Lehrte
Montag, 10.06.2024 - 11:24 Uhr

"One Wall, two Jails": Dr. Daniel Alexander Schacht berichtet aus den besetzten Palästinensergebieten

Gemeinsam in der protestantischen Erlöserkirche: Jacoub Khoury und Daniel Alexander Schacht (rechts), dem der palästinensische Christ viel über die Lage seiner Glaubensgemeinschaft erzählt hat. Nur wenige Palästinenser sind Christen, aber alle traditionell im Land lebenden Christen sind Palästinenser.Aufn.:

SIEVERSHAUSEN/REGION

Der Journalist Daniel Alexander Schacht ist als Menschenrechtsbeobachter des Weltkirchenrats (EAPPI) monatelang in den israelisch besetzten Palästinensergebieten unterwegs gewesen. Er ist Zeuge von Zuständen geworden, die den Alltag der Menschen dort prägen, die ihr Leben erschweren oder gefährden und die elementaren Menschenrechte verletzen - von Zuständen, die nicht nur die Existenz der Palästinenser, sondern auch die Sicherheit Israels beeinträchtigen. Unter dem Thema "One Wall, two Jails" berichtet er am Dienstag, 18. Juni 2024, 19:30 Uhr, im Antikriegshaus Sievershausen, Kirchweg 4A. 

 

In seiner Präsentation illustriert er anhand von vielen Fotos und Landkarten die Lage vor Ort, und er schildert auch die Auswirkungen des Gaza-Krieges, den Israels Regierung nach dem Terror der Hamas vom 7. Oktober 2023 begonnen hat, auf die Menschen in den besetzten Gebieten. Dr. Daniel Alexander Schacht hat als Redakteur mit dem Schwerpunkt Außenpolitik viele Jahre für die Hannoversche Allgemeine Zeitung gearbeitet und war häufig im Nahen Osten, bevor er als Gast des Weltkirchenrats mehrere Monate in und um Jerusalem Eindrücke von der Menschenrechtslage unter dem israelischen Besatzungsregime gesammelt hat.

 

Der ÖRK, kurz Weltkirchenrat, weltweiter Zusammenschluss von 352 Mitgliedskirchen in mehr als 120 Ländern auf allen Kontinenten und damit kirchliche Dachorganisation von 580 Millionen Christen, hat 2002 auf einen Appell der Kirchen Jerusalems für internationale Präsenz mit dem "Ecumenical Accompaniment Program in Palestine and Israel", kurz EAPPI, reagiert. Im Rahmen dieses Besuchsprogramms sind seitdem mehr als 2000 Menschen in den besetzten Palästinensergebieten gewesen und haben dort die Menschenrechtslage erlebt und dokumentiert.

 

Die ÖRK-Gäste pflegen Kontakte zu friedensbereiten Kräften auf der israelischen und auf der palästinensischen Seite sowie zu den Kirchen vor Ort und wirken durch ihre Präsenz deeskalierend auf die Konfliktparteien.