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Donnerstag, 15.12.2022 - 17:19 Uhr

Was sind eigentlich Suchmaschinen genau?

Yahoo gab es schon vor Google.Aufn.:

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Bei einer Suchmaschine handelt es sich um eine Internetanwendung, mit deren Hilfe Nutzer Informationen im Internet suchen können. Es gibt auch Suchmaschinen für geschlossene Datenbanken. Sobald der Nutzer eine Suchanfrage in das entsprechende Feld eingegeben hat, liefert die Suchmaschinen in wenigen Sekunden eine ganze Liste mit Suchergebnissen, die für die Suchanfrage mehr oder weniger relevant sind. In den Ergebnislisten findet der User einen Titel und einen kurzen Auszug aus dem jeweiligen Artikel oder Dokument, sodass er entscheiden kann, welche Suchergebnisse mehr Relevanz haben.

 

Suchmaschinen arbeiten mit einem Index, den sie zunächst erstellen und dann pflegen. Dabei erstellen sie eine Struktur mit Informationen zu den gefundenen Daten. Sie verarbeiten Suchanfragen, finden die gewünschten Informationen und sortieren diese nach bestimmten Algorithmen, sodass am Ende die Ergebnisse nutzerorientiert aufbereitet sind. Die Datenbeschaffung erfolgt meist automatisch. Im Internet sind dafür Webcrawler im Einsatz.

 

Wie häufig durchsucht ein Webcrawler bestimmte Internetseiten?

Diese Frage interessiert Webseitenbetreiber ganz besonders. Wie häufig ein Webcrawler eine Internetseite durchsucht, ist von unterschiedlichen Faktoren abhängig. Eine wichtige Rolle spielt die Anzahl der verwendeten Backlinks. Das sind Links, die von einer Webseite zu einer anderen führen, auch Rückverweise genannt.

 

Die interne Verlinkung beeinflusst ebenfalls die Häufigkeit der Crawler-Besuche. Je übersichtlicher und sinnvoller die interne Verlinkung ist, umso besser ist das bei den Suchmaschinen.

 

Wenn eine Website sich häufig aktualisiert, besucht auch der Crawler die Seite öfter. Wer stetig an seiner Website arbeitet und Veränderungen vornimmt, lockt auch den Crawler häufiger auf seine Website, der dann die veränderten Inhalte durchsucht.

 

Gibt es verschiedene Arten von Suchmaschinen?

Grundsätzlich lassen sich zwei Arten von Suchmaschinen unterscheiden. Solche, die mit einem eigenen Index arbeiten und sogenannte Proxy-Suchmaschinen. Letztere nutzen den Index anderer Suchmaschinen. Selbstcrawlende Suchmaschinen sind beispielsweise Google, Baidu, Qwant, Bing oder Yandex. Zu den Proxy-Suchmaschinen gehören Ecosia und Lycos, die den Bing-Index nutzen, oder Yahoo und die T-online-Suche, die den Index von Google nutzt. Weitere Spezial-Suchmaschinen für spezielle Anwendungsfälle sind Amazon als Produktsuchmaschine, Youtube als Video-Suchmaschine oder die Google-Bildersuche.

 

Nur Google und Bing sind sehr komplex

Hat eine Suchmaschine einen eigenen Index, crawlt sie die frei verfügbaren Inhalte von Internetseiten. Gefundene Links kommen in eine Plan-Liste, von wo aus sie später abgearbeitet werden. Betreiber von Internetseiten haben die Möglichkeit den Suchmaschinen zu verbieten ihre Seite oder bestimmte Inhalte darin zu crawlen.

 

Die meisten Suchmaschinen sind sehr einfach konzipiert. Mithilfe von Schlüsselwörtern, die der Nutzer in der Suchanfrage verwendet, gleichen sie die im Index vorhandenen Inhalte ab. Sie funktionieren auf der Grundlage von Textanalysen. 

 

Google und Bing haben im Lauf der Zeit ein wesentlich komplexeres System entwickelt. Sie ranken die Suchergebnisse und sortieren sie nach bestimmten Kriterien. Ihr Ziel ist es nützliche Suchergebnisse für den individuellen Nutzer zu liefern.

 

Was ist eine Meta-Suchmaschine?

Eine Meta-Suchmaschine bindet in ihren Ergebnislisten gleich mehrere originäre Suchmaschinen ein. Es gibt keinen separaten Index und Aufbereitung und Selektion der Daten erfolgt nach eigenen Regeln.

 

MetaGer ist eine deutsche Meta-Suchmaschine, die es schon seit 1996 gibt. Sie ist an der Universität Hannover entstanden. Damit sind Suchen nach ganz strengen Privatsphäre-Einstellungen möglich. Diese Meta-Suchmaschine sucht gleichzeitig in 30 verschiedenen Suchmaschinen. Da sie sowohl Crawler nutzt, aber auch Index-Suchmaschinen einbezieht, handelt es sich sozusagen um eine hybride Suchmaschine.

 

SearchX ist eine Meta-Suchmaschine, mit deren Hilfe User vollkommen anonym im Web suchen können. IP-Adresse und auch der Suchverlauf bleiben anonym, obwohl die Suchmaschine auf die klassischen Suchmaschinen Google oder Bing zurückgreift.

 

Gibt es die beste Suchmaschine?

Es gibt so viele verschiedene Suchmaschinen, teilweise für ganz spezielle Anforderungen, dass sich diese Frage nicht pauschal beantworten lässt. Jede hat gewisse Vor- und Nachteile. Google ist die mit großem Abstand beliebteste Suchmaschine, die weltweit etwa 75 Prozent aller Suchanfragen durchführt. Das hat zur Folge, dass Google mit großen Datenmengen arbeitet und weitere nützliche Features anbieten kann, beispielsweise personalisierte Suchergebnisse oder Detailinformationen zu unzähligen Websites. Dennoch ist Google nicht in jedem Fall die beste Wahl. Wer spezielle Informationen oder akademische Arbeiten sucht, nutzt besser Bing oder DuckDuckGo.

 

Welche Suchmaschine ist die beliebteste?

Am beliebtesten ist Google, mit Abstand gefolgt von Yahoo und Bing. Google ist deshalb so beliebt, weil sie einen besonders umfangreichen Webseitenindex hat und viele zusätzliche Features bietet. Damit kann die Suche schnell und einfach erfolgen, beispielsweise autovervollständigen. Yahoo hat einzigartige Funktionen, beispielsweise einen Crawler, er immer wieder nach neuen Inhalten sucht. Bing arbeitet eng mit Facebook zusammen. Damit können Nutzer sehr einfach nach Freunden suchen und ihre Updates sehen, ohne die Suchmaschine zu verlassen.

 

Auch in Deutschland sind Google, Bing und Yahoo die beliebtesten Suchmaschinen. Der Marktanteil von Google liegt bei über 85 Prozent, Bing hat einen Marktanteil von circa zehn Prozent und Yahoo von fünf Prozent.