Sehnde
Freitag, 22.12.2023 - 13:24 Uhr

Anwohner ergreifen die Initiative

SEHNDE

In den Straßen Bergstraße, Gartenstraße und Nelkenstraße in Sehnde Mitte sollen im kommenden Jahr die Straßen und damit verbunden die Kanalisation erneuert werden. 

 

Die Anwohner wurden am 21. November 2023 seitens der Stadt über das Vorhaben informiert. "Für jedes Grundstück würden sich die Kosten für die geplanten Maßnahmen auf rund 30.000 Euro belaufen", teilen die Anwohner mit. Ein Betrag, der für die meisten Anwohner nur sehr schwer aufzutreiben ist. In den Straßen wohnen sehr viele Rentner und Menschen, deren Renteneintritt bevorsteht, andere Anwohner haben die Häuser erst vor kurzer Zeit bezogen.

 

Am 20. Dezember sind die Anwohner im Gemeindehaus der evangelischen Kirche zusammengekommen, um ihre Situation zu besprechen. Aufgrund des kurzfristig angesetzten Termins und der derzeitigen Grippe- und Coronawellen haben allerdings rund ein Drittel der Anwohner kurzfristig absagen müssen. 

 

Bereits vor der Zusammenkunft haben sich Anwohner zusammengesetzt und ein mehrseitiges Schreiben an die Stadtverwaltung und an Orts- und Stadtrat entworfen. Neben der darin geäußerten Erwartung, die Straßenausbaubeiträge (Stabs) kurzfristig abzuschaffen, wurden in dem Schreiben Fragen formuliert, die mit dem Ausbau und den Kosten zu tun haben. "Da es sich hier um den alten Ortskern handelt, gibt es ebenfalls besondere Fragestellungen hinsichtlich des Zustands der Kanalisation", so die Anwohner.

 

Während der Bürgerversammlung wurde über einen Beschluss des Ortsrats informiert. Dieser hatte in einstimmiger Abstimmung die Empfehlung an den Stadtrat gegeben, die Anwohner der genannten Straßen nicht mehr mit der Strabs zu belangen, selbst wenn die Abschaffung erst zum Jahr 2025 greifen würde. 

 

Es gab Diskussionen über die Kosten, die auf jeden Grundstückseigentümer auch bei Abschaffung der Strabs zukommen werden. Einzelne Anwohner überlegen bereits, ob sie sich aufgrund der Kosten von ihrer Immobilie trennen. Grundsätzlich gibt es die Bereitschaft, eine Bürgerinitiative, dann für das gesamte Stadtgebiet, für die Abschaffung der Strabs zu gründen.

 

Es waren auch Anwohner aus der Rosenstraße und dem Heckenweg anwesend. Sie berichteten über ihre Erfahrungen mit den Bauarbeiten, die mittlerweile deutlich länger als ein Jahr andauern, in ihren Straßen. Obwohl sie nach einheitlicher Meinung eher eine Entschädigung für die Belastungen bekommen sollten, werden sie wohl noch mit der Strabs belastet werden.

 

Im Januar soll ein weiteres Anwohnertreffen stattfinden. Zu diesem soll dann auch die Verwaltung, Ratsmitglieder und die Presse eingeladen werden. Derzeit wird noch nach einem Raum gesucht, denn es werden mehr als 100 Personen erwartet.