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Mittwoch, 21.02.2024 - 14:12 Uhr

Die Legalisierung von Cannabis geht in die entscheidende Phase – ist sie Fluch oder Segen?

Aufn.:

REGION

Voraussichtlich ab April 2024 soll der Besitz von Cannabis in Deutschland für den privaten Genuss begrenzt freigegeben werden. Noch sind nicht alle Einzelheiten geklärt und einige Mitglieder der Regierungskoalition wollen ihre Zustimmung verweigern. Trotzdem gehen Experten davon aus, dass die Gesetzesvorlage aus dem Gesundheitsministerium verabschiedet wird. Was sind die Vor- und Nachteile der neuen Regelungen?

 

Das Ziel: Austrocknung des Schwarzmarktes

Das Anliegen von Gesundheitsminister Karl Lauterbach ist nachvollziehbar. Er möchte gern den unkontrollierten Handel mit Cannabis und damit eine wichtige Einnahmequelle der organisierten Kriminalität eindämmen. Zudem erhofft sich der SPD-Politiker vom Gesetz einen besseren Jugendschutz. Eine Zustimmung im Bundestag gilt als sicher. Der Bundesrat hat ein Widerspruchsrecht, das die Einführung nicht verhindern, aber verzögern kann.
Kritik an den Planungen gibt es jedoch nicht nur von der Opposition. Der Richterbund hält das Gesetz für derart kompliziert, dass es zu zahlreichen Klagen kommen könnte. Zudem sehen Kinder- und Jugendmediziner ein Problem darin, dass junge Erwachsene einen problemlosen Zugang zu Cannabis haben. Sie geben zu bedenken, dass das menschliche Gehirn erst im 25. Lebensjahr voll ausgereift ist. Der Konsum der Substanz kann zur Beeinträchtigung in der Entwicklung führen. Andererseits gelten diese Bedenken auch für Alkohol. Deutschland ist übrigens nicht das einzige Land, dass den Cannabis-Genuss in einem klar definierten Rahmen erlauben möchte. Tschechien plant ein sogar weitreichenderes Gesetz.

 

Kontrollierte Abgabe

Die Idee der deutschen Regierung ist es, dass sich Interessierte zu Clubs zusammenschließen und Hanf im begrenzten Rahmen anbauen und an ihre Mitglieder abgeben. Diese Genossenschaften dürfen keinen Gewinn erzielen. Die Maximalmenge soll bei 25 Gramm am Tag und 50 Gramm im Monat liegen. Damit die Pflanzen gedeihen, müssen die Clubs zunächst etwa bei https://2fast4buds.com/de/cannabis-seeds Hanfsamen kaufen und die Pflanzen aufziehen. Sie dürfen ihren Mitgliedern bis zu sieben Samen und fünf Stecklinge pro Monat für den Eigenanbau weitergeben. An Club-Mitglieder unter 21 Jahren dürfen maximal 30 Gramm abgegeben werden.

 

Die positiven Seiten von Cannabis

Die negative Sichtweise der Opposition übersieht die zahlreichen Vorteile der Gesetzesinitiative. Eine Eindämmung des Schwarzmarktes und der organisierten Kriminalität ist dabei nur ein Aspekt. Fakt ist, dass die bisherige Verbotspolitik nicht erfolgreich war. Die Legalisierung von Cannabis wird zumindest einen Teil der Geschäftsgrundlage von Drogendealern entziehen. Ein wichtiger Vorzug für Konsumenten ist die kontrollierte Qualität der Cannabis-Produkte. Dadurch verringern sich die Gesundheitsrisiken durch Verunreinigungen, wie sie in illegaler Ware häufig zu finden sind.


Die Ampel hofft zudem auf eine Entlastung der Justiz. Hier muss jedoch darauf hingewiesen werden, dass dies der Richterbund zumindest für die Zeit direkt nach dem Inkrafttreten des Gesetzes nicht erwartet. Der Staat freut sich auf zusätzliche Steuereinnahmen. Neben der Mehrwertsteuer soll auch eine spezielle Cannabis-Steuer erhoben werden. Die Höhe ist noch nicht bekannt.
Wer seine Hanfpflanzen für den Eigenbedarf aufziehen möchte, findet verschiedene Sorten von Samen. Sie sind für den Innen- oder Außenanbau geeignet. Bevor die Züchtung beginnt, lohnt sich die Auseinandersetzung mit der Materie. Besonders bei den Lichtverhältnissen und beim Gießen sind die Gewächse anspruchsvoll. Beim Anbau der Pflanzen im Freien sollten sie nicht im öffentlichen Raum gedeihen. Dies wird auch in Zukunft den Einsatz der Polizei nach sich ziehen.

 

Fazit

Auch wenn die Legalisierung von Cannabis umstritten ist, überwiegen die Vorteile. Für die Zukunft gilt es, die noch vorhandenen Zweifel und Einwände der Kritiker zu entkräften.