Lehrte
Dienstag, 13.09.2022 - 16:15 Uhr

TenneT-Neubau mit 500 modernen Arbeitsplätzen wurde feierlich eröffnet

Bis zu 650 Arbeitsplätze mit flexiblen Bürokonzept am erweiterten Standort

Dr. Matthias Jacob, Deutschland-Geschäftsführer von Implenia (Bauunternehmen), Ortsbürgermeisterin Heike Koehler, Lehrtes Bürgermeister Frank Prüße, Tim Meyerjürgens, Chief Operating Officer TenneT, Johannes Jung, Architekt für dieses Projekt von KBK und Minister Olaf Lies (von links) bei der Eröffnung.Aufn.:

AHLTEN

Endlich durfte gefeiert werden: Nach fast zweieinhalb Jahren Bauzeit wurde der Campus-Neubau als TenneTs erweiterter Nordstandort in Ahlten bei Lehrte eröffnet. Ganz im Sinne der Vernetzung haben TenneTs Chief Operating Officer Tim Meyerjürgens und Olaf Lies, Niedersachsens Minister für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz, kein Band zerschnitten, sondern sprichwörtlich neue Verbindungen geknüpft.

 

Gemeinsam mit Vertretern der Stadt Lehrte und des Bauunternehmens Implenia knüpften sie an dem symbolischen Netz, das sowohl TenneT, die Kultur als auch die Architektur repräsentiert. Die ideelle Netzstruktur zieht sich durch den gesamten Neubau - ob als gezackte Fensterfront oder Wand, als Lichtband in den Decken, als Muster auf dem Teppich, als imposantes Kupferdrahtobjekt im Treppenhaus und auch in der künftigen Gestaltung der Außenanlagen - alles passgenau für den grenzüberschreitenden Übertragungsnetzbetreiber TenneT.

 

Tim Meyerjürgens betonte, dass TenneT mit einem zuverlässigen Übertragungsnetz zu einer sicheren Versorgung mit Strom beiträgt. "Speziell der Norden spielt für uns aufgrund der Fülle an regenerativen Stromquellen eine große Rolle für die Energiewende und wir sind mit unseren hochqualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bereits seit 100 Jahren fest mit der Region verwurzelt. Diese Bedeutung, diese Wichtigkeit möchten wir nun auch mit dem deutlich aufgewerteten Standort im Herzen Norddeutschlands unterstreichen."

 

Olaf Lies, als niedersächsischer Minister für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz, sah mit dem Bauwerk die Funktionen seines Ministeriums bestens berücksichtigt: Es wurde gebaut, und zwar nach dem KfW-55-Standard, der für Umweltfreundlichkeit steht; Energie ist das tägliche Geschäft von TenneT und spiegelt sich somit überall wieder; und das Thema Klimaschutz kommt sowohl bei dem KfW-55-Standard als auch bei der installierten Technik, wie beispielsweise der installierten Solaranlage, zum Tragen.

 

Olaf Lies: "Mit dem neuen Campus beweist TenneT seine Zukunftsgewandtheit - sowohl durch die nachhaltige und mitarbeiterorientierte Gestaltung des Gebäudes wie auch durch die Stärkung des Standortes Lehrte hier in Niedersachsen. Bei Produktion und Ausbau der Erneuerbaren Energien und dem damit zwingend erforderlichen Netzausbau nehmen wir in Niedersachsen eine Schlüsselposition ein. Unser Bundesland - und damit auch der Standort in Lehrte - rückt bei diesen großen energiepolitischen Zukunftsfragen immer mehr in das Zentrum der Republik. Niedersachsen wird die Energiedrehscheibe für ganz Deutschland. Der neue Campus und die hochqualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter steuern ihren Teil dazu bei."

 

Neben der Netzstruktur spielt der neue Campus auch für Verbindungen einen wichtige Rolle, werden doch viele Bereiche von TenneT in einer offenen Bürolandschaft vereint. Das schafft kurze Wege, Austausch und Ideen. Auch der neue Haupteingang mit Betriebsrestaurant wird in Zukunft die neue zentrale "Mitte" zwischen Alt- und Neubau und spiegelt als Ort des Austausches die offene Kultur bei TenneT wider. Der begrünte Innenhof sowie die Außenanlagen laden derweil zum Verweilen ein. So sollen sich die Mitarbeitenden am neuen, modernen Standort wohlfühlen, aber zugleich auch von dem flexiblen Bürokonzept profitieren.

