Lehrte
Montag, 20.11.2023 - 15:34 Uhr

Grüne: "Konzept für Notfallversorgung ist zu dürftig"

Das Lehrter Krankenhaus soll schließen und hierfür ein RGZ oder MVZ geschaffen werden.Aufn.:

LEHRTE

"Die Aussagen von Regionspräsident Krach und KRH-Geschäftsführer Bracht, im Rahmen der Sondersitzung vom 1. November, zur zukünftigen Versorgung ambulanter Notfälle sind noch viel zu dürftig. Es muss jetzt vom Klinikum Region Hannover (KRH) ein vollständiges und tragfähiges Konzept vorgelegt werden", so die Lehrter Grünen in einer Pressemitteilung. Die Regionsversammlung hat im Rahmen der Medizinstrategie 2030 beschlossen, dass die ambulante Notfallversorgung in Lehrte verbessert wird. "Es ist derzeit nicht erkennbar, wie dieser Beschluss umgesetzt werden soll", so die Grünen.

 

Deshalb haben die Grünen im Lehrter Rat beim Regionspräsidenten und der Geschäftsführung des KRH nun schriftlich nachgefragt, wie die zukünftige Versorgung genau aussehen wird: Welche Behandlungen können in Lehrte ambulant durchgeführt werden? Zu welchen Tages- und Nachtzeiten ist das möglich? Welches Personal steht dafür zur Verfügung? Dabei geht die Fraktion auch ins medizinische Detail: Wie sieht es mit leichten Schnittwunden aus? Was ist mit Prellungen, die man sich beim Sport zuzieht? Was ist mit kleineren Unfallverletzungen? Welche Geräte stehen zu welcher Uhrzeit zur Verfügung?

 

"Wir pochen darauf, dass die aktuellen Beschlüsse der Regionsversammlung umgesetzt werden. Und da heißt es ganz klar: 'Sowohl RGZ als auch MVZ sollen zur Verbesserung der ambulanten Notfallversorgung führen.' Das ist der Maßstab, an dem sich das neue Konzept für den Gesundheitsstandort Lehrte messen lassen muss", so Christian Gailus, Fraktionsvorsitzender der Lehrter Grünen.

 

Die Medizinstrategie 2030 wurde von der Regionsversammlung vor den Sommerferien 2023 beschlossen. "Dabei wurden die Forderungen der Lehrter Grünen im Wesentlichen berücksichtigt und in dem Begleitantrag der Regionsfraktionen von SPD und Grünen übernommen. Es handelt sich vor allem um die Schaffung eines attraktiven und bedarfsgerechten ambulanten Angebots (RGZ beziehungsweise MVZ mit Gesundheitscampus) sowie der Sicherstellung der unterbrechungsfreien ambulanten Notfallversorgung während der Umstrukturierungsphase im derzeit bestehenden Klinikbau", erklären die Lehrter Grünen.

 

Für die vollständige Umsetzung bedeutet dieses nach Ansicht der Lehrter Grünen, dass die ambulante Notfallversorgung, rund um die Uhr, im Rahmen eines Regionalen Gesundheitszentrums (RGZ) oder eines Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) auf dem bisherigen Krankenhausgrundstück in Lehrte unterbrechungsfrei sichergestellt werden müsse. "Hier kommt es auf die Details der Umsetzung an. Diese müssen jetzt diskutiert werden", so die Grünen.

 

Auch bei der Verlagerung von Abteilungen nach Großburgwedel sei es nach Angaben der Grünen "jetzt wichtig, genau hinzuschauen: Der Regionspräsident hat mehrfach versprochen, dass der Zeitplan Versorgungslücken in Lehrte ausschließt". Auch hier gebe es noch offene Fragen, auf die die Grünen eine Antwort fordern.

 

Zudem gebe es zwar kein gemeinsames Krankenhaus mit Peine, aber der Landkreis Peine erhält vom Land Niedersachsen Fördermittel für einen kompletten Krankenhausneubau. Dies war lange fraglich. "Nun steht fest, dass die stationäre Notfallversorgung für den Osten der Region Hannover im Einzugsgebiet des Peiner Krankenhauses - etwa in Uetze, Hämelerwald und Sievershausen - langfristig gesichert ist", so die Grünen.

 

Armin Albat, stellvertretender Fraktionsvorsitzender: "Die Krankenhäuser, nicht nur in der Region Hannover, müssen sich verändern, um eine angemessene Versorgung für alle zu gewährleisten. Dieser Veränderungsprozess muss sachlich begleitet, inhaltlich gestaltet und im Sinne einer guten medizinischen Versorgung beeinflusst werden. Daran gilt es heute und in den nächsten Jahren zu arbeiten."