Lehrte
Montag, 23.10.2023 - 15:33 Uhr

"Ein Dorf im Gleichschritt": Ausstellungseröffnung mit Vortrag von Giesela Schulz

Aufn.:

SIEVERSHAUSEN

Am Freitag, 3. November, 18 Uhr, beschließt der Arbeitskreis Ortsgeschichte Sievershausen im Antikriegshaus, Kirchweg 4A in Siervershausen, mit der Ausstellungseröffnung "Ein Dorf im Gleichschritt" seine dreiteilige Veranstaltungsreihe unter dem Titel "Ein Dorf unter dem Hakenkreuz".

 

Darin hatte der Arbeitskreis für das Jahr 2023 eine Auseinandersetzung mit der Dorfgeschichte zur Zeit des Nationalsozialismus erarbeitet. In den ersten beiden Teilen wurden die Aufzeichnungen in der Schulchronik jener Jahre und die Person des nationalkonservativen Superintendenten Felix Rahn, Leiter des damaligen Kirchenkreises Sievershausen, thematisiert. Dieser trug auch gerne hin und wieder die SA-Uniform unter dem Talar und erlangte landesweite Bekanntschaft durch seinen gescheiterten Umsturzversuch gegen den rechtmäßigen hannoverschen Landesbischof August Marahrens. Im Dorf fiel er aber keineswegs in Ungnade, sondern agierte weiterhin als Superintendent und wurde auch nach dem Krieg als Redner zur 400-Jahrfeier der Schlacht von Sievershausen eingeladen, bei der er dann nicht umhin konnte, die Anwesenden als "Liebe Volksgenossen" zu titulieren.

 

Die Gliederung der Ausstellung "Ein Dorf im Gleichschritt" mit vielen Fotos und Originaldokumenten orientiert sich an Themen wie "Hitlerjugend", "Bund Deutscher Mädchen", "Ehret die Mütter", "Kraft durch Freude", dem Erntedankfest auf dem Bückeberg bei Hameln, der NS-Agrarpolitik, dem "Reichserbhofgesetz" und spannt den Bogen bis zur angespannten Versorgungslage in Sievershausen, dem ‚Volkssturm‘ und dem Kriegsende, das für Sievershausen im April 1945 nahte.

 

Der Abend wird wieder eingeleitet mit einem Vortrag von Giesela Schulz, unterstützt von Thomas Duntsch. Darin werden Zeitzeugenberichte über das Leben in Sievershausen zur Zeit des "tausendjährigen Reiches" zitiert. Nach dem Vortrag können sich die Besucher bei einem kleinen Imbiss stärken und sich die Ausstellung ansehen. Sie wird einige Monate im Ausstellungsraum des Arbeitskreises im Antikriegshaus im Rahmen der dortigen Öffnungszeiten zu sehen sein. Es können auch Besuche und eventuell Führungen außerhalb der Öffnungszeiten vereinbart werden.

 

Während der Veranstaltung am 3. November besteht auch die Möglichkeit, den neuen Fotokalender des Arbeitskreises für das Jahr 2024 zu erwerben.