 

Rund 500 modern gestaltete Arbeitsplätze stehen im neuen Gebäudeteil zur Verfügung. Gerade die Pandemie hat gezeigt, dass anpassungsfähige Arbeitskonzepte notwendig sind, um Mitarbeitenden ein angenehmes aber auch effizientes Arbeiten zu ermöglichen. So wird auch bei TenneT auf das sogenannte Desk Sharing gesetzt, wonach Arbeitsplätze frei gewählt und geteilt werden, da nicht jeder Mitarbeitende mehr jeden Werktag im Büro ist. Zudem zählen zu den über 1.100 Beschäftigten unter anderem auch Servicegruppen, die ohnehin aus der Fläche starten. Auch werden Parkplätze für Autos und Fahrräder mit E-Ladesäulen auf dem neuen Campus eingerichtet. Ein Fitnessbereich mit entsprechendem Sportangebot sorgt für Ausgleich und stärkt die Gesundheit. Das eigenständige Konferenzzentrum kann später für kleinere Veranstaltungen genutzt werden und wird mit neuester Kommunikationstechnik ausgestattet.

 

Mit dem Wort Campus verbindet man natürlich auch einen universitären Ort, an dem man sich weiterentwickeln und vorankommen kann. Dies löst TenneT mit einer attraktiven, kreativitätsfördernden Arbeitsumgebung ein, welche die Chance bietet, sich als attraktiver Arbeitgeber in der Region zu präsentieren - und zwar für Berufserfahrene genauso wie für Auszubildende. Mit über 1.100 dem Standort zugeordneten Mitarbeitenden stellt der Standort Lehrte im Ortsteil Ahlten eine wichtige Drehscheibe dar. Ein großer Schwerpunkt liegt hier im Norden auf Projekten, also neuen Leitungen an Land und auf See.

 

Die Eröffnungsfeier bot ein buntes Programm mit Musik, Magie und Robotik, im Rahmen von Expertenführungen konnten die Gäste den Campus zudem genauer unter die Lupe nehmen.

 

In den kommenden Tagen können auch die Mitarbeitenden mit ihren Familien den neuen Campus anlässlich eines Tages der offenen Tür entdecken. Auch dabei wird das Netz inhaltlich und gestalterisch eine Rolle spielen: Die Teilnehmenden können am "Netz der Zukunft" mitknoten - dieses wird im Anschluss (professionell nachgeknotet und TÜV-geprüft) als neues Kletternetz für eine öffentliche Spielfläche in Ahlten gespendet. Nach der finalen technischen Ausstattung der Arbeitsplätze und Konferenzräume ist ab Ende September, Anfang Oktober dann der Einzug geplant. Danach wird mit dem Umbau der bestehenden Gebäude am Eisenbahnlängsweg begonnen, um diese an den modernen Standard des neuen Campus anzupassen. In Summe werden dann rund 650 Arbeitsplätze am Standort zur Verfügung stehen.

 

Im Bauablauf gab es durchaus anspruchsvolle Aufgaben: Besonders knifflig war beispielsweise die Beton-Decke des künftigen Betriebsrestaurants, da sie an der steilsten Stelle ein Gefälle von 15,22 Prozent aufweist. Beton wird flüssig verbaut, insofern kann man sich vorstellen, dass dies besondere Anforderungen an die Ausführung mit sich bringt.

 

Im Übrigen hat der Standort Lehrte in der Energieversorgung eine lange Tradition: Schon im November 1929 wurde am Standort in Ahlten das erste Umspannwerk mit der damals so genannten Netzkommandostelle (heute Hauptschaltleitung zur Netzführung) in Betrieb genommen. Seitdem erfolgte hier ein kontinuierlicher Ausbau als Netzknotenpunkt im Hochspannungsnetz.