Lehrte
Montag, 16.01.2023 - 09:41 Uhr

14 neue Dienstgrade, 10 Ehrungen, ein Ehrenkreuz und ein Abschied bei der Feuerwehr in Immensen

Ortsbrandmeister Rainer Fricke (links), der Brandschutzabschnittsleiter Tobias Jacob (2. von links), Bürgermeister Frank Prüße (2. von rechts) und Stadtbrandmeister Hendrik Voges (rechts) zusammen mit den beförderten Einsatzkräften der Ortsfeuerwehr Immensen.Aufn.: Bastian Kroll

Abschied nach 24 Jahren als Ortsbrandmeister, 14 neue Dienstgrade und 10 Ehrungen, darunter ein Deutsches Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber, sowie stehender Applaus am Ende der Sitzung: Die Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Immensen am gestrigen Sonnabend, 14. Januar 2023, war in vielerlei Hinsicht einmalig.

IMMENSEN

Nicht einmalig war die Begrüßung durch Ortsbrandmeister Rainer Fricke, der die rund 60 Anwesenden zum wiederholten Mal "im viel zu kleinem Feuerwehrhaus in Immensen" begrüßte. Unter den Gästen waren unter anderem Lehrtes Bürgermeister Frank Prüße, der Leiter des Fachdienst Sicherheit und Ordnung, Michael Grossmann, Ortsbürgermeister Michael Clement, Brandschutzabschnittsleiter Tobias Jacob, Stadtbrandmeister Hendrik Voges sowie die Ortsbrandmeister der Ortsfeuerwehren Aligse, Arpke, Hämelerwald, Lehrte und Sievershausen, Alf-Eric Wischnat, Carsten Rex, Christian Roger Fechner, Marc Wilhelms und Thorsten Greve. Um die Bewirtung kümmerten sich Kameraden der Ortsfeuerwehr Arpke.

 

In seiner Einführung wandte sich der Ortsbrandmeister an die politischen Vertreter, denn auch ihn bewegten die Bilder aus der Silvesternacht, als in Berlin Rettungskräfte angegriffen wurden: "Wir haben in Deutschland einen Stand erreicht, der das ehrenamtliche Engagement mit Füßen tritt", so Rainer Fricke. "Da können wir als Führungskräfte und Ausbilder in den ehrenamtlichen Institutionen noch so viel hervorragende Nachwuchsarbeit leisten, wenn es Chaoten gibt, die Freiwillige HelferInnen angreifen dürfen, ohne dass es gefühlt Konsequenzen für die gewalttätigen Idioten gibt", machte er seinem Unmut Luft. "Hier muss etwas passieren, ansonsten sollten wir uns nicht wundern, dass es immer weniger bereitwillige freiwillige HelferInnen gibt", so Rainer Fricke. "Das sind Straftäter", fügte Lehrtes Bürgermeister Frank Prüße hinzu. Es seien "Vollidioten" und die Stadt stehe bei einem solchen Vorfall nicht nur hinter sondern auch vor ihren Einsatzkräften. Die Täter müssten "mit aller Härte bestraft werden", so Prüße.

 

Der erste Jahresbericht des Ortsbrandmeisters nach Januar 2020, da zwei Jahreshauptversammlungen aufgrund der Corona-Pandemie ausgefallen waren, zeigte auf, dass in Immensen solche Zustände noch nicht an der Tagesordnung sind. Die Anzahl der Aktiven konnte in den drei Jahren von 49 auf 56 gesteigert werden. Die Jugendfeuerwehr verzeichnete ein Plus von 10 Mitgliedern auf 33 und die Kinderfeuerwehr auf 38 (+1). Im Förderverein sind 222 Mitglieder. Unter dem Strich sind 369 (354) Mitglieder in Feuerwehr und Förderverein. "Das ist für einen Ort wie Immensen beachtlich und wenn es nach den Mitgliedern pro Einwohner geht, stehen wir da an der Spitze in Lehrte", freute er sich über den Zuspruch aus dem Ort.

 

Die fördernden Mitglieder wie auch Spender unterstützten die Wehr im vergangenen Jahr mit mehr als 7500 Euro, wie Jürgen Heuger mitteilte. Hierdurch konnten unter anderem Hoodies und ein Lightning-System zur Simulation von Bränden angeschafft werden.

