15 Feuerwehrtaucher und 4 Feuerwehrlehrtaucher bestehen ihre Prüfungen
LEHRTE
Für sämtliche Ausbildungswege in der Feuerwehr werden je nach Verfügbarkeit Lehrgänge angeboten. Hat man jedoch innerhalb der Feuerwehr das Ziel, sich zum der Feuerwehrtaucher zu spezialisieren, bedarf es einer weitaus intensiveren Ausbildung, die so nicht vom Niedersächsischen Landesamt für Brand- und Katastrophenschutz, ehemals Landesfeuerwehrschule Niedersachsen, oder der Regionsfeuerwehr angeboten wird, sondern in Eigenregie der Tauchergruppen organisiert werden muss.
Es bedarf einer sehr guten körperlichen Fitness, dem Rettungsschwimmerabzeichen in Silber und 50 Tauchgänge, um als Feuerwehrtaucher überhaupt zur Prüfung zugelassen werden zu können. Nach einer meist mindestens zweijährigen Ausbildung in den Einheiten folgt dann ein einwöchiger Lehrgang mit abschließender theoretischer und praktischer Prüfung, berichtet Dieter Koch, Leiter des Tauchdienstes aus Lehrte. Angehende Feuerwehrtaucher wie auch -taucherinnen müssen neben der Fitness auch eine ordentliche Portion Durchhaltevermögen mitbringen, denn sie üben ihre Tätigkeit zusätzlich Einsatzdienst in ihrer Ortsfeuerwehr aus. Und auch innerhalb der Feuerwehr warten Ausbildungsgänge und Dienste.
"Doch es lohnt sich, denn unter den Feuerwehrtauchern merkt man noch einmal mehr, wie sehr Kameradschaft und Vertrauen innerhalb der Feuerwehr gelebt wird", betont Koch. Am vergangenen Sonnabend, 17. September 2022, wurden dann 15 Feuerwehrtaucher für den "Feuerwehrtaucher Stufe II" und weitere vier Taucher für den "Feuerwehrlehrtaucher Stufe II" überprüft. Die Feuerwehrlehrtaucher sind nun als Ausbilder in den beteiligten Tauchergruppen aktiv. Sie müssen im Vorfeld 125 weitere Tauchgänge und drei Wochen weitere Lehrgänge besucht haben.
Tauchergruppen der Region Hannover, Sehnde, Lehrte, Burgdorf und Lohnde, aber auch aus den Landkreisen Celle, Hameln und Clausthal-Zellerfeld trafen sich am Sonnabend an einer Kieskuhle im Stadtgebiet Lehrte. "Wo betreten verboten" oder "Achtung Lebensgefahr" steht, müssen im Ernstfall die Taucher der Feuerwehr aktiv werden. Ob Badeunfall, eine vermisste Person oder die Amtshilfe für die Polizei. Am Prüfungstag galt es zum Beispiel ein verunfalltes Auto mit einer vermissten Person zu finden und zu bergen - auch musste ein gestohlenes Fahrrad gefunden werden. Schnell wurde deutlich, dass hier Profis "am Werk" sind: Die Zusammenarbeit, auch unter den Feuerwehrmitgliedern der verschiedenen Kommunen funktionierte wie ein Uhrwerk unter höchster Konzentration. Die verwendeten Tauchgeräte unterscheiden sich dabei doch sehr von denen, die in der Sporttaucherei benutzt werden.
Der Prüfungstag war "Ein rundum voller Erfolg", so Dieter Koch. Nach einem langen Prüfungstag wurden dann alle Einsatzkräfte in den Räumlichkeiten der Feuerwehr Lehrte noch auf eine warme Mahlzeit eingeladen "um die zum Teil weiten Rückfahrten in die Heimatstandorte auch ohne Hunger" anzutreten, so Koch.