Lehrte
Sonntag, 19.03.2023 - 12:38 Uhr

Frauenfrühstück in Lehrte

Die Lehrter SoVD-Vorsitzende Hildegard Seger (links) zusammen mit Kreisfrauensprecherin Ilona Picker und dem Kuchen, der die ungleiche Bezahlung symbolisiert.Aufn.:

LEHRTE

Hildegard Seger, 1. Vorsitzende des Sozialverband Deutschland (SoVD), Ortsverband Lehrte, hatte am 13. März 2023 zum obligatorischen Frauenfrühstück, um an den Equal Pay Day am 7. März und Internationalen Frauentag am 8. März hinzuweisen, denn es gibt weiterhin ein Stück Ungerechtigkeit zwischen den Geschlechtern. Etwa 70 Frauen folgten der Einladung.

 

Ein Stück Ungerechtigkeit, so heißt das Thema des SoVD in diesem Jahr. "Hier ist nicht nur die Politik gefordert, sondern es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Wir alle wissen, es ist schon sehr viel geschehen aber die Gleichberechtigung und Gleichstellung der Geschlechter schreitet nur langsam voran. Leider gibt es immer noch und weiterhin geschlechtsspezifische Problemlagen, denen wir uns als Gesellschaft stellen müssen", so die Kreisfrauensprecherin Ilona Picker.

 

Sie erläuterte die Forderungen, die der SoVD als Verband unterstützt: "Diese können wir nur gemeinsam vorantreiben. 66 Tage Arbeit ohne Lohn, weniger soziale Absicherung und ungleiche Bezahlung, 18 Prozent weniger Lohn, das heißt in Zahlen 20,05 Euro pro Stunde für Frauen und 24,36 Euro für Männer, dies gilt für Niedersachsen, wir liegen unter dem Bundesdurchschnitt."

 

Dies wurde mit einem Kuchen demonstriert und deutlich gemacht, durch das fehlende Stück im Kuchen. "Ungleiche Bezahlung ist ein Produkt alter Rollenbilder, das Schicksal als Frau geboren zu sein. In der heutigen Zeit sind Frauen genauso gut ausgebildet wie Männer. Frauen bekommen Beruf und Familie unter einen Hut und haben nach der Kindererziehung erst wieder Gelegenheit eine Vollzeit-Berufstätigkeit nachzugehen. Nicht immer im gleichen Beruf, denn durch die Digitalisierung hat man auch hier oft den Anschluss verpasst", so Picker. Hinzu komme auch häufig, dass nach der Kindererziehung ein Pflegefall im engsten Kreis der Familie auftritt (Partner, Eltern, Schwiegereltern).

 

Deshalb sei es wichtig, eine Reform des Pflegesystems voranzutreiben. Der Alltag in der häuslichen Pflege sei häufig unter extremer Belastung und Armut bestimmt. Besonders in diesem Bereich gelte "Geld bedeutet Macht und muß daher gerecht verteilt werden". Nach diesen Worten ging es zum gemütlichen Teil über und es wurde das reichhaltige Buffet gelobt.