Kita Bolzum muss Betreuungszeit reduzieren

"Die Personalsituation in den Kindertagesstätten insgesamt und insbesondere in der Kita Bolzum ist bereits über den gesamten Winter sehr angespannt. Derzeit sind in der Kindertagesstätte Bolzum, eine zweigruppige Einrichtung mit einer Krippen- und einer Kindergartengruppe, zwei Erzieherstellen vakant, sodass knapp 80 Wochenarbeitsstunden aktuell unbesetzt sind und ständig vertreten werden müssen. In diesem Monat kommt es durch eine Weiterqualifizierungsmaßnahme zum Erzieher/zur Erzieherin zum weiteren Personalausfall in Höhe einer Dreiviertelstelle", teilt die Sehnder Stadtverwaltung mit.

Weiter teilt die Stadt Sehnde mit: "Auch der gesamte Vertretungskräftepool aller Kindertagesstätten ist leider nicht ausreichend, um neben Ausfallzeiten in allen städtischen Kindertagesstätten durch weitere Vakanzen, Krankheit, Reha/Kur, Fortbildungen und Urlaubstagen in allen Einrichtungen der Stadt Sehnde, diese gravierenden Ausfälle aufzufangen. Dieser Umstand führte dazu, dass zuletzt regelmäßig die Betreuungszeiten in der Kita Bolzum erheblich eingeschränkt werden mussten oder sogar nur eine Notbetreuung angeboten werden konnte. In der Regel müssen diese Betreuungseinschränkungen mit einer extrem kurzfristigen Vorlaufzeit für die Eltern umgesetzt werden, sodass für diese oft nur sehr wenig Zeit bleibt, um den Betreuungsausfall zu organisieren. Dies bedeutet für alle Beteiligten eine hohe Belastung und immer wieder Herausforderungen bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Ebenso stehen die Mitarbeitenden der Kindertagesstätte unter einem hohen Belastungsdruck in Verbindung mit einer großen Unzufriedenheit darüber, dass sie dem Anspruch einer qualitativen Kindertagesbetreuung unter diesen Umständen in vielen Bereichen nicht gerecht werden können. Seit Dezember finden explizit für die Kita Bolzum regelmäßig Stellenauswahlverfahren statt. So erst kürzlich im Monat März zwei, bei denen auch neues Personal gefunden werden konnte, welches jedoch nicht vor Juni zur Verfügung steht. "

In diesem Zusammenhang wurden auch von den Eltern Themen wie Übernahme von Verdienstausfällen oder Kosten anderweitiger Kinderbetreuung und Reduzierung der Benutzungsgebühr an die Verwaltung herangetragen. "Satzungsgemäß ist eine Erstattung der Benutzungsgebühren erst dann möglich, wenn eine Kindertagesstätte 10 Betreuungstage am Stück geschlossen ist", erklärt die Stadt Sehnde.

Insgesamt hat sich die Verwaltung in enger Absprache mit der Kitaleitung daher "nach Abwägen aller Optionen entschieden, die Betreuungszeit in der Kindertagesstätte Bolzum sowohl für die Krippen- als auch für die Kindergartengruppe um eine Stunde zu reduzieren. Seit dem 1. April 2024 ist die tägliche Betreuungszeit der Krippen- und der Kindergartengruppe täglich bis 15 Uhr, anstatt bis 16 Uhr. Die Randbetreuungszeiten im Frühdienst ab 7 Uhr bleiben hiervon unberührt und werden ohne Änderungen fortgeführt."

"Sobald sich die personelle Situation in der Kindertagesstätte verbessert, wird die Betreuungszeit wieder auf 16 Uhr ausgeweitet", teilt die Stadt Sehnde mit. "Die temporäre dauerhafte Kürzung ermögliche eine Umstellung des Dienstplanes und ein Umschichten des insgesamt aktuell zur Verfügung stehenden Stundenvolumens aller Mitarbeitenden, sodass wir davon ausgehen, wieder ein kontinuierliches Betreuungsangebot mit weniger wechselnden pädagogischen Fachkräften anbieten zu können", erklärt die Stadtverwaltung.

Alle Familien, für die sich durch diese temporäre Betreuungszeitreduzierung eine Veränderung in der Höhe der Benutzungsgebühr ergibt, haben einen neuen Gebührenbescheid mit entsprechender Kürzung der Benutzungsgebühr erhalten. 

"Die Stadtverwaltung ist sich sehr bewusst, dass diese Maßnahme viele Familien vor große Herausforderungen stellt und weitere Belastungen mit sich bringt. Gleichzeitig besteht mit dieser Entscheidung die Chance, die Mitarbeitenden zu entlasten und mehr Kontinuität in der Betreuung herzustellen", so die Stadt Sehnde abschließend.