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Donnerstag, 09.06.2016 - 11:46 Uhr

Feuerwehreinsatz nach 10 Stunden beendet - Wertstoffhof wieder geöffnet

Aufn.: Feuerwehr Burgdorf

Ein hochgiftiger Stoff wurde als Ursache für den gestrigen Feuerwehreinsatz an der Burgdorfer Deponie gefunden, der Betrieb in Burgdorf ist derzeit nur eingeschränkt möglich.

BURGDORF

"Die uneingeschränkte Anlieferung auf dem Wertstoffhof Burgdorf ist ab heute wieder möglich", das teilt der Entsorger aha am heutigen Donnerstagmorgen mit. Für die Deponie Burgdorf ist dagegen nur eine eingeschränkte Nutzung vorgesehen. Denn die vom gestrigen Vorfall betroffene Sortierhalle auf der Deponie ist heute noch nicht nutzbar. Damit die Halle wieder genutzt werden kann, werde der noch in der Halle abgeladene ungeschredderte Sperrabfall heute in die Verbrennungsanlage gebracht. Erst wenn der gesamte noch in der Sortierhalle gelagerte Sperrabfall beseitigt und die Halle gesäubert ist, wird die Deponie Burgdorf auch wieder für Privatpersonen und Gewerbetreibende uneingeschränkt geöffnet sein.

 

Wie der AltkreisBlitz berichtete, wurde gestern Mittag bei der Zerkleinerung von Sperrabfall in der Sortierhalle ein stark ausgasender Stoff freigesetzt. Aufgrund dessen wurde die Deponie und der Wertstoffhof in Burgdorf geschlossen und der Betrieb stillgelegt. Der freigesetzte und stark geruchsbildende Stoff löste bei vier Mitarbeitern, die sich in unmittelbarer Nähe befanden, starke Beschwerden aus. Umgehend wurden die Betroffenen zur Überwachung ins Krankenhaus gebracht. Gestern Abend konnten die Mitarbeiter wieder aus dem Krankenhaus entlassen werden. Hierbei waren rund 95 Einsatzkräfte der Feuerwehr waren vor Ort. Gegen 14 Uhr konnte der ABC-Zug der Ortsfeuerwehr Burgdorf mit der Erkundung der Sortierhalle beginnen. Die unter der Schreddermaschine angesammelte Flüssigkeit wurde eingesammelt und untersucht. Bei dem Stoff handelte es sich um eine Mischung aus einem Vorprodukt für Kosmetika mit Spuren von Tränengas. Der Stoff gilt als giftig, hautreizend und wenn ausgasende Anteile eingeatmet werden als gesundheitsschädlich. Die gebundene Flüssigkeit wird heute in einem Edelstahlbehälter abtransportiert und direkt der Verbrennung zugeführt.

 

"In dieser Konzentration ist der Stoff als hochgiftig anzusehen", so ein Feuerwehrmann gegenüber dem AltkreisBlitz. Rund um die Einsatzstelle war daher das Arbeiten nur in Chemikalienschutzanzügen möglich, in der Nähe musste Atemschutz getragen werden, um die Einsatzkräfte nicht zu gefährden. Die Verbreitung des Schadstoffes wurde verhindert, ein Dekontaminationszelt wurde zuvor aufgebaut.

 

Die Ortswehr Burgdorf unter Ortsbrandmeister Florian Bethmann, der die Einsatzleitung inne hatte, zeigte hierbei wieder einmal deutlich auf, dass das Einsatzspektrum der Feuerwehren heutzutage weit mehr ist, als beispielsweise die Brandbekämpfung oder die Rettung verletzter Tiere. Feuer, Verkehrsunfälle, Tierrettung, umgestürzte Bäume, Auspumpen von Kellern, das Öffnen von Türen bei Personen in Notlage sind mittlerweile "Alltag" für die freiwilligen Einsatzkräfte, die hierfür in ihrer Freizeit stets aus- und weitergebildet werden, um in einer Einsatzlage richtig zu handeln. Vom Feuerwehrmann oder -frau bis hin in die Kommandoebene zeigten die Einsatzkräfte eindrucksvoll, dass die Ortswehr auch nicht alltägliche Einsatzlagen professionell abarbeiten kann. Der groß angelegte Einsatz dauerte gestern bis in die Abendstunden. Die Ortsfeuerwehr Burgdorf hatte gegen 23:15 Uhr wieder die volle Einsatzbereitschaft im Gerätehaus hergestellt.

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