Lehrte
Freitag, 21.07.2023 - 10:51 Uhr

Kurz vor dem großen Schützenfest rumort es zwischen den Schützen und der Stadt

Die beiden Vorsitzenden der Lehrter Kernstadt-Schützenvereine: Collegiums-Sprecher Florian Reetz (links) und Uwe Kaddatz.Aufn.: Bastian Kroll

In genau sechs Tagen beginnt das Schützen- und Volksfest in Lehrte und die Mitglieder der Bürgerschützengesellschaft und dem Schützen-Corps wollen gemeinsam mit den Lehrtern sowie Gästen aus nah und fern ein harmonisches Fest feiern. Das klingt nach viel Spaß, Geselligkeit, Tradition und guter Stimmung, doch hinter den Kulissen rumort es. Und das nicht erst seit kurzem. Die Umzugsabsicherung sowie - wie schon vor wenigen Jahren - die Zukunft des Festplatzes stehen im Mittelpunkt.

LEHRTE

Anlässlich des 50. Ratsschießens, das am gestrigen Donnerstag, 20. Juli 2023, stattfand, richtete Florian Reetz, Sprecher des Schützen-Collegiums, das für die Ausrichtung des Festes verantwortlich ist, deutliche Worte an die anwesenden Ratsmitglieder. Zwei Punkte brennen ihm derzeit unter den Nägeln.

 

Einerseits die Durchführung der Schützenumzüge. Hatte früher die Polizei den großen Umzug am Sonntag schon mal mit drei Streifenwagen gesichert, so hat diese ihre Unterstützung aufgrund mangelnden Personals abgesagt. Die Stadtverwaltung unterstützt zwar mit Mitarbeitern des Bauhofes, hat jedoch auch die Auflage mitgegeben, dass auch die Schützen vier Personen stellen müssen, die für die Umzüge die Absperrungen auf die Straße stellen müssen. Und diese vier Personen sind an jedem der vier Schützenfesttage notwendig. Hinzu kommt eine Einweisung vor dem Fest.

 

"Es finden kommende Woche noch einmal Gespräche dazu statt", erklärt Florian Reetz. Die Schützen befürchten, dass es zukünftig bei vier Personen nicht bleiben könne. "Und dann müssen wir eventuell sogar eine Firma damit beauftragen", erklärt er die Ursache seine Unmutes über die Entwicklungen. Denn somit würden weitere Kosten auf die Schützen zukommen. "Ich weiß nicht, wie wir es in den nächsten Jahren machen sollen", so Florian Reetz. Ich gehe gern auch selbst von der Spitze des Umzugs weg und sperre die Straßen. Dann muss der Bürgermeister eben vorne alleine weitergehen", so Reetz. 

 

Weitaus wichtiger als die Umzüge ist den Schützen "ihr" Schützenplatz. Ohne Schützenplatz kein adäquates Schützenfest. Und nachdem nun Planungen für eine Umgestaltung des Schützenplatzes die Runde gemacht hatten, fühlen sich die Schützen vor den Kopf gestoßen. War zunächst nur von einem "Aufhübschen" des Platzes die Rede, so seinen jüngst Planungen vorgestellt worden, die eine tiefgreifende Veränderung des Platzes mit sich bringen: "Da war die Rede von Springbrunnen, einem Bouleplatz und einer Kletterwand", erklärte der Collegiumssprecher. Den Kopf geschüttelt hatte er, als er erfuhr, dass das Planungsbüro keine Informationen über die Größe der Schützenfestaufbauten hatte. "Wir wurden nicht mit einbezogen", ärgert sich Reetz.

 

Seitens der Ratsmitglieder erhielten die Mitglieder der beiden Lehrter Kernstadt-Schützenvereine Rückendeckung; "Es wird nichts geben, was das Schützenfest gefährdet", betonte Ekkehard Bock-Wegener (SPD). Parteikollege und SPD-Fraktionsvorsitzender Hans-Jürgen Licht: "Der Schützenplatz bleibt frei, da wird keine Schule gebaut oder was anderes. Nicht nach Willen der Mehrheitsgruppe." Auch vonseiten der Christdemokraten gab es Unterstützung: "Das Ergebnis ist Müll. Das kommt dahin, wo es hingehört", ließ der CDU-Fraktionsvorsitzende Hans-Joachim Deneke-Jöhrens die Schützen über die vorgestellten Planungsentwürfe wissen.

 

Mit etwas Erleichterung ob des Rückenwindes der Ratsmitglieder schloss Florian Reetz seinen kleinen Vortag. Doch auch er weiß: noch sind die Probleme nicht gelöst.