Sehnder Einsatzkräfte weiterhin stark gefordert

Wieder war es für die Mitglieder der Ortsfeuerwehr Sehnde ein anstrengendes Jahr. Mit 139 Einsätzen ist das Vorjahresniveau übertroffen worden und das ohne größere Unwetterlagen. So waren 70 technische Hilfeleistungen, 42 Brandeinsätze, 24 Fehleinsätze und drei Brandsicherheitswachen abzuarbeiten. Der Hauptteil der technischen Hilfeleistungen waren hilflose Personen hinter Türen, mit 33 Alarmierungen. In den meisten Fällen konnte den Personen geholfen werden, aber für einige wenige kam jede Hilfe zu spät.

Ortsbrandmeister Fabian Lehrke zeigte die Dimension des Großbrandes an der Keramischen Hütte auf. Nur die Ortsfeuerwehr Sehnde mit 43 Einsatzkräften beanspruchte der Einsatz 258 Stunden, dazu kommen noch die Stunden der hinzualarmierten Ortsfeuerwehren.

Die Ortsfeuerwehr hat 182 Mitglieder, davon 68 in der Einsatzabteilung, 71 Fördernde, 12 Alterskameraden und ein Ehrenmitglied. 15 Jungen und Mädchen sind in der Jugendfeuerwehr und ebenfalls 15 Mitglieder hat die Kinderfeuerwehr. Positiv hat sich die Mitgliederzahl entwickelt. Sechs Kameradinnen und Kameraden verstärken die Einsatzabteilung. Eine Kameradin konnte als Quereinsteigerin und zwei Kameraden aus der Jugendfeuerwehr übernommen werden. Außerdem wurden noch zwei Kameraden von anderen Feuerwehren übernommen. Durch eine Zweitmitgliedschaft ist eine weitere Einsatzkraft für die Ortsfeuewehr eine Verstärkung.

Damit die Einsatzbereitschaft weiterhin gut aufgestellt ist, wurden die Mitglieder der Einsatzabteilung auch regelmäßig in Monatsdiensten, Ausbildungsdiensten und der Atemschutzausbildung geschult und weitergebildet. Auch Lehrgänge konnten wieder in Celle und auf Regionsebene durchgeführt werden. Somit konnte der Lehrgangsstau etwas abgebaut werden.

An Veranstaltungen wurde das Floriansfeuer als Ersatz für das Osterfeuer durchgeführt. Ein besonderes Highlight war der Feuerwehrball, der sehr gut angenommen wurde. Auch andere Aktivitäten wurden unterstützt. So das Bergfest, der Schützen- und Laternenumzug. Beim Vereinsschießen konnte die Ortsfeuerwehr den ersten Platz belegen.

Für die Brandbekämpfung von Vegetationsbränden wurde Material beschafft sowie Beleuchtungsmaterial. Der Förderverein beschaffte für 21.000 Euro einen Tauchpumpensatz und Laptops samt Software. Außerdem wurde die Ausbildung der Atemschutzgeräteträger in einem Brandsimulationstraining in Helmstedt unterstützt. Zusätzlich wurden zwei Materialcontainer beschafft.

Ortsbrandmeister Fabian Lehrke sprach die Planungen für ein neues Feuerwehrhaus an. Insgesamt, so hatte er ausgerechnet, war im Jahr 2022 das Feuerwehrhaus an 250 Tagen in unterschiedlichsten Nutzungen in Betrieb gewesen. Es werde auch sehr schwer werden, neue Fahrzeuge in die alten Hallen unterzustellen. Daher werde mehr Platz benötigt. In seinen Schlussworten fügte Fabian Lehrke hinzu, ohne die Unterstützung der Familien und Arbeitgeber könnten die Ehrenamtlichen dieses nicht leisten und bedankte sich bei allen für die Bereitschaft. Ein Dank ging auch an den Förderverein, der tatkräftig die Einsatzabteilung und die Kinder- und Jugendfeuerwehr unterstützte. Ein besonderer Dank ging an Sven Grabbe, der die Ortsfeuerwehr Sehnde siebeneinhalb Jahre als Ortsbrandmeister geführt hat.

Die Grüße der Stadtfeuerwehr überbrachte der stellvertretende Stadtbrandmeister Sven Grabbe. Er zeigte sich erfreut, dass trotz der hohen Einsatzbelastung die Kameradschaft innerhalb der Ortsfeuerwehr sehr gut sei. Insgesamt sind die Einsätze im Stadtgebiet wie bei der Ortsfeuerwehr Sehnde angestiegen. Der Trend zeige immer weiter nach oben.

Brandschutzabschnittsleiter Tobias Jacob war ebenfalls der Einladung zur Jahreshauptversammlung gefolgt und überbrachte die Grüße der Regionsfeuerwehrführung und berichtete aus der Regionsfeuerwehr. Dass ein Neubau des Feuerwehrhauses dringlich ist, habe er verstanden. Zurzeit werden die Rahmenbedingungen geändert. Es werde eine Fläche für das neue Feuerwehrhaus benötigt, die aber noch durch eine andere Liegenschaft belegt ist, sagte Sehndes Bürgermeister Olaf Kruse, der die Grüße der Stadt Sehnde überbrachte. "Es zollt großen Respekt, dass ihr euch so für die Mitbürger engagiert", betonte er. Die Feuerwehren in der Stadt Sehnde seien eine große Stütze für das Miteinander, so der Bürgermeister. Zu den Vorfällen in der Silvesternacht in vielen Städten der Bundesrepublik zeigte Olaf Kruse kein Verständnis. "Sollte sowas in der Stadt Sehnde vorfallen, wird sich die Stadt entschlossen hinter ihre Feuerwehr stellen und dem Verhalten weniger entgegenstellen."

Neue Dienstgrade erhielten Lea Wegner (Feuerwehrfrau), Lukas Trusch (Feuerwehrmann), Taylor Hoare (Oberfeuerwehrmann), Frank Wolfgang Ludwig (Hauptfeuerwehrmann) und Michael Schulz (Hauptlöschmeister).

Das Abzeichen für langjährige Mitgliedschaft erhielten für 50 Jahre Peter Müller und Karl-August Oelkers. Reinhard Haase wurde für 60 Jahre Mitgliedschaft in der Feuerwehr geehrt. "Er ist die Seele des Feuerwehrhauses und der Ortsfeuerwehr, er kümmert sich um alle Belange um und im Feuerwehrhaus", sagte Ortsbrandmeister Fabian Lehrke stolz.