 

13655 Stunden leisteten die ehrenamtlichen Helfer der Ortsfeuerwehr im vergangenen Jahr, in dem sie zu 40 Einsätzen ausrückte. Diese teilten sich in 14 Brände, 2 nachbarschaftliche Löschhilfen, 15 technische Hilfeleistungen, 4 Brandsicherheitswachen und 5 Fehlalarme auf. Vor allem Vegetationsbrände beschäftigen die Brandbekämpfer, wie Zugführer Tobias Kern berichtete. Hierbei sei sichtbar geworden, dass "sich Immensen mit der Wasserförderung auskennt", so der Zugführer. So ist das Tanklöschfahrzeug mit seinen 4000 Litern Wasser auch überörtlich im Einsatz gewesen, wenn es darum ging, das Löschwasser in unwegsames Gelände an den Brandherd zu bringen.

 

Neben dem Einsatzgeschehen wurde auch wieder viel Zeit in die Aus- und Weiterbildung investiert. So wurden 16 Lehrgänge erfolgreich von Immenser Einsatzkräften absolviert. 

 

In den Berichten von Jugendfeuerwehrwartin Selina Meseke und Kinderfeuerwehrwart Emanuel Gähle gab es einen Einblick über das umfangreiche Programm der beiden Nachwuchsabteilungen. Emanuel Gähle betonte vor allem, dass viele heutige Funktionsträger der Ortsfeuerwehr einmal in der Kinderfeuerwehr ihre Feuerwehrkarriere begonnen hatten.

 

Bürgermeister Frank Prüße bedankte sich im Namen von Rat und Verwaltung für das ehrenamtliche Engagement. Er sagte zu, dass die Mittel für die Heißausbildung, von Zugführer Tobias Kern als wichtiges Teil der Ausbildung hervorgehoben, auch in Zukunft von der Verwaltung in den Haushaltsplan eingesetzt werden. Was ein neues Feuerwehrhaus in Immensen angehe, so verwies er auf die anderen Ortschaften, in denen ebenfalls Bedarf bestehe. Zudem seien zwei Schulzentren, Grundschulen und Kitas zu bauen. "Es fehlt das Personal", so Prüße. Es werde versucht, die neuen Gebäude in Modulbauweise zu errichten, so dass es schneller gehe. "In den nächsten 5 bis 10 Jahren werden wir so einiges auf die Schiene bringen", stellte Prüße in Aussicht.

 

Ortsbürgermeister Michael Clement danke im Namen des Ortsrates für die geleistete Arbeit und stellte heraus, dass Feuerwehr und Förderverein "eine der aktivsten Pole im Ort sind". Sei es Osterfeuer, Volkstrauertag, Dorffest oder Weihnachtsmarkt: "Vieles würde ohne die Feuerwehr so nicht reibungslos funktionieren", stellte er heraus.

 

Ein Reigen von Ehrungen und Beförderungen wurde zur Jahreshauptversammlung durchgeführt, da zwei Jahre pausiert werden musste. Für langjährige Mitgliedschaft wurden Lennart Schmidt (10 Jahre), Dennis Thiel, Gerrit Rheinländer, Henrik Depenau (25 Jahre), Thomas Fregin, Andreas Krull und Jens Dralle (40 Jahre), Hans-Friedrich Klein (50 Jahre) und Henning Beinsen (60 Jahre) ausgezeichnet. Zudem erhielt Thomas Tulowitzki für sein großes Engagement das Deutsche Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber aus den Händen von Brandschutzabschnittsleiter Tobias Jacob. Es ist die zweithöchste Ehrung, mit der ein Feuerwehrmitglied ausgezeichnet werden kann.

 

Neue Dienstgarde erhielten Tim Clement (Feuerwehrmann), Orsolya Rudas Szalay (Feuerwehrfrau), Mariusz Brunkowski, Cornelius Heineke und Marco Zeidler (Oberfeuerwehrmann), Selina Meseke (Oberfeuerwehrfrau), Dirk Heidemüller und Sebastian Arning (Hauptfeuerwehrmann), Mirko Klein (1. Hauptfeuerwehrmann), Jannik Thiel, Dennis Thiel und Tobias Kern (Löschmeister), Henrik Depenau (Oberlöschmeister) sowie Emanuel Gähle (Hauptlöschmeister).

 

Zum Ende der Jahreshauptversammlung wurde dem Ortsbrandmeister dann eine besondere Ehre zuteil: Nach seiner letzten Jahreshauptversammlung als Ortsbrandmeister stand die Versammlung geschlossen auf und applaudierte ihrem scheidenden Ortsbrandmeister, der nach vier Amtszeiten und insgesamt 21 Jahren als Ortsbrandmeister und insgesamt 40 Jahren im Stadtkommando Lehrte am 31. März 2023 seinen letzten Amtstag hat.

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