwehr, stellte den Maibaum auf, organisierte im Juni die Karibische Nacht mit großer Resonanz, sicherte im November den Laternenumzug ab, war am ersten Advent auf dem Weihnachtsmarkt präsent und öffnete traditionell am Nikolaustag die Tore für den Lebendigen Adventskalender. Dieses Engagement führte sogar dazu, dass die Jahreshauptversammlung in diesem Jahr um eine Woche verschoben werden musste, was Czurgelies als Zeichen für die Bedeutung der Veranstaltungen im Ort wertete.
Auch die Kameradschaft kam nicht zu kurz. Eine Grünkohlwanderung, die Ostertonne, eine ortsgeschichtliche Führung, ein Skatturnier und gemeinsame Wettkämpfe stärkten den Zusammenhalt. Bei den Stadtwettkämpfen erreichte Sievershausen den zweiten Platz, bei den traditionellen Wettkämpfen des Alten Unterkreises belegten die Gruppe der Alterskameraden Rang drei, die aktiven Gruppen die Plätze sechs und sieben. Mit Blick nach vorn verwies Czurgelies auf die bevorstehenden Vorbereitungen für das 100-jährige Jubiläum im Jahr 2027, das vom 27. bis 29. August gefeiert werden soll. Das Jahr 2026 werde bereits stark von den Planungen geprägt sein.
Im Bereich Ausbildung konnten 2025 vier neue Einsatzkräfte erfolgreich die Qualifikationsstufe 1 absolvieren, für 2026 sind erneut vier vorgesehen. Somit stoßen weiterhin neu ausgebildete aktive Einsatzkräfte in die Reihen der Einsatzabteilung. Sechs Einsatzkräfte schlossen die Qualifikationsstufe 2 ab, erstmals seit drei Jahren wurde wieder die Qualifikationsstufe 3 durchgeführt, bei der zwei Einsatzkräfte ausgebildet wurden. Insgesamt decke die Feuerwehr ein breites Ausbildungsspektrum ab, unter anderem mit Heißausbildungen und Alarmübungen. Intensiv beschäftigte sich die Wehr zudem mit der Planung für ein neues Tanklöschfahrzeug (TLF) 3000 als Ersatz für das TLF 16/24. Zur Verbesserung der Sicherheit sollen Anfang 2026 Umkleidecontainer am Feuerwehrhaus aufgestellt werden, da die Fahrzeughalle für das Umziehen neben den Fahrzeugen zu klein ist .
Positiv bewertete Czurgelies auch die Mitgliederentwicklung. Es gab keinen Austritt bei den aktiven oder fördernden Mitgliedern. Vier neue Einsatzkräfte traten ein. Insgesamt zählt die Feuerwehr 51 Einsatzkräfte, 22 Mitglieder in der Jugendfeuerwehr, 34 Kinder in der Kinderfeuerwehr, 9 Mitglieder in der Altersabteilung, 173 Fördernde sowie vier Bedienstete, was in Summe 293 Mitglieder ergibt. Für einen Ort dieser Größe sei das eine beachtliche Zahl.
Jugendwart Lennart Herrmann berichtete von 22 Jugendlichen, darunter vier Mädchen. Drei neue Mitglieder konnten gewonnen werden, eines aus der Kinderfeuerwehr und zwei Quereinsteiger. Sechs Betreuer begleiteten die Arbeit, wofür Herrmann ausdrücklich dankte. Insgesamt leistete die Jugendfeuerwehr 78,5 Stunden Ausbildungsdienst. Auch die Kinderfeuerwehr, die „Feuerfüchse“, entwickelt sich stark. Kinderfeuerwehrleiterin Janine Czurgelies berichtete von aktuell 34 Kindern, davon 14 Mädchen und 20 Jungen, mit einer Dienstbeteiligung von mindestens 80 Prozent. Der Zuwachs beruhe auf Mundpropaganda, dem guten Ruf der Feuerwehr und ihrer Präsenz im Ort. Acht feste Betreuer begleiten die Kinder, 19 Dienste fanden statt.
Manuel Köhne, stellvertretender Ortsbrandmeister, würdigte das Engagement aller und betonte den besonderen Stellenwert des Lebendigen Adventskalenders. Die Wahl zum Feuerwehrmann des Jahres sei ihm erneut schwergefallen. Es gehe nicht um einen Wettbewerb wie im Sport, sondern um Eigeninitiative, Engagement und Herzblut. Die Entscheidung fiel auf Jannis Wachsmann, der gefühlt bei jedem Dienst dabei sei und sich besonders zuverlässig zeige. Der Einsatz von Melanie Passek als Zweitplatzierte wurde ebenso gewürdigt. „Jeder von Euch hätte diesen Preis verdient, es kann aber nur einen 1. Platz geben“, so Manuel Köhne.
Fördervereinsvorsitzender Matthias Fiedler berichtete von 135 Mitgliedern und einer deutlichen Ausweitung der Projekte. Unter anderem wurden ein neuer Mehrzweckanhänger angeschafft sowie T-Shirts für Kinder- und Jugendfeuerwehr beschafft. Auch künftig sollen Ausrüstung und Bekleidung aller Abteilungen Schritt für Schritt verbessert werden.



