Isernhagen

Isernhager Grüne fordern Zuschüsse für ein Frauen-Nacht-Taxi

[ISERNHAGEN]

Mit einem Änderungsantrag zum Haushalt 2026/2027 bringt die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen im Rat der Gemeinde Isernhagen ein neues Sicherheitsangebot in die politische Diskussion. Vorgesehen ist die Einführung eines geförderten Frauen-Nacht-Taxis, das nächtliche Wege zwischen Haltestellen und Wohnadressen sicherer und finanziell besser erreichbar machen soll. Für das Haushaltsprodukt „Gleichstellung, Integration und Inklusion“ sollen dafür jährlich 15.000 Euro bereitgestellt werden.

Die Grünen verweisen auf Situationen, in denen viele Frauen den nächtlichen Heimweg als belastend erleben. In Isernhagen kommen nach Einschätzung der Fraktion schlecht beleuchtete Wege, weite Strecken zwischen Bushaltestellen und Wohngebieten sowie das fehlende Rufbus-Angebot Sprinti hinzu. „Wir wissen, dass zwei Drittel aller Fahrgäste im öffentlichen Nahverkehr Frauen sind und dass sie – besonders nachts – ein höheres Sicherheitsbedürfnis haben“, erklärt die Ratsfrau Jessica Rothhardt, die den Antrag initiiert hat. Unsichere Wegstrecken stellten dabei eine Hürde dar, die nicht ignoriert werden dürfe.

Der Antrag orientiert sich an bestehenden Modellen in der Region Hannover. In mehreren Kommunen – darunter Hannover, Garbsen, Gehrden, Hemmingen, Lehrte, Ronnenberg und Sehnde – werden nächtliche Taxifahrten für Frauen bereits seit Jahren bezuschusst. Die Zuschüsse liegen in der Regel zwischen fünf und sieben Euro pro Fahrt oder decken Teile des Fahrpreises. Die Grüne Fraktion sieht darin erfolgreiche Vorbilder. „Andere Kommunen haben längst gezeigt, dass ein solches Angebot unkompliziert und wirksam ist“, betont Fabian Peters, Fraktionsvorsitzender der Grünen.

Für Isernhagen wurde eine vorsichtige Kostenkalkulation vorgelegt. Bei rund 350 Nächten pro Jahr und durchschnittlich fünf geförderten Fahrten pro Nacht ergäben sich etwa 1.750 Fahrten. Mit einem Zuschuss von sieben Euro pro Fahrt lägen die jährlichen Kosten bei rund 12.250 Euro. Hinzu kämen Ausgaben für Öffentlichkeitsarbeit und Informationsmaterial. Die Grünen bewerten diesen Ansatz als solide und planbar.

Das Angebot soll nach Vorstellung der Initiatoren nicht nur Frauen, sondern perspektivisch auch weiteren Personengruppen offenstehen, die im öffentlichen Raum besonderen Schutz benötigen. „Ein gut zugängliches Nacht-Taxi-Modell wäre ein klares Signal, dass die Gemeinde Sicherheit und Gleichberechtigung ernst nimmt“, sagt Dr. Annette Heuer, Co-Vorsitzende des Ortsverbandes der Grünen in Isernhagen. Zugleich werde damit die Attraktivität des öffentlichen Raums gestärkt.

Ob das Frauen-Nacht-Taxi kommt, entscheidet der Rat im Rahmen der Haushaltsverabschiedung am Donnerstag, 11. Dezember. Die Grüne Fraktion setzt darauf, dass das Modell in Isernhagen auf breite Zustimmung stößt.

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