In den Grußworten lobte Bürgermeister Frank Prüße die beeindruckende Entwicklung der Feuerwehr. Er informierte über den Stand der Ersatzbeschaffung für das TLF 16/25, die kurz vor der Ausschreibung stehe, sowie über die geplanten Umkleidecontainer, für die 300.000 Euro im Haushalt bereitgestellt seien. Langfristig werde ein neues oder erweitertes Feuerwehrhaus angestrebt, wobei ein Baubeginn frühestens 2029 realistisch sei. Trotz vieler paralleler Großprojekte der Stadtverwaltung betonte Prüße, dass die Feuerwehr weiterhin zuverlässig ausgestattet werde, da das Ehrenamt unbezahlbar sei.



Ortsbürgermeister Armin Hapke zeigte sich besonders beeindruckt von den Berichten der Kinder- und Jugendfeuerwehr und hob den generationenübergreifenden Zusammenhalt hervor. Stadtbrandmeister Hendrik Voges schloss sich den positiven Worten an und verwies auf wichtige Fortschritte wie die Beschaffung des TLF 3000, die Umstellung der Stadtfeuerwehr auf CFK-Atemluftflaschen, neue Vegetationsbrandbekleidung und geplante Sprechgarnituren für Atemschutzmasken. Pastor Torsten Leißer würdigte den Dienst der Feuerwehr als gelebte Nächstenliebe und als Hoffnungszeichen in einer schnelllebigen Zeit.
Neue Dienstgrade erhielten Melanie Passek, Tom Huthmann, Stephan Drescher, Tjark Buggel, René Süßkind, Paul Fiedler, Nils Kittelmann, Martin Ludwig, Justin Klamt, Andy König und Fabian van Lancker, die zur Oberfeuerwehrfrau beziehungsweise zum Oberfeuerwehrmann ernannt wurden.
Den Dienstgrad Erster Hauptfeuerwehrmann erhielt Torsten Pokrandt.
Für zehnjährige aktive Mitgliedschaft wurde Martin Albrecht geehrt. Die Ehrennadel der Stadt Lehrte in Silber für besondere Verdienste wurde Janine Czurgelies verliehen



Dieter Klingbeil wurde für 60 Jahre Mitgliedschaft als förderndes Mitglied der Ortsfeuerwehr geehrt.
Zum Abschluss dankte Ortsbrandmeister Peter Czurgelies ausdrücklich den Familien der Einsatzkräfte für ihre Unterstützung sowie der Verwaltung für die vertrauensvolle Zusammenarbeit.




















